Der Konflikt in Nordirland ist aus den Medien verschwunden. Nur vereinzelt schaffen es Angriffe republikanischer „Dissidenten“ in die Schlagzeilen. Das Karfreitagsabkommen von 1998 scheint die Situation befriedet zu haben. Die IRA hat sich aufgelöst. Ihr politischer Arm, die Partei Sinn Fein, hat sich in das politische System integriert und stellt heute Minister im britischen Regionalparlament Stormont. Das „irische Modell“ gilt vielen als Vorbild zur Lösung ähnlicher Konflikte wie beispielsweise im Baskenland. Doch die Kehrseite sieht anders aus: Nordirland ist nach wie vor die ärmste Region des Vereinigten Königreichs und die Auseinandersetzungen zwischen den pro-britischen und pro-irischen Teilen der Bevölkerung haben seit dem Karfreitagsabkommen zugenommen. Fast 100 Mauern – euphemistisch als „Peace Lines“ bezeichnet – durchziehen allein die Stadt Belfast.
Beim Roten Abend wird Liam O’Ruairc über die Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Entwicklung des Nordirlandkonflikts und die Bedeutung der linken, republikanischen Bewegung sprechen. Liam O’Ruairc ist Marxist, ehemaliges Mitglied der Irisch-Republikanisch Sozialistischen Partei (IRSP) und lebt in Belfast.
Freitag – 30. Mai 2014 – 20 Uhr – Planwirtschaft – Klausstr. 10 – Hamburg
http://prp-hamburg.org