Waffen für "die Kurden"

Panzerabwehrwaffe Milan

- Die Oberen sagen: Frieden und Krieg
Sind aus verschiedenem Stoff. -

Frieden herrscht in Deutschland wenn "16.000 Sturmgewehre, 40 Maschinengewehre, 240 Panzerfäuste, 500 Panzerabwehrraketen und 10.000 Handgranaten" (2) an "die Kurden" (2) geliefert werden. Ganz ohne diese "humanitäre Verantwortung und unser sicherheitspolitisches Interesse" (2) welche das Ministerium Deutschland im Irak zuspricht wurden bereits 2013 "Mordinstrumente im Gesamtwert von 8.34 Milliarden Euro" (3) exportiert.

 

 

- Aber ihr Frieden und ihr Krieg
Sind wie Wind und Sturm. -

Hauptabnehmer dieser Waffenexporte sind neben den USA "Algerien, Qatar, Saudi-Arabien und Indonesien" (3). In Algerien wird eine ganze Panzerfabrik hochgezogen: 2,7 Milliarden Euro für ungefähr 1000 Panzer Typ "Fuchs" (3). Ein anderer beliebter deutscher Panzer ist der Leopard 2, "dessen jüngste Version besonders gut für die Aufstandsbekämpfung in den urbanen Zentren des globalen Südens geeignet ist." (3)

- Der Krieg wächst aus ihrem Frieden
Wie der Sohn aus der Mutter
Er trägt
Ihre schrecklichen Züge. -

Trotz alledem lügt die SZ: "Deutsche Waffen in ein Kriegsgebiet - bislang ein Tabu" (4). Gemeint ist natürlich: Bisher selbstorganisiert von Firmen wie Heckler & Koch, die ihre G-36-Sturmgewehre "unter anderem mexikanischen Aufstandsbekämpfern zukommen ließ" (3), jetzt unter staatlicher Schirmherrschaft. Eine Begründung wird gleich mitgeliefert: "Wegen der "Barbarei" der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak will die Bundesregierung nun aber eine Ausnahme machen." (4).

Die Linke streitet indes - innerhalb des Parlaments als DIE LINKE wie außerhalb des Parlaments als Splittergruppen - ob man angesichts des IS nicht f ü r Waffenexporte sein müsse - und vergisst dabei völlig, dass "Barbarei" noch niemals der Grund war k e i n e Waffen zu liefern und deshalb auch nicht dieses mal Grund f ü r diese sein wird. Die eigene Ohnmacht gegenüber dem Gemetzel im Irak wird dergestalt Ausdruck verliehen, dass diejenigen als Zaungaffer und Nichtstuer beschimpft werden, die daran Erinnern, w a r u m Waffen geliefert werden. Man reiht sich ein in die Reihen derjenigen, die "etwas muss getan werden" brüllen.

- Ihr Krieg tötet nur
Was ihr Frieden
Übriggelassen hat. -

Die Hetzer sind aber niemals zufrieden, mit dem was getan wird und fragen sich nun: "Waffen – und das war's?" (5) und träumen längst von einer "(deutsche[n]) Initiative für ein UN-Mandat" (5). Wohl nicht wenige Linke Freunde der Menschenrechte und Feinde der Barbarei werden miteinstimmen in den Ruf der Imperialisten, endlich den Irak aufzuräumen. Die Alternative erscheint ihnen ja längst als "nicht praktikabel".

Brecht hatte Unrecht.

- Wenn die Oberen vom Frieden reden
Weiß das gemein Volk
[nicht]
Daß es Krieg gibt. -

Mehr auf www.keinort.de

Alle Gedichtauszüge aus: B.B. 1938: Deutsche Kriegsfibel - Große Kommentierte Ausgabe Berlin/Frankfurt Band 12 Seite 10/11
(2) http://www.spiegel.de/politik/ ausland/ irak-deutschland-schickt-kurden -panzerabwehrraketen-a-989117.html
(3) Konkret 9/2014: Heinelt, Peer: Markt- und Mordwirtschaft. Seite 35
(4) http://www.sueddeutsche.de/politik/kampf-gegen-is-deutschland-liefert-waffen-in-den-nordirak-1.2110964
(5) http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-08/deutschland-bundestag-waffen-irak-kommentar

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Wie soll denn bitte sonst der IS bekämpft werden..... Aber mensch kann ja auch einfach zugucken, wie dort ein Genozid begangen wird. Oder hey, mensch könnte ja mit den Djihadisten reden, während die Nächsten geköpft, gekreuzigt und erschossen werden.

Der Fehler dieses Satzes - "Wie denn bitte sonst" - ist die idiotische Verwechslung des Gedankenspiels "was wäre wenn" mit einer realen Möglichkeit sich auszusuchen ob man nun einer demokratischen, einer islamischen oder einer faschistischen Herrschaft unterworfen ist. Weder diejenigen, welche nun die Waffenlieferungen feiern noch ihre Kritik haben einen Einfluss darauf, was im Irak passiert.

