Stuttgart: Homophobe Horden von emanzipatorischer Masse festgesetzt

Homophobe Demonstranten

Am 1. Februar 2014 versammelten sich auf dem Stuttgarter Schlossplatz 7-800 Menschen, um gegen einen Bildungsplan zu demonstrieren, der sich für die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im Unterricht in Baden-Württemberg ab 2015 stark macht. Dieser homo-&transphoben Demonstration stellten sich viele Linke und Menschen mit LSBTIQ-Hintergrund entgegen. Nach mehrfachen Blockaden konnten die homophoben Horden nach der Hälfte der Strecke endgültig von der emanzipatorischen Masse gestoppt werden.

 

Gegen 14 Uhr hatten sich 5-700 Personen auf dem Schlossplatz versammelt, um an der homo-&transphoben Demonstration mit dem Motto „Gegen die Indoktrination unserer Kinder – Stoppt den Bildungsplan 2015“ teilzunehmen. Von den Versammelten waren wiederum 10-20% Kinder und minderjährige Jugendliche, die von ihren Eltern mitgeschleppt wurden. Im Vorfeld hatten die VeranstalterInnen großmundig verkündet etwa 1.500 TeilnehmerInnen zu erwarten1.

 

An der Pro-LSBITQ-Kundgebung auf dem Schillerplatz sollen bis zu 1.000 Personen teilgenommen haben und etwa 400 trugen ihre Kritik direkt zur homo-&transphoben Demonstration. So mischten sich Gegen-Demonstrant*innen unter die TeilnehmerInnen der homo-&transphoben Demonstration. Immer wieder waren wütende Streitgespräche zu hören, die nicht selten von den anwesenden Medien dokumentiert wurden. So war von Anfang an eine Gegenposition da und Protest vernehmbar.

Dann gab es die ersten drei Redebeiträge. Es sollten auch die letzten sein, wie sich noch herausstellten sollte. 
Als erstes sprach Natalie Fromm, die Frau von Hans Christian Fromm, dem Ansprechpartners für die Demonstration, und danach sprach auch er selber. In seiner Rede klagte er: „Wir waren noch nie so nah am moralischen Abgrund.“ Als letzter sprach der katholische Fundamentalist Mathias von Gersdorff. Der Diplom-Volkswirt aus Bonn ist seit 1990 in der „Lebensrechtsbewegung“, also bei den AbtreibungsgegnerInnen, aktiv. Er ist Leiter der „Deutschen Vereinigung für eine christliche Kultur“ (DVCK) und der „Aktion Kinder in Gefahr“ (KIG). DVCK und KIG haben sich dem Kampf gegen das Jugendmagazin BRAVO und den Sexualkundeunterricht verschrieben.
Immer wieder wurden die Rednerin und die Redner von wütenden Stimmen unterbrochen und immer wieder gelangten gleichgeschlechtliche Pärchen in den inneren Kreis der Kundgebung in die Nähe des Mikrofons, um mit öffentlichen Herumknutschen Stellung gegen Homophobie zu beziehen. Die homo-&transphoben TeilnehmerInnen brachte das natürlich in Rage. Die Ordner der Demonstration versuchten derartige Störungsversuche mit Gewalt zu unterbinden. Es kam zu Rangeleien. Schließlich zog die Polizei eine eigene Reihe um den Mittelpunkt der Start-Kundgebung auf, um diese zu schützen. 

Dann startete die homo-&transphobe Demonstration von der Ecke an der Königsgalerie Richtung Schloss. Schnell setzten sich aber kleine Grüppchen von Gegendemonstrant*innen vor die Demonstration und stoppten sie. Es kamen immer mehr Gegendemonstrant*innen hinzu und so wurde die homo-&transphobe Demonstration erst einmal festgesetzt. Zwar versuchten die DemonstrationsteilnehmerInnen teilweise mit Gewalt durchzukommen, scheiterten aber am entschiedenen (passiven) Widerstand. 
Nachdem die Demonstration auf dem Schlossplatz mehrfach durch Blockaden gestoppt wurde, konnte sie in der Stauffenbergstraße durch eine entschlossene Blockade endgültig aufgehalten werden. Laut PI-News wurde der Versammlungsleiter „von Seiten des polizeilichen Einsatzleiters zum Abbruch der Veranstaltung“ genötigt.
Generell schien die Polizei an diesem Tag mit der Situation überfordert zu sein. Sie hatte offensichtlich mit weniger Gegenprotest gerechnet. Es gab einzelne Festnahmen auf beiden Seiten. Unter anderem wurde ein Ordner der homo-&transphoben Demonstration abgeführt, weil er anfing Gegendemonstrant*innen anzugreifen. Überhaupt  fielen die Ordner und männliche Demonstrationsteilnehmer immer wieder durch Gewaltandrohungen und -Anwendung auf. So wurde beispielsweise einer Frau gedroht: „Ich fick Dich zu Tode!“ und ein AfD-Mitglied schlug mit seinem AfD-Plakat auf Gegendemonstrant*innen ein. Auch bei den Ordnern war trotz der Aufschrift „Gott liebt Dich“ auf ihren neongelben Westen nur wenig von christlicher Nächstenliebe zu spüren. Sie wurden immer wieder ausfallend und gewalttätig.  

