Ägypten: Bewegung auf der Strasse, an den Unis und in den Betrieben

Ägypten: Bewegung auf der Strasse, an den Unis und in den Betrieben

Am Don­ners­tag haben in Kairo er­neut meh­re­re hun­dert Men­schen gegen das Ende letz­ten Jah­res ver­schärf­te De­mons­tra­ti­ons­recht und für die Frei­las­sung der in­haf­tier­ten Ak­ti­vis­ten de­mons­triert. (Bil­der). Zu der Demo hat­ten ver­schie­de­ne Grup­pen, dar­un­ter die Re­vo­lu­tio­nä­ren So­zia­lis­ten, sowie die Be­we­gung des 6. April auf­ge­ru­fen.

 

Am 7. April hatte ein Be­ru­fungs­ge­richt das Ur­teil gegen drei be­kann­te Ak­ti­vis­ten be­stä­tigt, die wäh­rend der Pro­tes­te gegen das Ge­setz fest­ge­nom­men und zu drei Jah­ren Haft ver­ur­teilt wor­den waren. Mit den Mit­grün­dern des Be­we­gung des 6. April, Ahmed Maher und Mo­ha­med Adel sowie Ahmed Doma waren drei der be­kann­tes­ten ägyp­ti­schen Ak­ti­vis­ten in­haf­tiert wor­den. Be­reits am Jah­res­tag der Grün­dung der Be­we­gung des 6. April hat­ten meh­re­re tau­send Men­schen mit einer Kund­ge­bung die Grün­dung ge­fei­ert und für die Frei­las­sung der In­haf­tier­ten de­mons­triert (Be­richt dazu auf un­se­rem blog) .

Für die kom­men­den Wo­chen sind wei­te­re Ak­tio­nen ge­plant, so soll u.a. die wich­tigs­te Nil­brü­cke blo­ckiert wer­den und am 26. April soll eine Demo zum Prä­si­den­ten­pa­last füh­ren.

 

Wäh­rend der „tra­di­tio­nel­le“ Pro­test­frei­tag mitt­ler­wei­le fest in der Hand der Is­la­mis­ten ist, und die Bul­len jede Woche gna­den­los mit schar­fen Waf­fen in die Demos der An­hän­ger der Mus­lim­brü­der rein­bal­lern, was Woche für Woche Tote und Ver­letz­te for­dert, for­miert sich so­wohl an den Unis als auch in den Be­trie­ben wie­der ver­stärkt ge­sell­schaft­li­cher und so­zia­ler Wi­der­stand.

 

Nach­dem es lan­des­weit an den Unis nach dem Coup der Mi­li­tärs immer wie­der zu Ak­tio­nen kam, wurde im Fe­bru­ar ein noch zu Mu­ba­rak – Zei­ten er­las­sen­der Bann für Bul­len auf den Uni­ver­si­täts­ge­län­den wie­der auf­ge­ho­ben. Seit­dem haben sich die Aus­ein­an­der­set­zun­gen an den Unis wei­ter zu­ge­spitzt. Die Bul­len gehen auch hier immer häu­fi­ger mit schar­fen Waf­fen vor, et­li­che Stu­den­ten wur­den er­schos­sen. Be­tei­lig­ten sich an­fäng­lich an den Unis fast aus­schliess­lich Un­ter­stüt­zer der Is­la­mis­ten an den Pro­tes­ten, ist in­zwi­schen eine ganze Ge­ne­ra­ti­on von Stu­den­ten im all­ge­mei­nen Auf­stand.

 

Auch die Welle der Streiks geht wie­der lan­des­weit wei­ter, al­lein für die ers­ten bei­den Mo­na­te des Jah­res wur­den über 50 grös­se­re Ar­beits­kämp­fe ge­mel­det.
Im März wurde dann lan­des­weit der Bus­ver­kehr durch Strei­ken­de fast völ­lig zum Er­lie­gen ge­bracht, wie auch bei an­de­ren Streiks wurde auch hier das Mi­li­tär ein­ge­setzt. (Hin­ter­grund­be­rich­te zu den Streiks in der Wa­shing­ton Post und auf marxist.​com).

 

Zu den Pro­tes­ten gegen das Ver­samm­lungs­recht siehe auch den Text vom 01.​12.​2013:​ „Wir brau­chen keine Er­laub­nis um zu Pro­tes­tie­ren“, der von Ge­nos­sIn­nen in einer Schnell­über­set­zung vom eng­li­schen ins deut­sche über­tra­gen wurde.