[LE] Videoüberwachung in Connewitz aufgeflogen

geraet6

Im Leipziger Stadtteil Connewitz ist eine versteckte Video-Überwachungsanlage entdeckt worden. Sie befand sich in einer Art "konspirativer Wohnung" in einem leerstehenden Haus in der Simildenstraße, gegenüber der Gaststätte "Frau Krause". Die Kamera war auf den gegenüberliegenden Straßenzug gerichtet und hatte von dort aus den Gehweg, mehrere Hauseingänge und etliche Wohnungsfenster im Blick.

 

Die Kamera war nur durch Zufall entdeckt worden. Sie stand versetzt im Hausinneren der ersten Etage und war von außen nicht zu erkennen. Leuchtende Dioden waren eigens abgeklebt worden. Allerdings war ein kleiner Teil des Fensters von innen gesäubert worden, um einen ungetrübten Blick nach außen zu ermöglichen. Die umfangreiche technische Ausstattung lässt den Schluss zu, dass die schwenkbare Kamera sowohl an einem Festplattenrecorder angeschlossen war, als auch über eine LTE-Mobilfunk-Verbindung angesteuert werden konnte.

Wer die Anlage betrieben hat, ist bislang nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass diese Art der videografischen Observation sowohl von der Polizei, als auch von VS-Behörden eingesetzt wird. Die Mitwisserschaft des Hauseigentümers ist nicht auszuschließen. Allerdings wird die nun entdeckte Anlage niemandem mehr nützen, denn sie wurde unbrauchbar gemacht.

Falls die Anlage zur Beweissicherung in einem Ermittlungsverfahren diente, sollten sich Anwohner_innen der Simildenstraße vorsehen: Nach dem unplanmäßigen Ausfall der Anlage könnten sich Ermittlungsbehörden nun verleitet sehen, andere Methoden der Beweissicherung anzuwenden, beispielsweise die Hausdurchsuchung. Für politisch aktive Menschen bedeutet das, den obligatorischen Frühjahrsputz besser vorzuziehen.

Die Videoobservation reiht sich ein in eine ganze Serie von Überwachungsmaßnahmen, die in der jüngsten Vergangenheit insbesondere in Connewitz bekannt geworden sind. Das Repertoire reicht über den Einsatz von Zivilstreifen, das Anbringen eines Peilsenders bis hin zur Einrichtung eines eigenen Polizeipostens im so genannten "Problemkiez". Kürzlich wurde aufgedeckt, dass mithilfe einer Kameraanlage auch der nahe gelegene Herderpark verdeckt überwacht wird.

Nach wie vor gilt es also, die Augen offen zu halten, umsichtig zu handeln, Gerüchte zu vermeiden und Bullen keine Angriffspunkte zu liefern.

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auch andere leute haben sich das angeschaut. man erkennt hier eine weitere hinterlassenschaft (akku?) und den ausblick der schwenkbaren kamera.

 

ausblick_c

 

ausblick_b

 

ausblick_a

Beim Efoy Pro 1600 handelt es sich um eine Brennstoffzelle mit einer täglichen Leistung von 1,6 kWh. Damit ist es möglich ein bestimmtes Gerät mit Energie zu versorgen.  Das Gerät arbeitet vollautomatisch und ist sehr leise. Die Bedienung der Brennstoffzelle kann mit einer digitalen Fernbedienung erfolgen. Der Einbau bzw der Aufwand für die Installation ist gering. 

 

Die Personen die es dort installiert haben wussten genau warum sie dies taten. Das Gerät ist auch nicht gerade billig, mit über 1000 Euro. Verkauft die Kiste und spendet es an die Rote Hilfe.

dilettanten und sparfüchse ^^

ich habe schon hochwertigere technik gesehen wobei die stromversorgung nicht schlecht ist *lach*
ein hoch auf CT-Video GmbH Video Audio Data Communication, Lutherstadt Eisleben, Germany

Konntet ihr herrausfinden, ob auf der Festplatte aufgezeichnet wurde, oder direkt über mobiles Internet gestreamt wurde? Falls letzteres wäre es ja spannend zu wissen an welche IP-Adresse der Datenstrom ging. (Diese ist normalerweise im Gerät konfiguriert und kann mit entsprechender Software ausgelesen werden).

