LKA ermittelt im Fall des rechtsextremen Bombenbauers
Im Fall des vergangenen Mittwoch festgenommenen rechtsextremen Bombenbauers aus dem Raum Lörrach ermittelt jetzt das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe von LKA und Polizei unter dem Arbeitsnamen «Chemie» hat ihren Sitz bei der Polizeidirektion Lörrach, wie die Fahnder am Montag mitteilten. Die Spezialisten wollen Motivation und Tatplanung untersuchen sowie die mögliche Tatbeteiligung von Komplizen, die Beschaffung der Chemikalien und deren Verwendungszweck.
Der 22 Jahre alte Mann aus Weil am Rhein ist Mitglied der NPD-Jugendorganisation «Junge Nationaldemokraten» (JN). Er soll Sprengstoff hergestellt und damit möglicherweise Straftaten geplant haben. Zudem verfügte er über ein größeres Waffenarsenal. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Angaben zu seinen Aktivitäten machte er bislang nicht.
Ein anonymes Schreiben und Ermittlungen hatten zu dem polizeibekannten Mann geführt. Der Rechtsextreme soll sich seit Monaten Chemikalien in größerer Menge beschafft und sich aktiv mit der Herstellung von Sprengstoff beschäftigt haben. In seinen Wohnräumen wurden neben chemischen Stoffen auch Laborgegenstände, selbstgebastelte Gerätschaften, Zündschnüre, elektrische Bauteile für Fernzündungen und Teile zur Herstellung von Rohrbomben gefunden.
Die Chemikalien waren nach ersten Einschätzungen von Sprengstoffspezialisten geeignet, innerhalb weniger Stunden explosives Material herzustellen. Auch Fachliteratur zum Thema Sprengstoff stellten die Ermittler sicher. An Waffen fanden sie zwei Gewehre, eine scharfe Pistole, zwei Reizstoff-Pistolen und zahlreiche Messer, Dolche und Bajonette.
na/ddp