Über HH2112 und eine militante Zukunft auf der Straße

Militant ohne Gegenwehr

Vorab

Im Folgenden wollen wir versuchen möglichst knapp, präzise und übersichtlich unsere Sichtweise darauf darzulegen, was die Ereignisse um HH2112 politisch wiederspiegeln, und was welche Schlüsse wir daraus für die Zukunft ziehen. Nachdem einerseits ein beträchtlicher Teil der radikalen Linken der BRD vor Ort war, wollen wir dabei über ein paar wenige konkrete Situationen diskutieren. Vor allem aber wollen wir diese größte Mobilisierung des vergangen Jahres als Bezugspunkt für eine allgemeine Debatte über Zukunft militanter Praxis auf der Straße nutzen, auch um niemanden auszuschließen, der nicht selbst dort war. Nachdem uns ferner klar ist, dass nicht jedeR Zeit hat, so lange Texte zu lesen, haben wir uns bemüht Kapitel zu schreiben, die mensch auch einzeln lesen kann.

 

Übersicht

– Vorab

– Allgemeine Annahmen

– Strategie

– Taktik

 -> Fernkampf und Diverses

 -> Nahkampf

HH2112 konkret

– Zuletzt

 

 

Allgemeine Annahmen

Wir gehen von einem objektiv antagonistischen Verhältnis zwischen den Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser Welt einerseits, und den ProfiteurINNen dieser Umstände andererseits aus, das auf zahllosen Ebenen  verschleiert wird. In der Folge finden die meisten physischen Gewalthandlungen innerhalb der objektiv ausgebeuteten Klasse statt. Die meisten, die das lesen, dürften das für eine banale Einsicht halten. Umso kritikwürdiger finden wir es, dass dieses Denken in kaum einem Diskurs zu konkreten politischen Themen oder Ereignissen konsequent vertreten wird.

 

Am frappierendsten schlägt sich das in der Diskussion um unser hier zentrales Thema nieder: Gewalt. So sehr sich die radikale Linke im Vorfeld großer Mobilisierungen in militanter Pose gefällt, so sehr heult sie dennoch im Nachhinein über sogenannte ,,Polizeigewalt‘‘. Was dieser Begriff in einer ernstzunehmenden Linken zu suchen hat, ist uns schleierhaft. Im Munde von Verschleierungsorganen ist uns das hingegen sehr klar: Wenn überhaupt von kapitalistischem Staat und Gewalt in einem Satz die Rede ist, dann nur insofern, als dass einzelne schwarze Schafe in Uniform fehlgetreten sein. – Alexis‘ Tod, Abu Ghraib, Kundus, Oury Jalloh, Spiegel TV-Berichte über Polizeigewalt in Bayern etc. etc. …

 

Dabei findet sich selbst in jedem Lehrbuch, dass der Staat erst über den Anspruch auf das Gewaltmonopol final definiert ist. Das scheinbare Paradox ist, dass er selbst ohne Gewalt nicht existieren kann, andererseits seinen Sturz aber nur auf gewaltsamem Wege fürchtet.

In diesem Spannungsfeld findet der allgemeine Diskurs um Gewalt statt; seine Ideologie begrenzt ihn nach rechts wie nach links, und macht ihn zum am stärksten hysterisierten und irrationalsten Thema.

 

Kostproben sind etwa, dass die radikale Linke seit Jahren weiß, dass Oury Jalloh im Keller der Dessauer Polizei auf brutalste Art und Weise ermordet wurde. Rammt ein Bulle aber einem Vertreter der Mordfeststellung auf der Straße seinen Schlagstock in den Magen, sind alle aufs Neue schockiert.

 

In einem antagonistischen Setting, ist es aber der beste Indikator für deren drastische Unterlegenheit und gegenwärtige Niederlage, wenn eine der beiden Seiten lauthals die Methoden der anderen beklagt.

Den exakt gleichen Widerspruch findet man ein jedes Mal, wenn Ideologiekritik an der ,,bürgerlichen Presse‘‘ geübt werden soll, da sie ja nicht die Wahrheit berichte. Wie kann ein selbsternannter kritischer Mensch in einem Satz implizieren, dass es die einzige Funktion dieser Presse ist, das bürgerliche Interesse zu vertreten, um unmittelbar danach zu jammern, dass sie genau die Funktion erfüllt?!

 

Die Antwort ist wohl simpel: Auch die radikale Linke ist weit davon entfernt, die staatlich-kapitalistische Indoktrination als solche identifiziert und in den eigenen Köpfen zerstört zu haben. Trotzdem ist es derselbe Staat, der zusammen mit dem US-Staat und anderen, in Afghanistan etc. Krieg führt und dort Gewalt als unverzichtbar propagiert, der aber angeblich so betroffen ist, wenn seiner Exekutive z.B. in HH mit Gewalt begegnet wird. Um die gleichen Interessen geht es dennoch an beiden Orten...

 

Trifft eineR von uns einen Nazi, will er/sie ihn nicht selten sofort schlagen. Beim Wiedersehn mit einer unpolitischen Person, die einen/eine von uns in der Vorwoche verprügelt hat, wollen wir uns selbstverständlich revanchieren. Treffen wir aber nach einem Dutzend Festnahmen, Knochenbrüchen, PKs, Pfefferduschen etc. auf einer Demo auf die Cops, heisst es jedes Mal aufs Neue: ,,Nicht angreifen! Nur wehren!‘‘

Die Verfechter dieser Haltung sind dann schnell bei der Hand: Die Bürger und die Presse diskreditieren uns sonst nur. – Wie albern das ist, hat sich zuletzt einmal mehr in Hamburg gezeigt: Von Springer bis Tageschau lassen sich, trotz gegenteiligem Videobeweis, alle brav von Polizeifratze Mirko Schreiber die Welt erklären. Angebliche, vereinzelte Flaschenwürfe und eine ,,aggressive Stimmung‘‘ gelten als einleuchtende Begründung, um 10.000 Menschen ihr ,,Grundrecht auf Versammlungsfreiheit‘‘ zu verwehren.

