...für
Selbstorganisation und gegen soziale Ausgrenzung!
Soziale
Konflikte nehmen im globalen Kontext weiter zu und werden vor allem
auch in Großstädten ausgetragen. Im städtischen Raum zeigen sich
die Widersprüche eines kapitalistischen Systems, das die Menschen
nur nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit bewertet, besonders
stark. Deswegen bestimmt die Frage „Wem gehört die Stadt?“ auch
eine Vielzahl dieser Konflikte.
Dahinter stehen Überlegungen, wer in den Städten leben kann bzw. darf und unter welchen Umständen. Ein solches „Recht auf Stadt“ wird in zunehmendem Maße nur denjenigen zugestanden, die Kapital mitbringen. Wer sich nicht in umfassender Weise verwerten lässt, soll nach dieser Logik gefälligst draußen bleiben. Das auffälligste Beispiel für einen solchen Prozess sind die unaufhörlich steigenden Mieten. Investor*innen, Hauseigentümer*innen, Wohnungsbaugenossenschaften und nicht zuletzt die Stadtpolitik – alle wollen einen Teil von der Marke „Berlin“ abhaben. Die Leute, die in der Stadt wohnen, interessieren da kaum noch. Somit sind immer mehr Menschen gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen oder werden gar von der Polizei zwangsgeräumt. Nur damit bei ein paar wenigen der „Rubel rollt“.
Ein solcher systematischer Ausschluss vom gesellschaftlichen Wohlstand beginnt allerdings bereits weit vor den Grenzen Europas. Beispielhaft dafür sind hunderttausende von flüchtenden Menschen. Auf ihrem Weg nach Europa werden sie an den Grenzen abgewiesen oder müssen dort sterben. Sie sollen nichts von dem ökonomischen Reichtum abbekommen, der auf ihrem Rücken von den sogenannten führenden Industrienationen ausgebeutet wird. Doch auch die wenigen, die es bis nach Europa schaffen, sind lange noch nicht sicher. In immer mehr Ländern breiten sich rassistische Einstellungen aus. Rechtspopulistische oder nationalistische Parteien und Bewegungen erhalten verstärkten Zulauf und schaffen ein Klima der Ausgrenzung und Abwertung. Die sich auch in der BRD ausweitenden Protesten gegen Flüchtlingsheime oder ein öffentliche Debatte gegen so genannte „Armutszuwanderung“ bzw. „Sozialtourismus“ zeigen, wo der Weg hingeht: Soziale Missstände wie Armut sollen nicht (politisch) gelöst werden, sondern werden vielmehr durch rassistische oder sozialchauvinistische Stimmungsmache zu verschleiern versucht. Eine solche Teile-und-Herrsche-Politik ist zentraler Bestandteil der gegenwärtigen (Krisen-)Politik – nicht nur in der BRD.
Gleichzeitig wird der Sicherheitsapparat beständig weiter ausgebaut. In den Straßen gibt es immer mehr Kameras. Polizisten und private Sicherheitsdienste patrouillieren überall. Und auf europäischer Ebene vernetzen sich die Repressionsbehörden immer enger. Auf diese Weise soll alles kontrolliert werden, was nicht ins kapitalistische Schema passt: Geflüchtete, soziale Armut oder antikapitalistische Bewegungen. Doch wir lassen uns den Widerstand gegen solche unsozialen Zustände in Form von Krise, Krieg und Kapitalismus nicht verbieten. Bei unseren Kämpfen vertrauen wir jedoch nicht mehr auf politische Parteien, Sicherheitsorgane oder Instrumente vermeintlicher Bürgerbeteiligung wie Quartiersmanagements. Wenn wir einen Wandel wollen, müssen wir ihn selber organisieren. Solidarisch führen wir die Kämpfe gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung zusammen- für eine starke antikapitalistische Bewegung und eine solidarische Gesellschaft. Selbstorganisiert bauen wir diese auf: gemeinsam in den Betrieben, unseren Wohnhäusern, bei dem Widerstand auf dem Jobcenter und gegen staatliche Repression.
Wir sind viele, wir sind stark, wir haben ein Ziel vor Augen!
Wir stellen uns nicht hinten an, nicht in diesem Laden!
Allet
oder nüscht – selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale
Ausgrenzung
Heraus
zur antikapitalistischen Walpurgisnacht 2014:
30.04.| 19 Uhr |
U-Bhf. Seestraße [Berlin-Wedding]
...und
am Tag danach in den „antikapitalistischen Krisenblock“ auf der
revolutionären 1.Mai-Demonstration: 18 Uhr | Berlin-Kreuzberg|
Lausitzer Platz
Weddinger Nächte sind
lang-
Infoveranstaltungen und Aktion gegen Rassismus und soziale
Ausgrenzung:
Die Weddinger Nächte stehen vor der Tür! Wie im letzten Jahr laden verschiedene Initiativen, Kollektive sowie selbstorganisierte Strukturen ein zu einer besonderen Veranstaltungsreihe im Kiez.
Programm:
09.04. | 19 Uhr | Café Cralle | „Deutsche Kolonialgeschichte und das Afrikanische Viertel“
Deutsche
Kolonialgeschichte wird im "Afrikanischen Viertel" noch
immer glorifiziert. Seit Jahren setzt sich Berlin Postkolonial für
eine Umbenennung von Straßen und eine Auseinandersetzung mit der
kolonialrassistischen Geschichte Deutschlands ein.
11.04. | 19 Uhr | Café Cralle |Community Organizing- Chancen und Gefahren
Den sozialen Widerstand organisieren!Was sind die Gefahren, was die Chancen und wie tauglich ist das Konzept für die linke soziale Bewegungen in der BRD?
Referent : Robert Maruschke
11.04. | 19 Uhr | Groni50 |Film- und Diskussionsabend
Gezeigt werden drei Filme aus seiner Reihe „Müller Ecke Afrika” über das Afrikanische Viertel im Wedding vom Regisseur Martin Helmbrecht.
12.04. | 17 Uhr | Scherer8 |Den sozialen Widerstand organisieren!
BASTA! Die Erwerbsloseninitiative stellt sich vor! Was ist sozialer Widerstand, wo verbleiben wir mit unserem Tun im Bereich solidarisch Haltung zeigen und individuelle Rechtsdurchsetzung?
12.04. | 19 Uhr | Café Cralle | Der Weddinger Blutmai 1929
Vortrag über Hintergründe, Verlauf und Folgen des Berliner Blutmais 1929 von Dr. Nick Brauns (Historiker und Journalist).
12.04. | ab 21Uhr | Alter Schwede/Schwedenstraße 11A |Soli-Abend für die Antikapitalistische Walpurgisnacht 2014
Finest Tunes from oldschool
Hip-Hop, Soul, Reggae, Rocksteady and Dub
Live
Djs: Angry Hammond, Soulix [Beat Kollektiv], Lucky Loop [Beat
Kollektiv], North Korean Rude Boys. Auch
hier gilt:
Eintritt
frei!
13.04.| 14 Uhr| U-Bhf. Afrikanische Straße |
Antikolonialer Stadtrundgang
Antikolonialer
Stadtrundgang mit Berlin Postkolonial e.V. durch das "Afrikanische
Viertel". Für Alle, die sich kritisch mit den
kolonialrassistischen Strukturen in Berlins Vergangenheit und
Gegenwart auseinandersetzen wollen.
Alle
Einnahmen unterstützten den Kampf selbstorganisierter
Strukturen gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung im Berliner
Bezirk Wedding/Mitte.
haendewegvomwedding.blogsport.eu