Die Freunde des deutschen Imperialismus - auch wenn sie es meinetwegen mit Zähneknirschen sind - imaginieren sich immer als die großen Macher während diejenigen, die weiterhin auf ihre Kritik des deutschen "Engagements" in der Welt bestehen als Zaungaffer und "im Grunde nicht besser als die ISIS-Barbaren selbst" diffamiert werden.

Dabei lieferst du wohl auch kaum eigenhändig Waffen nach Kurdistan. Das "
einfach zugucken, wie dort ein Genozid begangen wird" ist das g e m e i n s a m e Los von dir und mir, egal ob uns das gefällt oder nicht. Aber allein durch die geistige Leistung sich mit seiner Herrschaft eins zu fühlen fühlst du dich im Vergleich zu den ewigen Nörglern als richtiger Praktiker - auch wenn du am Ende nicht mehr tust, als deiner Herrschaft zuzustimmen, weil du 2000 Km entfernt eine am Werken siehst, die dir noch weniger schmeckt.

3.) So wird also die eigene Ohnmacht einfach mal durchgestrichen, weil man ja die BRD als Vollzugsorgan der eigenen Waffenlieferungswünsche plötzlich auf seiner Seite wähnt und entsprechend dem Kritiker vorgeworfen: "
mensch könnte ja mit den Djihadisten reden".

Ich persönlich gedenke g a r n i c h t den IS zu stoppen oder zur Einsicht zu bringen durch reden, weil mir dazu ein paar Gewaltmittel fehlen um ein interessanter Gesprächspartner oder militanter Feind des IS zu sein.

Dennoch bleibst du die Antwort schuldig wie man den mit dem Leben bedrohten Menschen umgehen soll/kann/muss. Jemanden zu helfen, der sonst einen gewaltsamen und zudem qualvollen Tod erleiden muss ist nicht verwerflich, ja sogar geboten. Zumindest wenn man für sich selbst in Anspruch nimmt eine humanistische Denkweise zu propagieren.

 

Ok man kann drüber diskutieren, ob es wirklich Waffen sein müssen. Aber da du keinen anderen Weg aufzeigst unterstreichst du damit nur deine pseudo-elitäre Haltung die weder den betroffenen Zivilisten noch dir selbst hilft. Man könnte genausogut dafür sein eine neutrale UN-Mission dort zu etablieren um weiteres Blutvergießen zu verhindern.

 

Aber zu sagen  - "hilf dir selbst" im Zustand der größten Not ist schlicht anti-links.

Andere Leute weil sie nicht der eigenen Meinung anhängen als "Imperialistenfreunde" beschimpfen, selbst aber klassisch postkolonialistisch die Fresse aufreißen und darüber bestimmen wollen, was die Menschen im Irak möchten. Und dabei  sind diese für zusätzliche, bessere Waffen, jedenfalls die meisten Kräfte vor Ort.

Es gibt keine Linke "Imperialistenfreunde" und absolut niemand "feiert" hier Waffenlieferungen ab. Allerdings - und das sollte für jeden Linken eigentlich selbstverständlich sein - ist jeder auch nur halbwegs links und/oder humanistisch eingestellte Mensch dafür (Und das war lange Zeit eigentlich sogar ein Linker Standard), nicht hinter die eh schon beschissenen Verhältnisse noch zurückzufallen. Naja außer dir! Dir scheint es scheißegal zu sein, du akzeptierst lieber den Rückfall in die Barbarei, wenn grade eine kommunistische Bewegung nicht möglich/opportun ist.

Wenn dir schon nicht das geringste daran liegt IS zu stoppen, dann geh doch wenigstens in ihr beschissenes Kalifat du dämlicher menschenfeindlicher, postkolonialer Pseudolinker! Dort wärst du jedenfalls bestens aufgehoben und bei all deinem anschreiben gegen eine evektive Bekämpfung des IS würden die dich eh mit offenen Armen empfangen.

Das schlimme ist ja, gerade deshalb weil heutzutage viele vermeintliche Linke solch zutiefst Reaktionäre Positionen wie du besitzen, muss man leider solch Waffenlieferungen - zwar nicht unbedingt aktiv unterstützen - aber zumindest tolerieren.

...dass zwar die peschmerga nach waffen verlangt haben, von den syrischen milizen aus rojava aber primär ganz andere, politische forderungen kommen? 

 

die forderung nach der ermöglichung des bewaffneten kampfes gegen den is ist natürlich legitim. aber man sollte eben nicht vergessen, worum es abseits jedes gewäschs von "humanitärer verantwortung" den nun waffenliefernden westlichen mächten wirklich geht. 

........deutsches Geld - Morden mit in aller Welt. Wie war das mit dieser alten Demoparole? Ach scheiße, warum muß die Welt so komplex sein?