 

Und wir sagen: Verdammt nochmal, das ist okay und richtig so! Nachdem die offene Diktatur in Europa weitgehend gescheitert war, hat sich der kapitalistische Staat transformiert. Die Zurücknahme physischer Gewalt wurde durch ein Mehr an ,,demokratischer‘‘ Ideologie kompensiert und es ging weiter wie gehabt.

Das Erzwingen dieses Wandels als Erfolg zu betrachten ist richtig, es macht unseren Alltag angenehmer und verweist auf stärkere Zeiten emanzipativer Bewegungen. Hierin einen gewonnen Krieg zu sehen, wäre hingegen lächerlich: Herrschaft und Ausbeutung erfreuen sich so guter Gesundheit wie selten. – Man denke bei dieser erzwungen Verwandlung also etwa an Matrix‘ Agent Smith in Teil 1 und 2…

 

Das Grundrecht auf was auch immer, existiert also exakt so lange, wie es dem kapitalistischen Staat dient. Eine rebellierende Masse von 10.000 Menschen ist für seine Gesundheit aber gefährlicher als sich dieser Masse gegenüber als alles andere als ein ,,Rechtsstaat‘‘ zu präsentieren und dem Rest der Bevölkerung zu erzählen, die Exekutive habe sich genau so gewehrt, wie es die Legislative – natürlich in Vertretung des Staatsvolkes – für richtig und wichtig befunden habe.

 

So kann man zum Beginn von HH2112 ohne Hysterie und Selbstverarschung nur eines Sagen: Respekt an die StrategINNen der Polizei. Für ihr Interesse war es das einzig Richtige zu verhindern, dass sich 10.000 Systemgegner/kritikerInnen (etwa 2/3 davon militant) in Ruhe sortieren und in Stimmung bringen konnten.

 

Dennoch gibt es allgemeine Tendenzen, die wir sehr begrüßen. Seit längerer Zeit hat die notorische Larmoyanz der Linken offensichtlich auch die Vertreter des Staates ergriffen. Ein jeder Aufschrei der Polizeigewerkschaft, die so brav vor sich hin ritualisiert wie der 1. Mai in Kreuzberger, macht uns lachen. Heisst es nach jedem Fussballspiel und jeder Demonstration ,,ein bisher unbekanntes Maß an Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber den Kollegen“ sei  festzustellen  gewesen, ist das im Falle all  der Rainer Wendts etc. kein durchdachter Schachzug, sondern fleißige Selbstemotionalisierung und damit – wie bei der Linken – immer auch Sabotage am eigenen Verstand.

Jeder physische Angriff auf Staat und Kapital, und sei es nur das Anspucken eines Bullen, ist ein kleiner Riss in der demokratischen Unterdrückungskultur.

 

Zum Abschluss dieses Teils sei nun noch Folgendes gesagt: So sehr schon deutlich geworden sein dürfte, dass wir uns militärischem Denken nicht versperren wollen, so sehr hassen wir jede Gewalt. Doch im Lichte des universellen Nachdrucks der Repression gegen (die eh schon milden) emanzipatorischen Bewegungen in der BRD; im Lichte unserer eigenen Verletzungen; und vor allem im Lichte des Wissens, dass die AusbeuterINNEN und UnterdrückerINNEN dieser Welt nur ein Mittel haben und das vollends ausschöpfen werden, sollte ihre Stellung jemals wackeln – das der Gewalt; im Lichte dessen, wollen wir weder auf eine posthume Heiligsprechung als Märtyrer hoffen, noch uns kniend aber mit moralisierendem Pathos in den Augen die Köpfe einschlagen lassen.

 

An all die PazifistINNen, die Demos mit Vorliebe in der Badewanne sitzend über Twitter verfolgen und deshalb anschließend immer die Ersten sind, die über Gewalt und böse Vermummte schwadronieren [siehe etwa: Daniel Broeckerhoff – Ich habe kein Verständnis oder La Vie Vagabonde – Lampedusa/hh2112]: Wenn ihr Mandela feiert, geht 24 Jahre in den Knast, er hat das auch nicht zwischen Schamponieren und Föhnen von anderen verlangt. Wenn ihr Schläge wegstecken wollt, nur weil die Schläger einen Dienstausweis dabei haben, dann stellt auch in die erste Reihe und tut das. Ansonsten: Fresse halten. – Die ohne Ahnung und mit viel Hörensagen- und ARD-Wissen müssen nicht immer die unumstößlichste Meinung haben. Für alles andere haben wir kein Verständnis.

 

 

Strategie

Das erste Kapitel ist mit Grund länger geworden als dieses. – Auch wenn die Cops doch verhältnismäßig wenig einstecken mussten, dafür dass sie etwa 6.000 (vor allem optisch) ,Militante‘ stoppten: Die größte Stärke des Staates ist nach wie vor die ideologische Hegemonie, deren Spektrum des Gewaltdiskurses selbst auf Linksunten überwiegt. Wir hoffen mit unserem Beitrag einen kleinen Anteil am Zerbröseln dieses Betons in den Köpfen (zumindest zunächst einmal der radikalen Linken) zu haben.

Ansonsten gestehen wir ein, dass wir strategisch wenig Konkret-Innovatives beisteuern können. – Zumal wir den Rahmen militanter Demonstrationen an dieser Stelle nicht sprengen wollen, d.h. es nicht um klandestine Aktionen, Guerilla etc. gehen soll.

 

Fatal erscheint uns diese glatte Niederlage langfristig jedenfalls gerade an einem Ort wie dem Schanzenviertel. So gentrifiziert etc. es längst sein mag: Im Verhältnis zu den meisten Bewohnerschaften dürfte hier ein alternatives Publikum Zeuge eines durchgehend souveränen Staates geworden sein, der sich auch von einer – rein zahlenmäßig – richtiggehenden kleinen Armee Schwarzgekleideter, keinen Millimeter bewegen ließ.

Wie Wolfang Pohrt einst klug bemerkte: ,,Der Gewaltverzicht der Bürger, und noch mehr der des Proletariats, entstammt nicht dem friedfertigen Charakter einsichtiger Subjekte, sondern er entstammt dem Erstarren vor dem Schrecken, welchen eine terroristische Staatsgewalt einflößt.“ Sollte es in der Schanze bis dahin auch nur zwei Tautropfen dieser Art gegeben haben, liegt hier seit dem 21.12. wieder ein astreiner Eisblock; vielleicht wütend, dominiert aber in jedem Fall vom Gefühl der Ohnmacht. So etwas zugelassen zu haben ist eine unzweideutige Niederlage, so sehr die mit Punk- und Hassmusik untermalten Antifa-Riot-Video-Schnippselein auf YouTube und manch eine militante Deutung in Textform auch das Gegenteil suggerieren mögen.

