Schlag gegen rechte Szene in Göppingen

Erstveröffentlicht: 
27.02.2014

Göppingen

 

Schlag gegen Rechtsextreme in Göppingen: Bei einer Razzia beschlagnahmten Fahnder Schreckschusspistolen, Schlagringe und NS-Devotionalien - und sie nahmen vier Anführer fest.

 

Bei einer groß angelegten Razzia gegen die rechtsextreme Szene in Göppingen sind am Mittwoch vier Männer festgenommen worden. Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) am Donnerstag mitteilten, wurden in den Landkreisen Göppingen, Esslingen und Rems-Murr-Kreis 19 Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ durchsucht. Auf ihr Konto sollen seit vier Jahren zahlreiche Straftaten gehen - von Sachbeschädigungen über Volksverhetzung und Verstößen gegen das Waffengesetz bis hin zu gefährlichen Körperverletzungen.

Die Ermittler verdächtigen 18 Beschuldigte im Alter zwischen 22 Jahren und  33 Jahren, die kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Rädelsführer sollen vier Männer sein, gegen die Haftbefehl erging. Bei den Durchsuchungen wurden NS-Devotionalien, Schriftstücke, elektronische Speichermedien, Computer sowie Mobiltelefone beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden. Außerdem entdeckten die Beamten Schreckschusspistolen und weitere gefährliche Gegenstände wie Teleskopschlagstöcke, Schlagringe, Wurfsterne und Quarzhandschuhe.

Info-Stand verwüstet

Der Gruppe wird unter anderem vorgeworfen, vor einem Jahr einen Info-Stand des Aktionsbündnisses „Kreis Göppingen nazifrei“ angegriffen und Aktivisten verletzt zu haben.

In Göppingen gibt es immer wieder Ärger mit Neonazis: So haben Rechtsextreme schon bis ins Jahr 2020 Aufmärsche angemeldet. Im Mai vergangenen Jahres durchsuchte das LKA Wohnungen von Rechtsextremen in den Kreisen Esslingen, Göppingen und Ulm, die sich zu der Vereinigung „Die Unsterblichen“ zusammengeschlossen haben sollen.