[FR] Ordnungsamt und Stadtbau wollen räumen

Sand im Getriebe gegen Vertreibungspolitik

Am 8.4.2014, dem Tag nach unserer Befahrung des Parkplatzes in der Ensisheimerstraße, haben die Ordnungsbehörden der Stadt Freiburg, in diesem Falle Frau Seester, uns eine Räumungsaufforderung zukommen lassen.

 

Der Parkplatz gehört der Freiburger Stadtbau, deren Vorstand Herr Klausmann, die Polizei beauftragt hat, den quasi öffentlichen Parkplatz zu Räumen. Die Beamtinnen kamen zu viert um kurz nach vier (kurz nach Feierabend der Stadtbau GmBh) um uns die Aufforderung, das Gelände sofort zu verlassen, zu überbringen.

Wir hatten somit keine Möglichkeit mit der Eigentümer_In persönlich Kontakt aufzunehmen, was sicher kein Zufall war.

 

Mit den Mieter_Innen des angrenzenden Vereinsgebäudes zu dem der Parkplatz gehört und welcher in großen Teilen ungenutzt ist, hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits Kontakt. Von Seiten der Mieter_Innen bestand kein akuter Handlungsbedarf. Vielmehr stand einer Belebung des Geländes durch uns nichts im Wege.

 

Die Freiburger Stadtbau, die mitverantwortlich ist für die Unterversorgung mit günstigem Wohnraum und die bei der ersatzlosen Räumung des Wagenplatzes Kommando Rhino im August 2011 federführend war, verfehlt ihren Auftrag als soziales Wohnungsbauunternehmen um Längen.

 

Statt dessen reißt sie intakte städtische Wohnungen ab, wie es in der Johann Sebastian Bach Straße passiert ist. Ein ganzer Strassenzug wurde dem Erdboden gleich gemacht und schicksaniert, um ihn gewinnbringend zu verkaufen oder so teuer zu vermieten, dass sich die ehemaligen Mieter_Innen, die bisher in dieser Straße lebten, nun nach einer neuen Bleibe in einem anderen Viertel umschauen müssen.

 

Wir, Wagenbewohnende, die sich mit Wohnraum selbst versorgen, sollten von der Stadtbau mit Kusshand empfangen werden, da sie zumindest mit uns ihrem Auftrag, den Freiburger_Innen erschwinglichen Wohnplatz zur Verfügung zu stellen, kostengünstig nachkommen könnte.

 

Die Hatz hat scheinbar begonnen aber wir werden uns nicht die Laune versauen und uns auch nicht aus der Stadt vertreiben lassen.

 

Auch an unserem neuen Standort an der Wonnhalde, den wir am Abend des 8.4. befahren haben, wurden wir von zwei Polizeistreifen „begrüßt“. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis ihnen hier eine Möglichkeit einfällt uns zu vertreiben.

 

Gegen die Hetze!

Für mehr Wagenplätze!!! 

 

http://sandimgetriebe.noblogs.org/ruckblick/

 

 


 

 

Das schreibt die Badische Zeitung vom 9.4.2014:

 

Wagenburg jetzt beim Westbad

Stadtbau will leeren Parkplatz

 

Die Wagenburg "Sand im Getriebe", die bis vorvergangenes Wochenende acht Monate lang auf einem Parkplatz bei der Pädagogischen Hochschule in Littenweiler stand, hat am Montag nach einer Demonstrationsfahrt durch die Stadt mit 15 Fahrzeugen einen Parkplatz beim Westbad in Beschlag genommen. Dieser gehört der Stadt; zuständig für die Fläche ist jedoch die städtische Gesellschaft Freiburger Stadtbau (FSB), deren Tochter Regio Bäder GmbH die Freiburger Bäder betreibt. Man könne die Wagenburg dort nicht dulden und fordere sie auf, den Parkplatz zu verlassen, sagte FSB-Sprecherin Claudia Züfle am Dienstagabend. Komme die Wagenburg der Bitte nicht nach, werde es "seinen offiziellen Weg gehen". Zu einer Räumung sieht sich die Polizei nur dann veranlasst, wenn die Besetzung eines Geländes vom Besitzer oder Pächter angezeigt wird.

Der Parkplatz an der Ensisheimer Straße, der zum Schwimmverein und der Krabbelstube West gehöre, werde "wenig bis gar nicht genutzt, so dass wir hier erst einmal bleiben können", schreiben die Wagenburg-Mitglieder in einer Pressemitteilung. Sie stünden mit dem Schwimmvereinsvorsitzenden und der Krabbelstube in Kontakt. "Wir wollen gerne hier bleiben und werden uns um eine harmonische Integration in die Nachbarschaft bemühen." Des Weiteren fordert "Sand im Getriebe" die Stadt auf, "mit uns gemeinsam an einer dauerhaften Lösung zu arbeiten und unseren Bedarf anzuerkennen." Die Stadtverwaltung hatte in den vergangenen Monaten Gespräche mit der Wagenburg abgelehnt, da es keine städtischen Flächen für weitere Wagenburgen gebe. Zuletzt stand "Sand im Getriebe" eine Woche lang in der Hartmannstraße nahe der Uniklinik am Seitenstreifen. Dort seien sie weggegangen, nachdem Anwohner sich beim Ordnungsamt über versperrte Gehwege beschwert hatten, so die Wagenburg.

 

Frank Zimmermann

Quelle: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wagenburg-jetzt-beim-westbad

 


 

 

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wenn ihr mehr Unterstützung braucht/wollt, wäre es gut wenn ihr über mehr Kanäle lasst, wo ihr seid und wie gerade die Situation ist. Von den ganzen schönen und nicht so schönen Aktionen die letzen Tage hat nämlich - selbst in der "Szene" - leider kaum jemensch mitbekommen.

 

  Haltet durch!

     solidarische Grüße

word!