PF: Enough is enough – Nazis konsequent entgegentreten

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Dass es in Pforzheim eine sehr umtriebige Nazi-Szene gibt, ist seit Jahren kein Geheimnis. Auch wenn offizielle Stellen davon oft nichts wissen wollen, gibt es in Pforzheim seit Jahren eine organisierte und auch überregional vernetzte Neonaziszene. Nach dem Wegzug einiger Kader der organisierten Neonazis wurde es allerdings ein wenig stiller um die Naziszene. Der “Heidnische Sturm Pforzheim” löste sich auf, der “Freundeskreis ein Herz für Deutschland” kann bis auf den 23. Februar keine nennenswerte Aktivität entfalten und auch die rechte Hooliganszene verschwand mehr oder weniger von der Bildfläche.

 

Andererseits können sich Neonazis seit Jahren relativ ungestört in der Pforzheimer Kneipen und Clubszene rumtreiben. Sowohl in einer der bekanntesten Clubs in Pforzheim, dem “Sägewerk”, als auch in Kneipen wie “The Rock”, der “101 Bierbar”, dem “Irish Pub” oder dem “Pflaumenbaum” kann man regelmäßig organisierte Neonazis antreffen. In diesen Läden kommt es, mit einigen Ausnahmen, selten zu Angriffen auf Linke oder Migrant_innen, allerdings bedeutet dies eben nicht, dass diese ausbleiben. Im Folgenden wollen wir einige Vorkommnisse des letzten halben Jahres dokumentieren.

Wir wollen dafür werben den Handlungsspielraum der Nazis einzuschränken und ihnen zu zeigen, dass nicht alle damit konform gehen, wenn Nazis ihre Strukturen ungestört aufbauen und sich in Pforzheim breit machen.

Dem ungestörten Treiben der Neonazis gilt es entschlossen und kämpferisch entgegen zutreten. Enough is Enough.

* 15.01.2014 ca. 40 Nazis tauchen bei Salafistenkundgebung auf. Bedrohen linken Fotografen und werden von Polizei mit Platzverweisen belegt. Fabian Koeters, Marius Geiger, Steve Fitzer, Lars Seyfarth, Nazis aus dem Umfeld JN Heilbronn, Nazis aus Bretten.

* 01.02.2014 Lars Seyfarth, Steve Fi!tzer, Detlef von Seggern, Fabian Koeters provozieren bei linker Antikriegskundgebung auf dem Marktplatz, verziehen sich nach Platzverweis.

* 08.02.2014 Nazis provozieren am linken Zentrum Alte Fabrik und werfen Flugblätter in den Innenhof. Die Partei “die Rechte” hat an dem Tag einen Infostand in der Fußgängerzone. Antifaschistische Spontandemonstration mit 20 – 30 Personen zieht durch die Innenstadt.

* 15.02.2014 Nach einem antifaschistischen Aktionstag nervt der Nazi Lars Seyfarth an der Alten Fabrik und wirft Flugblätter durch die offene Tür der Alten Fabrik. Vereinzelte Nazis versuchen Flugblätter zu verteilen, sind dabei aber nur wenig erfolgreich.

* 19.02.2014 Jugendliche ziehen mit “Sieg Heil” Rufen durch die östliche Unterführung am Bahnhof. In unmittelbarer Nähe wird im Kommunalen Kino der FIlm “Blut muss fließen” gezeigt, in welchem es um die Neonazi-Musikszene geht.

* 22.02.2014 Nazis aus dem Umfeld der Partei “die Rechte” und des “Freundeskreis ein Herz für Deutschland” veranstalten einen Infostand zum 23. Februar am Marktplatz, ein großes Polizeiaufgebot schirrmt die Nazis ab, Gegendemonstranten bekommen rigoros Platzverweise. In der darauffolgenden Nacht verüben Nazis einen Brandanschlag auf die Alte Fabrik. Sie (vermutlich u.A. Fabian Koeters) zündeten ein antifaschistisches Transparent am Tor der Alten Fabrik mit Hilfe von Brandbeschleuniger an. Wenige Stunden zuvor war auf der Facebook-Seite der Partei “die Rechte – Enzkreis” zu lesen: “wir ziehen jetzt los”

* 23.02.2014 Fackelmahnwache auf dem Wartberg vom “FHD” mit ca. 100 Teilnehmern. Teilweise erfolgreiche Gegenproteste. Fast alle Zufahrtswege sind blockiert. Die Nazis sind teilweise schon Stunden vor dem Beginn der Mahnwache angereist.