Hi,

kurz mal zur Erklärung was die da mit den Geräten machen:

  • Die Kamera zeichnet die Bilder auf
  • Die Brennstoffzelle erzeugt Energie um das ganze Setup zu betreiben
  • Der Graue Kasten mit dem leeren Einschub macht die Kamera IP-Netzwerkfähig (ist wohl ein Standardsetup. Das Gerät erlaubt das selbe für mehrere Kameras gleichzeitig. Die Frage nach einer evtl. vorhandenen Festplatte ist sicherlich gerechtfertigt.)
  • Der LTE-Router verbindet den o.g. Grauen Kasten mit einem Netzwerk. Welchem Netzwerk? Nicht dem Internet! Da ist ein Aufkleber "CDA48" drauf. CDA steht für "Corporate Data Access". Dieser Router wählt sich per LTE/UMTS in das Vodafone-eigene Netzwerk ein. Er benutzt dabei einen speziellen Access Point der im Router konfiguriert ist. Dieser spezielle Accesspoint verbindet das ganze nicht mit dem Internet, sondern direkt mit einem Behördennetzwerk.

Interessant könnten in diesem Setups sein:
  • Das Thema Festplatte.
  • Das Thema Netzwerk-Konnektivität, also IP-Adressen, Hostnamen und -adressen, SIM-Karte, SIM-Pin(Ich vermute sie ist ohne PIN) APN-Daten, Benutzernamen, Passwörter Die SIM ist ziemlich sicher schon deaktiviert und die Accounts gesperrt, aber evtl. kann man Rückschlüsse auf minimale Passwortlänge und -komplexität, Host-Benahmungsschemata, etc. daraus ziehen.
Besten Gruß.
"Grauer Kasten" = Schwarzer Kasten mit grauer Frontblende. :)

die SIM-Karte dürfte doch auch rückverfolgbar sein oder???

So würde ich so ein Setup machen:

 

- SIM-Zugangsdaten hardcoded im Gerät

- Verschlüsselt - sobald es aus ist, ist es zu

- Verbindung über verschlüsseltes VPN ins Behördennetz

 

Ich kenne den genauen Aufbau von Behördennetzen nicht, aber ich denke es würde nicht offensichtlich sein, an welche Behörde das geht.

Das sieht mir alles nach COTS Hardware aus(sprich: kommerzielle Produkte und keine Spezialentwicklung). Verschlüsselung ist bei LTE/UMTS sowieso mit dabei. Die Zugangsdaten stecken sicher im UMTS/LTE Router, aber eben nicht anders als beim Heim-DSL-Router

 

Zur SIM-Verfolgbarkeit: Ja. Da steckt die eindeutige IMSI Nummer drin, über die die SIM eindeutig identifiziert werden kann. Steckt die SIM in einem eingeschalteten Mobilfunkgerät wird diese Nummer herumgefunkt und man kann per Triangulation geortet werden.

Auf der Esoz.eu vom 31. Maerz 2014 wird en Detail entwickelt, warum in derlei Situationen eine Strafanzeige zu der man gleichzeitig Zulassung zur Nebenklage und Akten-einsicht beantragt ein optimaler Weg sein kann. 

 

Zugleich geht es da um die Fighting Lines um Graffiti + Video-Ueberwachung am Suedertor @ Lippstadt im Landkreis Soest wo die Luken zu entsprechenden Installationen in den frisch veraetzten Quadern aus Gruensandstein aufgebrochen worden sind & DSo auch tagelang blieben um der Bevoelkerung das Risiko-Potential weiterer Mitnutzer der Video-Aeberwachung wie z.B. Einbrecher-Banden vor Augen zu fuehren. P.T.