Die Polizei in Baden-Württemberg wird im Frühjahr mit ausziehbaren
Stöcken ausgestattet. Innenminister Heribert Rech will damit der
zunehmenden Gewalt gegen Polizisten begegnen.
Stuttgart. Nachdem Ausbilder eine
deutliche Verbesserung gegenüber dem bisher verwendeten kurzen
Einsatzstock aus Hartgummi festgestellt hätten, starte nun das
europaweite Ausschreibungsverfahren für die "Teleskop-Einsatzstöcke",
sagte Rech. Für die Beschaffung der rund 20.000 Stöcke habe das Land
die Mittel bereits freigegeben. Über die Höhe des Betrags wurden wegen
der laufenden Ausschreibung keine Angaben gemacht.
Rech nannte die wachsende Gewalt und den nachlassenden Respekt
gegenüber Polizeibeamten "besorgniserregend". Im Jahr 2008 habe es 2115
Angriffe auf Polizisten gegeben, in weiteren 787 Fällen seien
Polizisten Opfer einer Körperverletzung, in 177 Fällen einer
gefährlichen oder schweren Körperverletzung geworden.
Reizgas gegen Randalierer
"Deshalb ist eine hochwertige Aus- und Fortbildung, das Einsatztraining
und eine gute Ausstattung zum Schutz der Beamten besonders wichtig."
Zur Eigensicherung war bei der Polizei ein neues Reizstoffsprühgerät
mit mehr Inhalt und besserer Reichweite eingeführt worden.
Der neue Teleskop-Einsatzstock könne praktisch am Gürtel getragen
werden, sagte Rech. Allein durch das offensive Ausfahren des Stocks und
dem damit verbundenen Geräusch könnten sich Beamte Respekt verschaffen.
"Diese psychologische Wirkung und die Tatsache, dass eine weitere
Eskalation in den meisten Fällen vermieden werden konnte, spricht für
den Teleskop-Einsatzstock."