*** Wer nahm an der homo-&transphoben Demonstration teil? ***
Mobilisiert zu der Demonstration hatte im Vorfeld das antimuslimische Hetzportal PI-News,die Piusbruderschaft, die „Russisch-Orthodoxe Kirche“ in Stuttgart und der Landesverband der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Durch eigene Schilder war die AfD dann auch erkennbar auf der Demonstration vertreten. Der Großteil der DemonstrantInnen stammte offensichtlich aus dem klerikalkonservativen Milieu, hatte also einen christlichen Hintergrund. Bei der Blockade sang zeitweise die Mehrheit der TeilnehmerInnen Kirchenlieder. 
Auch Personen aus dem spezifisch extrem rechten Spektrum waren vor Ort vertreten. Der Chef der „Konservative Aktion Stuttgart“ (KAS), Simon Müller, war mit Frau und Kind da. Zusammen mit zwei bis drei weiteren KAS-Aktivisten.  PI-News berichtet, dass sich unter den Teilnehmern „auch eine Gruppe der Identitären Bewegung“ befand.
Es wurden zudem JN-Mitglieder (u.a. Dennis Engels aus Stuttgart) erkannt, ebenso Republikaner-Funktionäre. Zu Beginn der Demonstration trieb sich bei dieser auch noch eine Dreier-Gruppe NSBMler herum. Die NPD-Baden-Württemberg ließ auch auf ihrer Facebook-Präsenz verlauten: „Auch Mitglieder und Unterstützer der NPD waren heute in Stuttgart.“
Es gab eine größere Gruppe russischsprachiger TeilnehmerInnen und junge russischsprachige Männer stellten teilweise auch den Ordner-Dienst. Vor Ort warb für sich zudem die Parteineugründung „'Einheit' - Aussiedler und Migranten Partei Deutschland“.
Unklar ist, ob die Gruppe russischsprachiger TeilnehmerInnen sich nur aus Mitgliedern der Russisch-Orthodoxen Gemeinde in Stuttgart rekrutierte oder ob konservative SpätaussiedlerInnen, z.B. auch aus den Freikirchen, an der Demonstration teilnahmen.

*** Fazit: 'Homo-Lobby' strikes back! ***
Wer sich einmal die 'Argumente' der homophoben DemonstrantInnen anhörte und deren Plakate und Flyer durchlas, die/der merkte schnell, dass hier ein regelrechter Wahn am Werk war. Nicht ohne Grund verschwörungsfantasiert man bei PI-News immer wieder von einer mächtigen 'Homo-Lobby', die Heteros geradezu unterdrücken würde. In Gesprächen wurden Vergleiche zwischen dem Bildungsplan und der „Rassegesetzgebung von Nürnberg“ gezogen, man war der festen Überzeugung Sechsjährige würden Gay-Pornos im Unterricht gezeigt oder man äußerte sie Befürchtung, dass demnächst auch noch Pädophilie im Unterricht propagiert würde. Das sexuelle Identitäten und praktizierter Sex unterschiedliche Dinge sind und dass es einen großen Unterschied zwischen gegenseitigen und erwiderten Begehren mündiger Personen und Zwang und Vergewaltigung (Pädophilie) gibt, wollen die TeilnehmerInnen der homo-&transphoben Demonstration offenbar nicht wahrnehmen. Ihre homo-&transphoben Angstfantasien hatten sich offenkundig zu einem ausgewachsenen Wahn ohne Sinn verfestigt.

