Saarbrücker Polizist soll Mann gefoltert haben

Erstveröffentlicht: 
10.04.2014

Ein saarländischer Polizeikommissar soll einen Mann misshandelt und gefoltert haben. Der Beamte wurde suspendiert.

 

Ein Polizist aus dem Saarland soll im Dienst einen Rumänen misshandelt und gefoltert haben. Dies berichtet die „Saarbrücker Zeitung” in der Ausgabe vom Donnerstag. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte der Zeitung, dass gegen zwei Polizeibeamte wegen des Verdachts der gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Freiheitsberaubung ermittelt werde.

 

Ein 29-jähriger Kommissar soll mit einer durchgeladenen Dienstwaffe auf den am Boden liegenden und gefesselten Mann gezielt haben. Der Vorgang werde in der saarländischen Polizei teilweise als „Scheinerschießung” oder „Scheinhinrichtung” beschrieben. Zudem werde dem Kommissar vorgeworfen, dem Mann gezielt Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihn in den Rücken getreten zu haben.

 

Erste Ermittlungen, gesicherte Spuren und die Aussage eines zweiten Polizisten sollen laut dem Bericht die Vorwürfe gegen den Kommissar erhärten. Der Staatsanwaltschaft liege ein entsprechender Zwischenbericht der Kriminalpolizei vor. Landespolizeipräsident Norbert Rupp bestätigte der „Saarbrücker Zeitung”, dass der 29-jährige Beamte vorläufig vom Dienst suspendiert ist. Er habe Dienstwaffe und Dienstausweis abgeben müssen.

 

Sein Streifenkollege, der ihn belastet, wurde intern versetzt. Rupp sprach von einem „ungeheuerlichen Vorfall”, der mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufgeklärt werde.