Solidarität mit mexikanischen Anarchist*innen [17. bis 24. März]

ni culpables ni inocentes presxs a la calle

Dies ist ein Aufruf zu internationaler Solidarität mit den Anarchist*innen in Mexiko, die Repression gegenüberstehen, ganz gleich ob sie hinter den Eisenstäben von Gefängniszellen festsitzen oder sich verbergen, um ihre Freiheit nicht zu verlieren.

 

Der mexikanische Staat hat seine Aufmerksamkeit auf die erblühte anarchistische Tendenz¹ gelenkt, die aktiv den Verteidigungsapparat, eben jener Grundlage des Staates, angegriffen hat. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um sich von dieser anarchistischen Tendenz inspirieren zu lassen und unseren eingesperrten Gefährt*innen etwas Liebe zu zeigen. Die mexikanische Geschichte ist sehr umfangreich und kann nicht in einem Text wie diesem zusammengefasst werden. Was jedoch erwähnt werden kann, sind die vergangenen Anstrengungen, die auf ein Leben in Konflikt mit dem Staat abzielten.

 

Dieser Aufruf kommt zu einer Zeit, in der Anarchist*innen in Mexiko aktiv zu einem Kampf gegen Macht und Herrschaft beitragen. Aufgrund von Angriffen auf Polizeifahrzeuge, Banken, Regierungsgebäude und andere Symbole der Macht hat der mexikanische Staat eine Jagd begonnen, um diejenigen zu verfolgen, die effektiv seine Grundlage für sozialen Frieden bedroht haben.

 

Es gab in der letzten Zeit einige Fälle von Repression, die auf Anarchist*innen in Mexiko abzielte: die Festnahme von Mario Tripa im Jahr 2012 und, erneut, im Januar 2014, die gegenwärtige Haft von Mario Gonzales, die Entführung und Einkerkerung von einigen anarchistischen Gefährt*innen², das Einreiseverbot von Alfredo Bonanno und die Folter, das Verhör und die Abschiebung von Gustavo Rodriguez. Auf diese Repression folgte eine starke Antwort von Anarchist*innen in Mexiko, die den Mut ihrer Gefährt*innen mit fortwährenden Angriffen in aktiver Solidarität feierten. Zwischen dem 17. und 24. März rufen wir zu internationaler Stärke und Solidarität mit Anarchist*innen in Mexiko auf. Jetzt, zu einer Zeit in der die Augen des Staates und seiner Hunde sich auf unsere Gefährt*innen gerichtet haben, drängen wir darauf diese Handlung in gleicher Weise zu beantworten.

 

"Doch selbst angesichts des drohenden Zustands der [totalen] Kontrolle, gibt es solche, die keine Angst haben, solche, die am Tag oder in der Nacht, allein oder kollektiv, mit Feuer, Feuerwerk, Blockaden, Sprengstoff oder Waffen, zeigen, dass dies nicht das Leben ist, das wir wollen und dass - zumindest aus unserer Perspektive - dieses System komplett zerstört werden muss. Ihr verdammter sozialer Frieden ist ein Mythos, den sie uns aufzuzwingen versuchen. Es gibt nur Konflikt... Es ist klar, dass wir die Kontrolle über unsere Leben und unsere Räume übernehmen müssen; um das erreichen zu können gibt es keinen anderen Weg als sozialen Krieg." - Mario "Tripa" Lopez

 

aus dem Englischen, gefunden auf 325.nostate.net

 

¹Im Orginal heißt es „anarchist space“, was hier mit „anarchistischer Tendenz“ übersetzt wurde. Wir vermuten, dass in diesem Kontext diejenigen Anarchist*innen gemeint sind, die zum Angriff übergehen. [d.Ü.]

 

²Im Januar wurden Fallon, Amelie und Carlos in Mexiko-Stadt festgenommen. Ihnen wird ein Angriff auf ein Ministerium und ein Autohaus vorgeworfen. Mehr Informationen auf www.fuegoalascarceles.wordpress.com [d.Ü.]