Mit nur vier Tagen Mobilisierungszeit gelang es mehrere hundert Menschen in Stuttgart auf die Straße zu bringen, um zu verhindern, dass homophob motivierte Menschen ihre 'Religionsfreiheit' auf Intoleranz und Diskriminierung wahrnehmen konnten.
Das ist definitiv ein Erfolg! Bleibt nur zu Hoffen, dass der Geist aus der Flasche, der mit der homophoben Online-Petition frei gelassen wurde, damit wieder in die Flasche zurück gestopft wurde.
Nächstes Mal wäre noch ein Ermittlungsausschuss schön und bescheuerte Parolen wie „Christen fisten!“ sind auch mehr als verzichtbar. Die Drohung mit sexualisierter Gewalt gegen wen auch immer ist kein Ausdruck emanzipatorischer Bestrebungen.

*** am selben Tag: rechter Vortrag mit ähnlichem Thema ***
Am Nachmittag 16 Uhr richtete übrigens das deutschnationale „Studienzentrum Weikersheim“ (SZW) in Stuttgart im Württembergischer Automobilclub einen Vortrag zum Thema „Ehe und Familie in der europäischen Auseinandersetzung“ aus. Referentin war Sophia Kuby (* 1981), Tochter der bekannten katholischen Rechtsklerikalen Gabriele Kuby. In diesem Fall fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Sophia Kuby ist Jugendbeauftragte und seit Oktober 2010 Vize-Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), einer Anti-Abtreibungs-Lobby innerhalb der Unions-Parteien. Zudem war sie Sprecherin der katholischen Bewegung „Generation Benedikt“ und ist Gründungsmitglied und Geschäftsführerin von „European Dignity Watch“, einer Antiabtreibungs-Lobbyorganisation mit Sitz in Brüssel.
Zum Besuch des Vortrags von SZW rief auf ihrer Facebook-Präsenz auch der Landesverband der Jugendorganisation der AfD auf.  

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Dennis Engels war mit seiner Freundin und einem weiteren "Kameraden" anwesend. Letztere versuchte immer wieder auch GegendemonstrantInnen abzufilmen und zu fotografieren. Die Nazis wurden noch vor Beginn der Reden als solche erkannt und ihnen wurde deutlich gemacht, dass sie in Stuttgart nichts verloren haben. Kurz nachdem die Demo losgelaufen war, wurde versucht die Faschisten abzudrängen. Dies wurde von anderen TeilnehmerInnen der homophoben Versammlung verhindert. Auch nachdem über Herrn Engels aufgeklärt wurde, wurde dieser mit der Begründung verteidigt, er würde ja für die gleiche Sache kämpfen.

Danach suchten die Nazis Schutz in der Menge. In einer unübersichtlichen Situation, kurz vor dem endgültigen Stopp der Demo, gelang den Faschisten dann die Flucht.

Insgesamt ein ziemlich peinlicher Auftritt der Faschisten.

 

PS: Dennis Engels wohnt selbst gar nicht in Stuttgart, sondern in Backnang/Murrhardt.

 

Der AdF-Anti-Antifa-Fotograf hat nach Abbruch der Demo noch Menschen mit einer Fahnenstange bedroht, als diese ihn auf seine Knippserei ansprachen. Als immer mehr Leute auf den Vorfall aufmerksam wurden, flüchtete er in die U-Bahnstation.

 

Hat jemand bessere Bilder der NSBM'ler?

Der Fascho Engels wurde in letzter Zeit immer häufiger am Nordbahnhof gesehen. Ist er vieleicht umgezogen oder Arbeitet er in der Gegend?

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Vergewaltigung (Pädophilie)

 

Bei Pädophilie handelt es sich mit nichten um Vergewaltigung. Pädophilie bedeutet nur, dass man sich sexuell primär von Kindern angezogen fühlt.

 

Für Pädophilie werden folgende Merkmale aufgeführt:

  • Das sexuelle Interesse gilt Kindern, die sich vor der Pubertät im Sinne der Geschlechtsreifung befinden.
  • Das sexuelle Interesse ist dabei primär, das heißt ausschließlich bzw. überwiegend und ursprünglich auf Kinder ausgerichtet.
  • Das sexuelle Interesse ist zeitlich überdauernd

[...]

Pädophilie wird damit ausschließlich als „sexuelle Präferenz“ beschrieben. Maßgeblich sind hier die gedanklichen Vorlieben, die sich [...] vorrangig auf vorpubertäre Kinder richten müssen. Ob diese Fantasien ausgelebt werden oder nicht, bleibt offen und ist für die Diagnosestellung zweitrangig.

http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie

Den Quatsch, den ihr über Pädophilie geschrieben habt, hättet ihr euch sparen können. Ihr meint sexuelle Gewalt. Die kann auch von kranken oder gewissenlosen Pädophilen ausgehen, meist aber halt von Vätern oder Ersatztätern.