Bombenbauer Thomas B. offenbar kein Einzeltäter
Wenn auch keine Beweise, so tauchen doch immer mehr Indizien auf, die dafür sprechen, dass der mutmaßliche Bombenbauer Thomas B. aus Weil am Rhein kein Einzeltäter war.
Angezeigt wurde der Neonazi laut einem Bericht der „taz“ per anonymer E-Mail bei der Polizei Lörrach. Darin ist noch von sieben anderen Mitwissern die Rede. Aus anderen E-Mails gehe offenbar hervor, dass man gegen die starke linke Szene im Freiburger Raum vorgehen wolle.
Bereits im April 2008 wollte Thomas B. dann schon „die Namen und Adressen von wichtigen politischen Gegnern in dieser Umgebung“. Grund: „Wir haben uns jetzt langsam strukturiert und gehen zum Gegenschlag über." Weiterhin verdächtige der NPD-Kader anscheinend den Gewerkschaftsbund mit der Antifa Freiburg zusammenzuarbeiten. Ein Sprecher dieser Antifa-Gruppe sagte gegenüber der „taz“, dass die Einzeltäterthese falsch sei und wirft den Jungen Nationaldemokraten, Jugendorganisation der NPD, und der Kameradschaft „Freie Kräfte Lörrach" vor, den mutmaßlichen Bombenbastler unterstützt zu haben.
Aus anderen abgefangenen E-Mails gehen Details der Chemikalien-Bestellung hervor. Dabei könnte es laut „taz“ um Material zum Bombenbau und die dazugehörige Literatur handeln. Beweisbar sei das nur schwer. „Wir haben bei bekannten Gesinnungsfreunden des Täters nichts durchsucht, weil der Besitz und Erwerb der einzelnen chemischen Substanzen nicht verboten ist", sagt Polizeisprecher Langanky. „Erst wenn wir Indizien für das Bauen und Basteln an einer Bombe haben, dürfen wir einschreiten."