[S] Mercedes-Konzernzentrale markiert – Auf zur NATO Sicherheitskonferenz

Eingangsbereich der Konzernzentrale

Im Rahmen der antimilitaristischen Aktionswoche mit Bezug auf die NATO Sicherheitskonferenz am 1. Februar in München haben wir heute die Mercedes-Konzernzentrale in Stuttgart-Untertürkheim markiert. Dabei haben wir ein Schriftzug mit der Aufschrift "Auch ihr verdient am Krieg!" direkt auf ein Konzern-Schild angebracht und die Wand am Eingangsbereich mit "Krieg beginnt hier" verschönert.

 

Kriegsprofiteur Mercedes-Benz


Die Daimler AG ist weit mehr als ein weltweit bekannter Autokonzern der zivile Fahrzeuge entwickelt und herstellt. Im globalen Rüstungsgeschäft spielt der Konzern eine nicht unbedeutende Rolle. Die Daimler AG ist der größte industrielle Anteilseigner der European Aeronautic Defens and Space Company (EADS). EADS verfügt über eine breite Palette militärischer Produkte. Darunter fallen z.B. militärische Tanks, Transport- und Kampffugzeuge wie der bekannte "Eurofighter", oder militärische Hubschrauber wie der "Tiger", der laut Konzernausagen "in Afghanistan beispiellose Zuverlässigkeit und eine hohe Einsatzquote bewiesen hat". Aber auch in der Sparte militärischer Weltraumnutzung und der Herstellung von Satelliten und Trägerraketen spielt EADS eine zentrale Bedeutung. 2008 absolvierte die ballistische M51-Rakete ihren letzten Testflug und wurde das neue Trägersystem für französische Nuklearsprengköpfe. In der Rüstungssparte finden sich ebenso Lenkflugkörpersysteme, Verteidigungselektronik und unbemannte Luftfahrzeuge beispielsweise Drohnen.

 

Auf der englischsprachigen Website des Daimler-Konzern [www.mb-military-vehicles.com] präsentiert sich Mercedes als der weltweit führende Lastwagenhersteller und als Lieferant für bewaffnete Streitkräfte in aller Welt. Die Produktpräsentation umfasst eine ganze Reihe von Militärfahrzeugen. Die Daimler-Werbung spricht klare Worte: "Mercedes-Benz-Militärfahrzeuge leisteten tagtäglich zuverlässige Dienste" und das "in vielen der entlegensten Regionen der Welt".

Die Fahrzeugpalette reicht von Patrouillenfahrzeugen über mittelschwere und schwere Lastkraftwagen bis hin zu Sattelzugmaschinen für den Panzertransport.

 

Die Liste der Empfängerstaaten militärischer Unimogs ist endlos lang. Laut Mercedes-Benz wurden bislang weltweit mehr als 150.000 Einheiten an mehr als 80 Armeen verkauft. In der Liste finden sich auch Staaten wie Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Seit Jahren weist Amnesty International diesen Ländern schwerste Menschenrechtsverletzungen zu und sie sind bekannt für Ermordungen und Folter. Auch Staaten in Nord-Afrika wie Ägypten, Algerien, Libyen und Tunesien, welche jahrzentelang revolutionäre- und Demokratiebewegungen blutig niedergeschlagen haben, zählen zu den Empfängerländern von Mercedes-Benz Produkten. So hat der Daimler-Vorstand eingestanden, in den Jahren 2009 und 2010 25 Sattelzugmaschienen an Gaddafi in Libyen geliefert zu haben.

Filmaufnahmen aus dem Libyen-Krieg belegen, dass beim Vormarsch von Regierungstruppen ins Kriegsgebiet der Hafenstadt Bengasi Mercedes-Militär-Lkws des Typs Actros 4860 verwendet wurden um die schweren Kampfpanzer zu ziehen.

 

Der Stuttgarter Konzern steckt tief im Kriegsgeschäft und ist weltweit führender Exporteur militärischer Fahrzeuge. Egal ob im Irak, Afghanistan, Libyen oder Kuweit – überall waren bzw. sind Mercedes-Fahrzeuge im militiärischen Einsatz.

 

Krieg beginnt hier - Es gibt kein ruhiges Hinterland


Hier vor unseren Haustüren werden Kriege geplant, koordiniert und Rüstungsgüter produziert, leben die Verantwortlichen, die im Interesse des Kapitals weltweit imperialistische Kriege führen und für Armut, Unterdrückung und Vertreibung verantwortlich sind. Lasst uns die Kriegstreiber makieren, blockieren und sabotieren.


Auf zur NATO Sicherheitskonferenz am 1. Februar in München


Eine Gelegenheit sich den Kriegstreibern in den Weg zu stellen, ist am kommenden Samstag in München. Dort treffen sich Regierungschefs der NATO-Staaten, Vertreter von Wirtschaft und Rüstungskonzernen, sowie hochrangige Militärs in München zur sogenannten „Sicherheitskonferenz“. Aus Stuttgart und Heilbronn gibt es Busfahrten für die gemeinsame Anreise nach München.

 

Mobivideo zur Siko

http://www.youtube.com/watch?v=dO_2SIbMFPo