Heute Mittag gegen 12:00 UHR versammelten sich etwa 50 Menschen aus unterschiedlichen linken Spektren an der zentralen Adler-Statue im Stadtteil Beşiktaş (Istanbul), um gemeinsam ein Gebäude zu besetzen das nun schon jahrzehntelang leer steht und um dieses dann zu einem sozialen Zentrum umzufunktionieren.
Die Aktion scheiterte am Widerstand konservativer Einwohner und den Faschisten der MHP, welche die Gruppe umgehend mit Holzstöcken angriffen als sie in das Gebäude eindrangen.
Zwar konnten die Faschos zurückgedrängt werden, jedoch mussten die Aktivisten das Gebäude später wieder aufgeben, als wie aus dem Nichts auf einmal der Hauseigentümer auftauchte, der plötzlich ganz große Pläne mit dem Gebäude zu haben schien und sich auf keinen Kompromiss mit den Aktivisten einließ.
Die Polizei, welche sich natürlich gleich auf die Seite der Faschisten stellte, war auch sofort zur Stelle und forderte die Aktivisten auf das Gebäude zu verlassen.
Es sollte das 2. verstaatlichte Gebäude auf der europäischen Seite Istanbuls sein welches fernab von kommerziellem Interesse Freiraum für Nichtbesitzende schaffen sollte. Die ehemals griechische Schule wurde einst selbst von der türkischen Regierung enteignet und steht schon seit einer halben Ewigkeit leer.
Manch einer fand die Aktion recht sympathisch und zeigte sich interessiert an diesem linken Projekt, genoss Kuchen und Tee mit den Aktivisten um mit ihnen in Kontakt zu treten. Andere beschwerten sich dass sie in ihren Boutiquen wohl kein Geschäft mehr machen können wenn ein Gebäude weiter ein unkommerzielles soziales Zentrum entsteht. Was der Kleinladenbesitzer, welcher aus Gründen der Gentrifizierung in irgendwelche Ghettos gedrängt wurde, wohl dazu sagen würde...
Squatting Days