 

Deshalb hoffen wir auf der Ebene der Strategie langfristig eine Mentalität und Selbstverständlichkeit bezüglich Bullenaktionen gegen unsere Demos etablieren zu können, wie sie bei Fussball-Ultras Gang und Gäbe ist: So vage das klingen dürfte, ist es notwendig auf mehr Standhaftigkeit, weniger Hysterie und mehr Zusammenhalt hinzuarbeiten. Auch mit Kleingruppen, die sich gegenseitig nicht kennen.

Kann das BFE begleitet von nichts als Gemaule beliebig  jedeN von uns rausgreifen, wie soll mensch dann ruhig bleiben anstatt bei jedem Bullengebrüll panisch die Flucht zu ergreifen? Wie sollen aber – selbst 10.000 – panische Individuen in Kleingrüppchen eine kraftvolle Demo durchführen, wenn mit Garantie jedes Mal ein Stoßtrupp Cops ein Auge darauf haben wird?

 

Darüber hinaus scheint es uns elementar, zukünftig unsere Aktionen stärker auf sinnvolle Ziele zu richten. – Wieso marodieren 200 Militante an einem EDEKA vorbei, wenn sich in der Parallel Straße nur 10-15 Leute für einen Angriff auf 6 einsame Bullenkutschen finden (siehe Kapital HH2112 konkret)? Und weshalb greifen von jenen wiederum nur 1-2 Leute eines von insgesamt vielleicht zwei oder drei zentralen Bullen-Kommandovehikeln an? Diese müssen in Zukunft Ziele unserer Bemühungen werden. Bisher halten es die Bullen nicht für nötig sie gesondert zu schützen.

 

Allgemein scheinen Fahrzeuge, insbesondere WaWes und ,Räumfahrzeuge‘ 100%ige Erfolgsgaranten der Bullen zu sein. Auch über einzelne Taktik-Empfehlungen hinaus (s. dort) sind Fahrzeuge in umkämpften Häuserschluchten aber allgemein durchaus wunde Punkte. Wenngleich man militärische Situationen keinesfalls mehrheitlich auf militante Massendemos übertragen kann, darf man durchaus hoffen aus Überlegungen dieses Bereichs in näherer Zukunft einmal einen entscheidenden Vorteil zu ziehen. Vielleicht gar einen, der dann weiterer Kreise zieht. Riot Cops – allemal die einkasernierten Einheiten in anderen Staaten –  tauschen sich längst mit Militärs aus und trainieren Häuserkampf und Co. Das zu tun mag für uns albern sein, Blicke in ihre Bücher sind es nicht.

 

Noch viel mehr bedienen sich die Cops der militärischen Ebene im Infanterie- (Fusssoldaten-)Bereich. Dass die Demo die Unterführung durch den Bahndamm nie durchschreiten durfte, war kein Zufall; jedes Riot-Kid, das den faschistoiden Streifen „300“ gesehen hat, weiß um die strategische Bedeutung von Engstellen. Nachdem unsere Straßengefechte (bisher) fast immer ohne Schusswaffen ausgetragen werden, erleben hier also auch Taktiken aus Antike und Mittelalter jedes Mal ein Revival.

Nachdem sich unsere Grüppchen unkoordiniert bewegen werden uns Zangenbewegungen etc. wahrscheinlich noch ewig verwehrt bleiben. Ein Gespür für geeignete Situationen – offensiv wie defensiv – ist aber durchaus leicht erlernbar (s. auch Taktik).

 

Eine Seltenheit (leider), die Hamburg offen gezeigt hat, ist dass einzelne verletzte Bullen ganzen Hundertschaften und mehr ein Klotz am Bein sein können. Wenn vier Bullen aus drei Einheiten einen fünften Bullen abtragen müssen (und dabei kaum aktionsfähig sind), werden sich ihre EHus in der ganzen Zeit nur unwesentlich weiterbewegen können. Solche Situationen kann man nutzen und herbeiführen. – Ließen die Bullen auch nur einen Verletzten der Ihren alleine, würde das die Psyche, Geschlossenheit und damit Effektivität aller Bullen in Zukunft maßgeblich ändern. ,Kameradschaft‘ zählt geschlossenen Einheiten genauso viel wie irgendwelchen Soldaten (siehe z.B. den italienischen Film ,,A.C.A.B.‘‘). – Das ist nicht nur eine Stärke, sondern kann auch zu irrationalem Verhalten und Selbstgefährdung führen.

 

Abschließend ist zu diesem Kapitel noch die Sonderrolle von Demos hervorzuheben: Bis auf die seltenen Angriffe auf einzelne Streifenwegen sind Demos die einzigen Momente, in denen wir zahlenmäßig überlegen sind. Physisch wie psychologisch nutzen die Repressionsorgane das konsequent aus: PKs, Hausdurchsuchungen, Kameras, Internetüberwachung..

 Schon allein deshalb ist es lächerlich genau dann am lautesten ins Horn der ,,Gewaltfreiheit‘‘ zu stoßen, wenn der Vorteil von Gewaltanwendung ein einziges Mal auf unserer Seite sein könnte; falls wir nicht selbst bei mancher Großdemonstration mit einer zahlenmäßigen Übermacht konfrontiert sind.

 

Deshalb, und auch mit Hinblick auf sonstige Haltungen zu ausgleichender Gewalt [s. Allgemeine Annahmen, Abs. 7] halten wir die Idee für bedenkenswert Riot-Cops in Zukunft verstärkt zu fotografieren, falls möglich zu identifizieren und z.B. auf dem Rückweg von Arbeit so zu behandeln, wie sie uns begegnen, wenn sie ihre Uniformen anhaben. Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne die tagsüber verübte Gewalt, mit Verweis auf Befehlsnotstand und ähnliches, zusammen mit dem Knüppel in der Dienststelle lassen. – Fehler bei der Identifikation der Knüppelgarde auszuschließen wäre dann selbstverständlich ein Muss.

