GÖ: 350 Menschen gegen rassistisches Morden!

GÖ: 350 Menschen gegen rassistisches Morden - 1

Nach dem Brandanschlag in Hamburg am 5.2.14, bei dem 3 Menschen starben, kamen in Göttingen am Freitagabend spontan 350 Menschen am Gänseliesel zusammen. Gemeinsam verliehen sie ihrer Wut und Trauer lautstark Ausdruck. Sie formulierten ihre Kritik an dem rassistischen Konsens in der Gesellschaft, der mit dem erneuten Brandanschlag seinen Höhepunkt erreicht hat sowie dem tödlichen Abschieberegime in der BRD und Europa.

 

„Wir gehen davon aus, dass es sich in Hamburg um einen rassistischen Anschlag handelte.“ wurde zur Beginn der Demonstration erklärt. Im vergangenen Jahr schlossen sich an zahlreichen Orten Bürger_innen zu Bürger-Initiativen zusammen, um vor Sammelunterkünften für Asylbewerber_innen gegen jene Front zu machen. Die bekanntesten Beispiele hierfür dürften Hellersdorf und Schneeberg sein. Der rassistische Konsens wird neben geistiger Branstiftung nun auch immer öfter aktiv ausgelebt und findet in 43 Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte allein im vergangenen Jahr ihren Ausdruck (www.dok-maar.de). Die traurige Konsequenz ist der Tod dreier Menschen in einer Gesellschaft, die aus Rostock-Lichtenhagen oder Mölln nichts gelernt hat.

 

Doch die Ereignisse in Hamburg waren nicht der einzige Grund sich zu versammeln. Am Donnerstag versuchte eine Gruppe Geflüchteter, die seit Wochen an der marokkanischen Küste festgesetzt ist, den Hochsicherheitszaun der spanischen Exklave Ceuta zu überwinden. Die spanische Guardia Civil eröffnete die Jagd mit Gummigeschossen und Tränengas auf sie. Ein Teil der Gruppe versuchte sich mit einem Sprung ins Mittelmeer zu retten. Mindestens dreizehn Menschen ertranken dabei. Dreizehn weitere Menschen, die an den europäischen Außengrenzen ihren Tod finden.

 

„Zwei Ereignisse, die beide erschreckender nicht seien könnten. Und doch sind sie Teil der Normalität in der EU. Denn das Sterben an den europäischen Außengrenzen, Verfolgung und rassistische Anschläge sind Alltag in einem Europa, das Migration nur zulässt, wenn sie verwertbar ist.“ erklärte eine Teilnehmerin der Demonstration.

 

Nach einer Kundgebung und einer Schweigeminute zogen die Aktivist_innen durch die Göttinger Innenstadt. Bereits vor Beginn der Kundgebung zeigte die Polizei massive Präsenz. Der Demonstrationszug wurde von einem Polizeispalier begleitet. Mehrere Male versuchten die Polizei die Demo zu stoppen indem sie die Spitze des Demonstrationszugs angriff oder mit Fahrzeugen den Weg versperrte. Am Kornmarkt geschah dies ein weiteres Mal. Hier stoppte die Polizei die Demo und schlugen auf Aktivist_innen ein. Die Aktivist_innen änderten daraufhin ihre Route und der Demonstrationszug setzte sich in Richtung Gänseliesel fort. Hier löste sich die Demonstration auf.

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Mindestens 300 Leute nach einer (nicht mal) eintägigen Mobilisierung und ausnahmsweise ist der Demobeschreibungsallrounder ''kämpferisch'' sogar gar nicht so weit her geholt...wer hätte das gedacht

Nachdem die kaputte Anlage nicht funktionierte, für Reden zog der Demonstrationszug mit den üblichen Parolen durch die Fußgänger*innenzone.

Nichts besonderes, bis auf die davor statt gefundene Schweigeminute.