Polizei wird mit ausziehbaren Schlagstöcken ausgerüstet

Erstveröffentlicht: 
11.09.2009

Die Polizei in Baden-Württemberg wird im Frühjahr mit ausziehbaren Stöcken ausgestattet. Innenminister Heribert Rech will damit der zunehmenden Gewalt gegen Polizisten begegnen.

Stuttgart. Nachdem Ausbilder eine deutliche Verbesserung gegenüber dem bisher verwendeten kurzen Einsatzstock aus Hartgummi festgestellt hätten, starte nun das europaweite Ausschreibungsverfahren für die "Teleskop-Einsatzstöcke", sagte Rech. Für die Beschaffung der rund 20.000 Stöcke habe das Land die Mittel bereits freigegeben. Über die Höhe des Betrags wurden wegen der laufenden Ausschreibung keine Angaben gemacht.

Rech nannte die wachsende Gewalt und den nachlassenden Respekt gegenüber Polizeibeamten "besorgniserregend". Im Jahr 2008 habe es 2115 Angriffe auf Polizisten gegeben, in weiteren 787 Fällen seien Polizisten Opfer einer Körperverletzung, in 177 Fällen einer gefährlichen oder schweren Körperverletzung geworden.

Reizgas gegen Randalierer

"Deshalb ist eine hochwertige Aus- und Fortbildung, das Einsatztraining und eine gute Ausstattung zum Schutz der Beamten besonders wichtig." Zur Eigensicherung war bei der Polizei ein neues Reizstoffsprühgerät mit mehr Inhalt und besserer Reichweite eingeführt worden.

Der neue Teleskop-Einsatzstock könne praktisch am Gürtel getragen werden, sagte Rech. Allein durch das offensive Ausfahren des Stocks und dem damit verbundenen Geräusch könnten sich Beamte Respekt verschaffen. "Diese psychologische Wirkung und die Tatsache, dass eine weitere Eskalation in den meisten Fällen vermieden werden konnte, spricht für den Teleskop-Einsatzstock."