An dieser Stelle: Weiß nicht zufällig einE Hamburger Genosse/in Herrn Mirko Schreibers Adresse? Man sollte ihm für seine vielen Live-Berichte ,,Danke‘‘ sagen gehen.

 

(Zu einem strategischen Zug siehe auch noch HH2112 konkret)

 

 

Taktik

Fernkampf und Diverses

Das Black Block-Konzept finden wir ungebrochen sehr sinnvoll und gut. Insgesamt würden wir ergänzend vorschlagen eher Jeans als schwarze Hosen zu tragen und eindeutige, schnelle und simple Umziehvarianten zu wählen. – Zieht eine Gruppe mit schwarzen Hosen und dunkelblauen Fleecejacken durch die Straßen, und hat noch schwarze Windbreaker unter den Armen, checken das sogar die Pigs. Das scheint noch nicht allen klar zu sein. Gerade Insignien von Hippie-ProtestlerINNEn, wie Fahnen, Cappies, Tröten etc. können einfach und schnell einen Unterschied machen.

 

Besonders gut und effektiv könnten wir uns für die Zukunft Seile vorstellen, um unsere Demos zu schützen. Womöglich ist ihre Mitnahme nicht einmal illegal (was bekanntlichermaßen für die Praxis einen Scheiß heißen würde). In jeden Fall würde ein Seil an der richtigen Stelle einen BFE-Trupp abrupt stoppen; ob sie es nun sehen oder nicht – auch Knoten müssen mit Quarzhandschuhen an den Händen und unter Steinbewurf erstmal geöffnet werden.

Der taktische Einsatz solcher Seile erfordert im Gegenzug natürlich sehr viel Überblick und Voraussicht. Sie etwa zwischen Gruppen von uns zu spannen, sie in Marschrichtung oder gar im Rücken angegriffener GenossINNen zu platzieren wäre eine Katastrophe!

 

Elementar wird es zukünftig sein noch viel stärker Einsichten über Gruppendynamiken zu sammeln und diese zu beachten. Rennen (wie auch in Hamburg) mal vier von uns mit Steinen auf Bullenwannen zu, auch wenn diese unter lautem Tatütata auf unsere Barrikaden zurasen, wird das Gleiche passieren wie dort: Unter Angriffen eines ganzen Mobs werden die Pigs panisch anfangen zu rangieren und die übereifrigen Bullenhäufchen, die schon abgesessenen sind, werden sich erst in Tiefgarageneingange verkriechen und dann trotzdem noch ein paar Pflastersteine fressen. – BFE hin, BFE her.

Hätten Leute aber auch an dieser Stelle, wie sonst quasi immer, panisch angefangen zu rennen, bevor auch nur irgendetwas passiert ist, wäre es nie zu diesen erwärmenden Szenen gekommen.

Solche Panikreaktionen kommen einerseits von unserer (guten und scheinbar derzeit alternativlosen) Kleingruppenorganisation, die leider aber auch vereinzelt, und zusammen mit einer verständlichen aber fatalen JedeR-rettet-sich-selbst-Haltung die Zerschlagungs- und Verhaftungsraten der Bullen nur hochtreibt (siehe auch Strategie). Andererseits sind aber auch zu viel Respekt, d.h. Angst vor einer brutalen Bullenübermacht gerade Momente, die diese Verhältnisse erst ermöglichen (siehe auch Nahkampf). Diesen Kreislauf gilt es zu durchblicken und durchtrennen.

 

Eine weitere Katastrophe auf der Ebene gedanklicher Haltung ist die Grundannahme eines ,,Katz-und-Maus“-Spiels, von dem Presse wie linke Foren schwatzten (gerade auch im Bezug auf die Hamburger Nacht auf den 22.). Das Problem daran ist, dass die Maus nur eine einzige Aufgabe hat, sobald die Katze kommt: Rennen. Wenn auch wir glauben sollten, dass das jedes Mal zu tun ist, wenn am Horizont die Visiere blitzen und das blaue Lämpchen kreist, werden wir nie wesentlich mehr erreichen als Touris beim Stierrennen in Pamplona: Ein paar Schwerverletzte und für den Rest eine Flucht mit Nervenkitzel.

 

In diese Kategorie gehört es auch, dass jeder und jedem klar sein sollte, dass es bei Defensiv-Handlungen noch mehr als bei Offensiv-Handlungen darum gehen muss wirklich einen Effekt zu erzielen. Ein geworfener kleiner Stein (siehe auch unten) und ein reflexartig hochgehobenes Transpi mögen rebellische Gesten sein, genauso wie ein Tritt gegen einen WaWe; die Konsequenz ist aber höchsten die, dass die Bullen Straftaten herbeifantasieren und uns wegen Körperverletzung, Widerstands und Sachschaden vor den Richter/die Richterin schleifen. Wer es für richtig erachtet die Cops anzugreifen, muss auch den Willen haben einen Effekt zu erzielen.

 

Eine weitere Empfehlung könnten z.T. Mollis in Plastikflaschen sein, wie sie sonst fast nur beim Castor wegen des Waldbodens eingesetzt werden. Eine Plastikwasserflasche, gefüllt mit z.B. dem üblichen Diesel-Benzin-Gemisch, könnte unauffällig und separat von einem starken Böller transportiert werden und erst kurz vor Gebraucht mit starkem Klebeband zusammengefügt werden. [Bild siehe unten]

Ein solcher Molli ist zwar nur schwerlich direkt an einer Fassade oder auf einem Bullen zur ‘Explosion‘ zu bringen (->Timing), aber sicherer zu transportieren und kann u. U. durch Schlittern noch etwas weitere Distanzen überbrücken.

 

Eine Möglichkeit, um wie in Hamburg am Abend und in der Nacht (kein Spalier etc.), an Zündstoff zu kommen, könnten Tanks von Autos sein. Zugegebener Maßen sind sie mittlerweile fast immer schlossgesichert und man braucht einen Schlauch und Zeit um sie anzuzapfen. Ein Stoßtrupp Pigs der durch eine Benzinlache rennt und dabei einen Molli fängt wäre aber doch zu schön…

 

Realistischere Überlegungen sind WaWes fortan konsequenter mit Bitumen (erhältlich im Baumarkt) auszuschalten, das man via zerbrechlichem Gefäß auf die Frontscheiben befördert. Ein WaWe 10.000 mag dann noch über Kameras navigieren, einer der alten wäre den Cops fortan nur noch ein effektloser, tonnenschwerer Klotz am Bein.

