[B] Nazis und Rassisten in Berlin Adlershof

Antifas zeigten sich solidarisch mit den Geflüchteten und protestierten gegen die Nazis und Rassisten.

Informationsveranstaltungen für Anwohner_innen zu geplanter Asylunterkunft in Berlin-Adlershof +++ Rund ein Drittel der Teilnehmer_innen am Freitag erschien nur für Hetze gegen Geflüchtete +++ Vor dem Veranstaltungsort NPD-Kundgebung mit Anwohner_innen-Beteiligung +++ Abgedrängt von Polizei hielten 25 Antifas dagegen +++ Montag droht selbes Szenario

 

Am Freitag fand der erste von zwei Informationsveranstaltungen für Anwohner_innen zu einer geplanten Asylunterkunft in Berlin-Adlershof in der Verklärungskirche (Arndtstraße 11) statt. Ab Anfang Juni soll im ehemaligen „Hotel Berolina“ in der Radickestraße eine Gemeinschaftsunterkunft für ca. 210 geflüchtete Menschen eröffnen. Wie in anderen Ortsteilen auch, hetzten die Nazis offen als NPD und vermeintlich bürgerlich mit einer „Nein zum Heim“ Facebook-Seite seit dem Bekanntwerden der Pläne massiv gegen die angekündigten Flüchtlinge.

 

Mit zwei Informationsveranstaltungen will der Bezirk Treptow-Köpenick und die Initiative „Runder Tisch Adlershof“ den Ressentiments und Vorurteilen der Anwohner_innen argumentativ begegnen und über das Vorhaben informieren. Um organisierte Nazis aus der Veranstaltung zu halten, dürfen nur unmittelbare Anwohner_innen mit Einladungsschreiben teilnehmen.

 

Am Freitagabend zeigte sich bei der ersten Veranstaltung, wie die Stimmung im Bezirk ist. Rund ein Drittel der 140 teilnehmenden Anwohner_innen war offenbar nur erschienen, um gegen Geflüchtete zu hetzen und rassistische Stimmung zu machen. Zeitgleich hielt draußen die NPD um Landeschef Sebastian Schmidtke und den NW-Berlin Aktivisten David Gudra und Christian Schmidt eine Kundgebung mit zehn Nazis ab. An dieser beteiligten sich später auch eine genauso große Gruppe rassistischer Anwohner_innen, während knapp 25 Antifas von der Polizei abgedrängt gegen die Nazis und Rassisten protestierte.

 

Besonders unrühmlich war die Rolle der Polizei, die den kompletten Abschnitt der Straße vor dem Veranstaltungsort (Arndstraße) für die Nazis freihielt, während die Kundgebung der Antirassisten_innen abgedrängt wurde bis zur nächsten Querstraße (Radicke/Arndtstraße). Alle Menschen die in die Informationsveranstaltung wollten, mussten also durch den Polizeikorridor der Exklusiv für die NPD und ihre menschenverachtende Hetze freigehalten wurde, während Standpunkte, die solidarisch mit den Flüchtlingen waren, abgedrängt wurden. Allerdings sorgte das Läuten der Kirchenglocken dafür, dass zumindest die rassistischen Redebeiträge von Schmidtke im Krach untergingen.

 

Am kommenden Montag findet die nächste Infoveranstaltung statt. Die NPD hat wieder von 18 - 20 Uhr vor der Verklärungskirche eine Kundgebung gegen Flüchtlinge angemeldet. Auch diesmal wird es wieder eine antifaschistische Gegenkundgebung in der Arndstraße geben, um sich gegen die Nazis und Rassisten_innen klar zu positionieren.