Verein Leo verteidigt sich

Erstveröffentlicht: 
15.03.2014

Homosexualität, so schrieb der Vorsitzende von Leo e.V. in Bennungen Bernhard Ritter, sei keine Krankheit im medizinischen Sinne. Damit verteidigte er sich und seinen Verein gegen Vorwürfe, Homophobie zu schüren. Wochen nach dieser Erklärung lud der Verein nun Mitglieder und Einwohner der Gemeinde Bennungen im Landkreis Mansfeld-Südharz zu einem Bürgerforum. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner machte dabei klar, dass er zu dem Verein steht.

 

Nach heftigen Diskussionen hat sich der Verein Leo den Fragen der Einwohner von Bennungen gestellt. Zu der Veranstaltung kamen rund 50 Teilnehmer, darunter auch viele Vereinsmitglieder. Der Vorsitzende, Bernhard Ritter, wehrte sich dabei gegen Vorwürfe, der Verein verbreite homosexuellen-feindliche Thesen. Der Verein helfe stattdessen Menschen in Lebenskrisen, betonte Ritter.

Auf dem Podium saß auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner, der Mitglied im Kuratorium ist. Er stellte sich damit demonstrativ hinter den Verein und seinen Vorsitzenden. Bergner hatte sich vor einigen Wochen in einer Landtagssitzung zwar von den umstrittenen Thesen zur Homosexualität distanziert. Anders als sein Parteikollege und CDU-Fraktionschef André Schröder kündigte er allerdings an, sich weiter im Kuratorium zu engagieren.


Junge Bennunger protestieren gegen Leo

Mehrere junge Bennunger hatten vor der Veranstaltung ein Flugblatt verteilt. Darin warfen sie dem Verein vor, intolerante und homophobe Thesen zu verbreiten. Am Ende der Diskussion übergaben sie eine Medikamentenkiste mit der Aufschrift "Homophobie ist heilbar". Dafür wurden sie von den Anwesenden nach eigener Aussage ausgelacht.


Ritter wehrt sich gegen "Medienkampagne"

Leo e.V. hatte die Bennunger per Flugblatt zu der Veranstaltung eingeladen. Der Vorsitzende Bernhard Ritter beklagte in dem Text eine Kampagne mit unbegründeten Vorwürfen aus Teilen der Politik und Medien. Davon betroffen seien Freunde, Förderer und das ganze Dorf Bennungen.


Nach verschiedenen Medienberichten und Kritik aus der Politik hatte sich Bernhard Ritter schon Anfang Februar geäußert. Damals hatte er erklärt, Homosexualität sei keine Krankheit im medizinischen Sinne. "Die Behauptung, unser Verein wolle Schwule heilen, ist falsch", schrieb er damals.


"Homosexualität ist eine psychische Krankheit"

Das MDR-Magazin "Fakt" hatte berichtet, die Gesellschaft für Lebensorientierung (Leo) biete Seminare an, in denen Homosexualität als psychische Krankheit eingestuft werde. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte den Verein daraufhin ausgeschlossen. Die Auffassung des Vereins widerspräche in Wort und Tat den Verbandsprinzipien von Offenheit, Toleranz und Vielfalt.

Auch im Landtag von Sachsen-Anhalt war der Verein ein Thema. Auf Twitter wird über Leo und die Haltung des Vereins zur Homosexualität unter dem Hashtag #HomoHeilerGate heftig diskutiert.