Auch könnte man versuchen die Reifen von ,Räumfahrzeugen‘ und WaWes mit Mollis u. ä. in Brand zu stecken.

 

Eine Sache die uns ferner sehr interessieren würde, wäre der Effekt, den Nothämmer auf die (meist aus sog. Lexan gefertigten) Scheiben von Wannen (und WaWes) haben. Hat schon jemand Erfahrungen dazu gemacht? Dumpfe Gewalteinwirkung, wie die von Steinen, kostet sehr viel Zeit und Kraft, wenn sie einen Effekt haben soll. Das war auch in Hamburg wieder zu bedauern (siehe Kapitel HH2112 konkret).

 

Auch darüber hinaus könnte das militante Standardwerkzeug, der gemeine Stein, weit effektiver eingesetzt werden, wenn man ein paar Sachen beachtet: Wenn die Damen und Herren der Exekutive nicht völlig zusammengepfercht stehen, nutzen einzelne Steinwürfe rein gar nichts. Schubweise Steinhagelsalven abzugeben ist um ein Vielfaches effektiver, da nur so erschwert werden kann, dass die Pigs einfach ausweichen (oder falls möglich blocken).

Um den Salveneffekt zu erzielen braucht es nicht einmal zwingend eine verbale Koordination; aufmerksame Blicke auf die MitkämpferInnen und auf die vorhandene Materialmenge bewirken schon vieles. Auch kleinere Steine – sonst nur eine rebellische Geste (was übrigens kein Gericht interessieren würde) – haben dann als Ablenkung einen entscheidenden Effekt. Die Pigs werden durch ihre Visiere nicht so schnell sehen, Treffer welcher Flugkörper sie am problemlosesten wegstecken können werden.

 

Eine Konsequenz, die gerade aus dem z.T. völlig albernen Durcheinander- und Hin-und-Her-Gerase der Cops in Hamburg zu ziehen ist, ist dass mensch, wann immer möglich auf jeder großen Straße Barrikaden bauen sollte. Bei einem derart weitläufigen Aktionsgebiet wie in Hamburg kann das die Pigs wertvolle Minuten und viele Nerven kosten.

 

Entsprechend schon bei Strategie kurz angesprochenen Gegebenheiten halten wir es wichtig sich zumindest einen groben Überblick über Standard-Bullen-Taktiken zu verschaffen. – Das geht auch schon, wenn man die Praxis systematisch beobachtet. Beispielweise rennen BFEs sehr gerne unter Brüllen auf Gruppen zu, die sie von einer Straßenkreuzung aus bewerfen. Hält man in die anderen Richtungen der Kreuzung aber etwa 10m Abstand kann man ihnen in der Regel erst mal in Ruhe weiter zu Fressen geben. – Nicht nur weil sie mit 18kg Extra-Gepäck nicht ewig sprinten können, sondern vor allem, weil sie aus Furcht vor Kesselung und Unkenntnis über die Situation in den abzweigenden Straßen, quasi nie sofort über die Kreuzung hinaus rennen.

 

 

Nahkampf

Ein zentrales Anliegen ist uns der Nahkampf. Uns ganz anders, wenn wir die Bilder eines Haufens von 2.000-3.000 Menschen sehen, die es erst gar nicht abwarten konnten ihre Hassis (und z.T. Knüppelfähnchen) zu präsentieren, sich aber noch am selben Ort von einem Rudel dilletantischer Bullen so einschüchtern lassen, dass sie sich gegenseitig fast tot quetschen. – Das führt alle Reden von Militanz und Solidarität ad absurdum.

 

Überhaupt war es in den ersten 30-40 Minuten der Demo ein krasser Fehler Ketten zu bilden, was auf Urban Resistance auch so vorhergesehen wurde (urbanresistance.noblogs.org). Während die Bullen weder die Möglichkeit noch die Absicht hatten Leute rauszuziehen, da sie viel zu wenige waren, hat die Kettenbildung nur Leute eingezäunt, ihnen selbst die Möglichkeit kurzfristigerer Aktionen gänzlich genommen und obendrein die Verteidigungsfähigkeit aller in der Kette auf null gesenkt.

 

Dabei sollte doch jedeR längst erlebt haben, dass die Bullen (,die nicht wie in der ,Schweiz‘ Gummischrot haben; wenngleich die ehrenwerte CDU-HH das nun fordert) immer auf Knüppeldistanz gehen, sobald es ihnen passt. – Ein paar Steine auf ihre Panzer und dann minutenlange Tonfa-Schläge auf uns; wer wird wohl besser davon kommen?

 

Dass die Pigs immer noch Angst haben, bevor sie nach Lust und Laune losschlagen, scheint uns derzeit völlig unbegründet. – Auch wir haben die Stimmung als ,,aggressiv‘‘, d.h. kämpferisch, erlebt, da hat Mirko Schreiber schon Recht. Wie ein Bild im Anhang zeigt, ging es darüber plus etwas Pyro aber kaum hinaus: Kommt der Herr Nachtwächter und guckt böse, heben auch alle HassiträgerINNEN nur noch beschwichtigend die Ärmchen und lassen ihn seine Arbeit machen.

Wie sehr es die Bullen dann doch verwirrt, wenn sie mal einen Schlag kassieren (und hier sogar einen sicher schmerzlosen), zeigt dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=K2nh91yKS1c (Bei Minute 1:25).

 

Wollen wir jemals die Straße mit Botschaften füllen, auch wenn die Pigs das nicht dulden wollen, werden wir um solche Schlagabtäusche nicht herum kommen. Lasst euch von ihren Absätzen, ihren Helmen, ihren Sturmhauben und Protektoren, ihrem Gebrüll und ihren Uniformen nicht verarschen!: Darunter stecken kleine Würstchen mit ängstlichen Gesichtern. Großmäuler, die es nicht gewohnt sind Treffer einstecken zu müssen, wenn Massen sie angreifen. – Schaut euch ihre Gesicht auf den Bildern im Anhang an: Sie wären gerne Maschinen, sie sind es aber nicht.

