Königsbronn ist sicher

Militärkonferenz rief Proteste hervor. Die Bundesakademie für Sicherheitspolitik lud am Wochenende zu den »Königsbronner Gesprächen«. Sie sind bei Friedensaktivisten ähnlich beliebt wie die Münchner Sicherheitskonferenz. Seit Jahren sorgt sie für Proteste von Antimilitaristen - die Münchner Sicherheitskonferenz. Doch wer kennt schon die Königsbronner Gespräche, die am vergangenen Wochenende zum dritten Mal in der gleichnamigen Gemeinde in der schwäbischen Ostalb stattfanden? Der Deutsche Reservistenverband, der das Treffen veranstaltet, schreibt auf seiner Homepage, dass sich die Königsbronner Gespräche »neben der Münchner Sicherheitskonferenz … zu einem Magnet für Diskussionen rund um die Sicherheitspolitik entwickelt« habe.

 

Zu den Mitorganisatoren gehören die Theodor-Molinari-Stiftung, das Bildungswerk des Deutschen Bundeswehrverbands und die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS). Eine wichtige Rolle bei der Koordination spielt der CDU-Bundestagsabgeordnete und Oberst a. D. Roderich Kiesewetter. Stolz vermerkt er auf seiner Homepage, dass Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in diesem Jahr das Treffen eröffnete. Schließlich ging es dort um eines ihrer zentralen Themen: »Frauen in der Sicherheitspolitik.« Das zweite Thema in Königsbronn war die Cyberkriminalität, die auch auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz eine zentrale Rolle spielte.

 

Dieses Jahr gab es eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den Treffen in der bayerischen Landeshauptstadt und der schwäbischen Gemeinde: Antimilitaristen organisierten Gegenproteste. Am 29. März beteiligten sich knapp 120 Teilnehmer in Königsbronn an einer Demonstration, die von regionalen Friedensgruppen, Gewerkschaftern, Mitgliedern linker Parteien und autonomen Antifaschisten getragen wurde. Bei den Königsbronner Gesprächen werde »unter dem Deckmantel beschönigender Rhetorik von aktuellen Herausforderungen globaler Sicherheitspolitik die Vorbereitung und politische Legitimierung militärischer Einsätze im Dienste einer expansiven imperialistischen Außenpolitik Deutschlands« betrieben, erklärt der Sprecher des Protestbündnisses Marcel Kallwass. Im nächsten Jahr solle auch bundesweit zu den Protesten mobilisiert werden. Die Antimilitaristen beziehen sich in ihrem Aufruf auf Georg Elser, der mit seinem missglückten Attentat auf Hitler einen Krieg verhindern wollte. Sein Geburtsort ist Königsbronn.