* 21.03.2014 Die Neonazis Phillip Fleck, Marius Geiger und ein weiterer Nazi betreten gegen 01:00 Uhr Nachts das alternative Zentrum “Alte Fabrik”. Nachdem die Neonazis von Besucher*innen als solche erkannt wurden, erhielten sie ein Hausverbot. Sie weigerten sich zu gehen, Phillip Fleck, der vermutlich unter Drogeneinfluss stand, rastete aus und demolierte das Mobiliar im Cafebereich des Zentrums. Der Neonazi Marius Geiger legte sich einen, beim Boxsport gebräuchlichen, Mundschutz ein. Besucher*innen der Alten Fabrik drängten die Nazis aus den Räumlichkeiten.

* 30.03.2014 Nazis bekleben die Schaufensterscheibe der Alten Fabrik mit “NS Area” und “Maria statt Scharia” Aufklebern, außerdem wurde ein Aufkleber eines “Bündnis gegen Kommunismus Pforzheim” angebracht.

* April 2014 Nazis provozieren immer wieder vor der Alten Fabrik in der Zerrenerstraße. Sie bewerfen Gäste und die Schaufenster mehrmals mit gekochten Eiern.

* 10.05.2014 Kreis Esslingen. Neonazis aus dem Raum Pforzheim (Die Rechte Enzkreis, u.A. Fabian Koeters, Marius Geiger, Steve Fitzer, Malte Hertens), Göppingen (Autonome Nationalisten Göppingen) und Esslingen (Freie Nationalisten Esslingen) greifen mehrmals unter Aufsicht der Polizei eine Antifaschistische Kundgebungstour an.

* 20.07.2014 Vier Nazis (u.A. Fabian Koeters, Marius Geiger, Paul Schwarz) versuchen an einer Demonstration gegen den Krieg in Palästina teilzunehmen, werden aber von Antifaschist_innen nach kurzer Zeit verjagt.

* 21.07.2014 Um die 12 Neonazis (u.A. Fabian Koeters & Lars Seyfarth) verteilen Flugblätter und hängen Plakate in der Pforzheimer Nordstadt auf. Sie wollen mit Lügen und Halbwahrheiten die Nachbarn gegen das neue Linke Zentrum in der Kronprinzenstraße aufbringen.

Uns geht die ständige Präsenz von Nazis im öffentlichen Raum in Pforzheim gehörig auf die Nerven. Es reicht! Nachdem die Nazis aus dem Umfeld der Partei “Die Rechte” nun vor dem neuen linken Zentrum in der Pforzheimer Nordstadt ihren Hass gegen Andersdenkende in Form von Flyern und Plakaten verbreitet haben, werden wir kommenden Samstag eine antifaschistische Demo in Pforzheim organisieren. Eine ganze Reihe von Angriffen, Provokationen und anderen Aktionen sind im vergangenen halben Jahr von der örtlichen Naziszene ausgegangen, wir werden dies nicht unbeantwortet lassen. Wir werden in die Offensive gehen, kommt alle am 26.07.2014 um 11:30 Uhr auf den Pfälzer Platz in die Pforzheimer Nordstadt (Direkt hinter dem HBF), seid laut, kreativ und entschlossen!

Kein Angriff bleibt ohne Antwort!

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Im Irish Pub sind ganz sicher keine Nazis. Habe schon mehrfach erlebt, dass Leute nur wegen einschlägiger Bekleidung gebeten wurden den laden zu verlassen. Der Chef ist wohl auch ein bekennender linker. Im Sägewerk hat sich mit den neuen türsteher auch einiges geändert, also würd ich das so nicht sagen. In den anderen Läden muss ich aber leider zustimmen..

Der Pflaumenbaum hat nun einen Besitzerwechsel hinter sich! Der neue Besitzer toleriert keine Nazis in der Gaststätte!