 

Unsere greifbare Angst und vor allem der Respekt vor ihren brutalen Posen sind ihre größte Stärke. Wenn eines Tages plötzlich ein Block seine Traspis fallen lassen und in die Bullen reinstürmen wird, werden sich die Verhältnisse aber der Straße nachhaltig verändern!

Bis dahin wird Transpihalten wohl immer Schläge kassieren heißen. Zumindest auf entschlossene und anonyme Tritte gegen die Ordnungsmacht sollte man bis dahin nicht verzichten.

 

Allgemein bleibt unser nachdrücklichster Appell: Macht KAMPFSPORT! So wenig Bock wir (anfangs) selbst darauf hatten. Nur her lernt ihr mit Gewalt, Schmerzen und Angriffsbewegungen umzugehen, sie einzuschätzen und sie abzuwehren.

 

Dann könnt ich auch die Schwächen der Polizeiprotektoren nutzen: Der Hals ist ungeschützt, ein Treffer auf den Kehlkopf ist so gut einer auf die Nase! Ebenso sind der Bereich unter den Achseln, die Oberschenkel beidseitig sowie die Kniekehlen ungeschützte, empfindliche Stellen. Gleiches gilt für die Innenseiten der Arme (siehe Autome Gruppen – Polizeibericht 2010)

 

Abschließend: Lanzen (das heißt schlicht Stöcke/Stangen über 150cm Länge), das wissen wir selbst, dürften hingegen wieder eher in die Rubrik Wunschdenken gehören. Dennoch: Ein Dutzend Lanzen könnten eine Demospitze erfolgreich vor anstürmenden BFEs schützen, wenn man ihnen einen gleichzeitig eine Klammerbewegung verunmöglichen kann. Wird ohne Spalier an Baustellen vorbeigelaufen oder gibt es viele große Hochtranspis (In Hamburg z.B.: „Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“), könnte man sie organisieren. Zumal im Falle des 21. der ganze Florapark mit Lanzen gespickt hätte werden können… Jede sonst so gefürchtete Reiterstaffel hätte in der Folge nur die Wahl zwischen ,Kehrt und Galopp‘ oder unfreiwillig Absitzen und fleißig Kassieren. (Während gegen die quasi nie wirklich eingesetzten Hunde und auch gegen Pferde ohne Visiere Pfeffer helfen könnte – so unschön das auch sein mag.)

 

 

HH2112 konkret

Zum Abschluss wollen wir noch exemplarisch auf ein paar Hamburger Aktionen und Momente zu sprechen kommen.

 

Zunächst geht es uns (wie angekündigt) strategisch um das Setting des Tages: Während wegen Ankündigungen hier zuzuschlagen 2.000 Bullen zum Schutz von City und Weihnachtsmarkt abgestellt waren, hingen andere Pigs vor Einbruch der längsten Nacht des Jahres beim ,,Problemspiel‘‘ des FC Hansa Rostock rum. Man stelle sich vor wie schrecklich chaotisch alles geworden wäre, hätte es noch eine anonyme Bombendrohnung für den Hauptbahnhof gegeben…

Indes brachte der Samstag vor Weihnachten, zusammen mit vielschichten Themen, mehr Menschen auf die Straße als alle anderen Mobilisierungen des Jahres. Auch der Ort war frei wählbar. – Oder vielmehr: Die Orte. Denn mit strategischem Weitblick hatte man eigentlich zahlreiche Demos und Kundgebungen angemeldet. Für die Staatsmacht ein wahrer Alptraum.

Es hätte auch ein guter Schachzug sein können, wenn die Demoleitung im kleinsten Kreis verabredet hätte eine Viertelstunde vor Beginn der Demo etwa einen Kilometer weiter eine Sponti anzumelden. Hätte man dann vor Ort etwa ein Drittel bis die Hälfte der Leute mit dem Lauti dorthin mobilisiert, wäre das Bullenkonzept definitiv kollabiert. Überhaupt war die Schanze wohl nur symbolisch der beste Startpunkt. – Das ritualisierte Schanzenfest samt zugehöriger Niederschlagung hat es den Bullen zu einem kalkulierbaren Ort gemacht.

 

Es galt also weder einen hermetisch abgeriegelten Ort (->Gipfeltreffen) noch eine feste Personengruppe (->Faschos) zu erreichen, sondern eine der größten europäischen Städten sollte unsere Themen hören.

Entgegen vielem Geschriebenem (siehe etwa Urban Resistance) erachten wir das letztendliche Ergebnis, im Verhältnis zu diesem Potenzial, für alles andere als einen Erfolg. Die Bullen brachten einen Knallkörper (die Demo), der schwacher war als gedacht, kontrolliert in der Schanze zur Detonation. Dass ein paar Funken bis auf St. Pauli fliegen würden, lag im Rahmen ihres Kalküls; mindestens die Hälfte der Leute war bis dahin schon wieder zuhause vor der Glotze.

 

Diese Umstände waren aber zumindest sicher ein Grund, weshalb die Bullen trotz des klugen Demostopps an diesem Tag alles andere als gut aussahen. Ein müder, kurzatmiger Haufen gackernder Hähne und Hühner rannte und raste an diesem Abend konfus durcheinander und konnte nur Feuerwehr spielen. Die zum Teil wirklich gelungenen dezentralen Aktionen überforderten die Einsatzleitstelle genauso wie den kleinen Landser auf der Straße. Darauf kann man aufbauen.

 

Sehr schade ist dann aber, dass a) eine Karte fehlte – sowohl zur allgemeinen Orientierung als auch, um noch lohnendere Ziele zu finden, die es auch ausserhalb der City zuhauf gab und gegeben hätte.

b) Wirkten unsere Gruppen stellenweise fast paralysiert von der ungewohnten Möglichkeit sich eigentlich überall minutenlang austoben zu können. – Während sich etwa zehn Leute an der Hamburger Messe abarbeiteten, standen 40 andere unsicher in der Gegend herum; selbst als endlich jemandem aufging, dass um die Ecke ein Knast wartete, war der Rest in seinem hysterischen Davonfließen schon nicht mehr aufzuhalten. Bis die Bullen zögerlich eingetrudelt waren, waren noch exakt zwei Menschen zu sehen, die die gerade ausgestiegenen Cops mit aller begründeten Ruhe mit je einem Stein bedachten, und davontraben konnten, bevor auch nur alle Pigs die Helme auf der Birne hatten.

 

Allgemein war es sehr fragwürdig, wie sich nach all dem Zorn über rassistische Kontrollen und dem größten Kessel des Jahres an Immobilen abgearbeitet wurde, während man vor der Staatsmacht fast nur Reißaus nahm.

 

Eine nette Aktion war es da, dass vor dem Millerntor eine Reihe Wannen angegriffen wurde, die dort lediglich mit FahrerINNEn versehen seit über einer Stunde rumstanden. Bevor die Karren entdeckt worden waren, hatte ein Mob von etwa 80-90 Leuten 250 Meter weiter Barrikaden gebaut. Angesichts dessen war es eine verpasste Chance, dass letztlich nur 15-20 GenossINNen wirklich angriffen. – Die Wannen nahmen kaum Schaden und konnten sofort aus der Schusslinie gebracht werden, da versäumt worden war, das vorderste Vehikel (etwa mit einem Bauzaun) zu blockieren.

Auch war es ein Problem, dass der Angriff zu hektisch und unkoordiniert vorgetragen wurde. Waren manche trotz vorheriger Scharmützel noch fit, hatten andere die 250 Meter zu den Wannen noch gar nicht zurückgelegt, als sie schon davonrasten. Dabei hätte man sich im Schutz von Bäumen und Dunkelheit in Ruhe sammeln, kurz absprechen und aufmunitionieren können.

 

Zum Abschluss soll die Sprache noch kurz auf die Demo selbst kommen, wenngleich mittlerweile dazu (z.T. abstrakt) schon vieles gesagt ist:

 

Wir verstehen die Verwunderung über das frühe und abrupte Ende sehr gut und hatten selbst nicht damit gerechnet. Dennoch fanden wir es überraschend mit wie wenig Material und Entschlossenheit den Bullen bei ihren Angriffen begegnet wurde. Es ist lobenswert, wie lange der Frontblock dem Wasserwerfer standhielt und Pyro gab es tatsächlich reichlich. Doch dafür, dass ein ganzes Viertel ohne Vorkontrollen als Startpunkt genutzt werden konnte, gab es unerwartet wenig Farbbomben, Steine, Mollis, Leuchtspur etc. (zur Massen-Passivität siehe auch: http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/11484955335/in/set-72...)

 

Auch ist zu beklagen, dass von den etwa 100 GenossINNen, sich über den Bahndamm verzogen, nur drei den Weg zu der steinreichen Stelle über den Köpfen der Bullen fanden. Allein deren Angriff erschütterte das Bullenkonzept für einen Moment, und weißt mit dem Zaunpfahl auf die Schwächen ihrer StrategINNen hin. 100 Leute hätten den Bahndamm auch gegen die BFEs verteidigen können, die ihn einzeln und zunächst nur im Gänsemarsch und auf allen Vieren betreten konnten. Hätte man hier kollektiv gehandelt und taktische Übersicht gewahrt anstatt aufgescheucht davonzurennen, wäre ein Rückzug der Cops, und womöglich eine gestärkte, hasserfüllte Rießendemo denkbar gewesen; und mit ihr ein ganz anderer Abend.

 

Stattdessen ließ man einen gerade mal 20-köpfigen Bullentrupp auf Adrenalin über 100m in die Demo stürmen und sich fast gänzlich unbeschadet wieder von Dannen machen. – Die Allmachtsfantasien der Bullen sind dann kein Wunder mehr.

Hätten doppelt so viele von uns das bei halb so vielen Pigs gebracht, wäre dieser Mob nach spätestens zehn Sekunden gekesselt gewesen und zerlegt worden.

 

 

Zuletzt

Wir sehen schon jetzt die Kommentarspalte überquellen, vor lauter ,,gewaltfixierte Riot-Kids, geht Bücher lesen‘‘-Kommentaren. Damit haben wir kein Problem, und lesen werden wir mit oder ohne Kommentarspalte weiterhin jeden Tag. – Würden wir das nicht tun, wären wir gar nicht erst auf der Straße gewesen.

Eine Kritik, die wir hingegen verstehen würde, ist das in diesem Text die Militanz den Inhalt von HH2112 gänzlich überdeckt. Das Gegenteil zu erreichen war aber nie unser Ziel – zu Refugees, Flora und Esso-Häusern waren auf der Demo und im Internet auch anderweitig viele informative Beiträge zu finden.

Unser Ziel ist es, zu einer Bewegung beizutragen, die sich über möglichst alle wichtigen politischen und sozialen Themen informiert, die dazu radikal-emanzipatorische Standpunkteentwickelt, kommuniziert und auch begründen kann, und es dann aber eben auch vermag, diese Themen und ihre VertreterINNEN in der physischen Öffentlichkeit zu halten und zu verteidigen.

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"Unser Ziel ist es, zu einer Bewegung beizutragen, die sich über möglichst alle wichtigen politischen und sozialen Themen informiert, die dazu radikal-emanzipatorische Standpunkteentwickelt, kommuniziert und auch begründen kann, und es dann aber eben auch vermag, diese Themen und ihre VertreterINNEN in der physischen Öffentlichkeit zu halten und zu verteidigen."

 

Mit ähnlicher Intention wurde vor vier Jahren der Polizeibericht Berlin 2009/2010 aufgelegt.

 

Nicht nur für Aktive aus Berlin interessant, enthält er neben der organisatorischen auch eine taktische Betrachtung gängiger Polizeiformationen: vom Verkehrsdienst über die Reiterstaffeln bishin zur BFE der Bereitschaftspolizeien. Das meiste an Strukturen und polizeilichen Herangehensweisen findet sich auch in anderen Bundesländern wieder.

 

Polizeibericht Berlin 2010 - Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen, Kritik - Autonome Gruppen

 

Download PDF (10,1 MB)

Wollte mich nur für den link zum Polizeibericht bedanken. Bei 39 Fieber hätt ich den nie irgendwo gefunden^^, werde ihn aber bald ausführlich lesen - tack tack!

Kann eigentlich nur zu stimmen.

Es gibt KEINEN Grund, wieso man sich nicht millitant wehren sollte!

Viele Cops sind bereits alt, körperlich nicht mehr so fitt und wie bereits geschrieben keine Kampfmaschinen.

 

Die Medien zerreisen uns ja sowieso, und die Bürger fressen das dann.

Also machen wir das, was wir für richtig halten.

 

Es spielt auch keine Rolle wer auf die Demos kommt.

Ob jetzt Antifas, Jugendliche Anwohner, Frauen, Hooligans oder gewaltgeile Touris die Bullen angreifen spielt KEINE Rolle!

 

Man hat das ganze vergangene Jahr friedlich, bunt und kreativ demonstriert ... was hat sich verbessert? NICHTS!

Die Esso-Häuser werden geräumt, die Flüchtlinge stehen vor der Abschiebung, die Flora vor der Räumung, Teile Hamburgs sind nun Gefahrengebiet, die großen Medien haben uns zerrissen und die Mieten steigen weiter ...

 

WIEDERSTAND! JETZT!!! Mit ALLEN Mitteln!

ich finde den artikel auch gut....

 

ich habe mal gehört das anrennende bullen murmeln zum fall bringen können...Des weiteren eignen sich knüppelfahnen und quarzhandschuhe perfekt um aktiv gegenwehr zu leisten und festnahmen zu verhindern.Wenn sich nur 200-2000 leute anfangen mit den bullen zu prügeln ziehen sie sich zurück,ohne frage...Schaut euch in anderen ländern an wie es da läuft.vor allen das erzeugen von einer gefahrenlage für bullen ist extrem wichtig damit es zu keinen festnahmen kommt.und so brauch auch nur ein bruchteil der demonstranten angst haben festgenommen zu werden.Vorraussetzung;alle machen mit!!!

 

Ansonsten muss ich nochmal eins anmerken.Nicht alle genossen die in schwarzer kleidung zu einer demo gehen sind militant.Aber sie bieten denjenigen die zu aktionen bereit sind einen gewissen schutz und es kam schon all zu oft vor das genossen zu unrecht gebustet und verurteilt wurden.

Doch leider würd dies in der zukunft nicht mehr reichen.In diesen sinne:bildet banden,werdet kreativ!!

murmeln sind wohl eine nette idee, bedenke aber das mensch an der entsprechenden stelle ggf selbst noch mal lang will und situationsbedingt keine zeit hat die ganze zeit auf den boden zu schauen

Ich gehe davon aus, dass die meisten der Menschen auf Demos eher sportliche Schuhe anhaben bzw. allgemein solche, mit weicher Sole. Wenn man nun nicht gerade auf 2 mit einem Fuß tritt, könnte ich mir vorstellen, dass die Kugelform der Murmel von der Sole quasie "umschlossen" wird und dies zwar leicht weh tut, aber nicht zum Sturz führt.

 

Im Gegensatz zu den Bullen. Die feste Schuhe und entsprechende Solen haben + ihr höheres Gewicht durch Ausrüstung etc.

Hier könnte es durchaus problematisch werden, da es sich um eine "feste" Fläche handelt.

 

Experimentelle Beiweise konnten dafür aber noch nicht erbracht werden :P

specksteinpulver.

speckstein ist was das man gerne zum basteln nimmt. und der abrieb davon ist ein wiederlich glattes pulver das auch auf asphalt noch funktionert und dabei nicht glatt wie eis, sondern erst wenn man eine etwas schnellere bewegung macht so richtig glatt wird. sprich man steht und läuft ganz unauffällig bis man sich mal schneller bewegt, da zieht es einem die beine weg.

 

viel spannender ist aber cops in einen park oder so rennen lassen den man vorher subtil geflutet hat. (hydrant aufdrehen zB).

weicher untergrund ist der tod jeder bewegung wenn man in den klamotten steckt. wenns dann noch etwas glatt ist ist das das ende jener kollegen die einem dahin gefolgt sind.

 

gute lektüre dazu ist immernoch sun tzu, einfach die eigenschaften des gegners nutzen.

allgemein die ausrüstung kann man sich zu nutze machen,alles bei dem man die beine etwas heben muss, und da reichen sehr wenige cm, bringen die leute zu fall.

steigungen bzw gefälle sind auch richtig gemein.

oh und nicht zu vergessen die sichteinschränkung durch den helm.

im allgemeinen alle schnellen bewegungen. wenn man später am tag noch was vorhat, dann einfach auf der demo schon mal oft schnell bewegen und viel stop and go, einfach auf trab halten. die versorgungslinien sind im allgemeinen schlecht und die kollegen zu lange im dienst. wenn man sie tagsüber schon etwas mürbe spielt kommt man abends sehr einfach irgendwo durch.

passend dazu: wenn man sie sauer machen will dann nach stundenlangem einsatz in ner ruhigen minute oder so kaffee in den ersten reihen verteilen, und cola oder so :D einfach die eigenen leute luxoriös versorgen während die da rumstehen müssen, nicht aufs klo können und das nächste reudige essen noch stunden entfernt ist.

überhaupt einfach spass haben und sie auslachen, ihnen das schöne leben zeigen, knutschen, kuscheln, spielen, tanzen, alles was schön ist vor ihren augen machen. (!)

 

 

usw usw, wenn man sich in deren lage versetzt findet man selbst schnell viele einfach mittel. 

Es gibt KEINEN Grund, wieso man sich nicht millitant wehren sollte!

 

Toll, wie wäre es denn mit Menschen, die nicht so tolle Checker_innen, Taktiker_innen und Kampfsportler_innen sind, die lieber auf andere Weise politische Arbeit machen. Die sollen sich schön von den Demos verpissen, damit es den Bullen so richtig gezeigt wird?

Das verweden des Unterstrichs in meiner Aufzählung kann ich mir ja aber eigentlich auch sparen, das Frauen_Trans_Inter Personen in deiner Sicht ja eh keine Antifas, Hooligans oder sonstwas sein können und nochmal extra aufgezählt werden müssen.

Geht doch zurück in eure Mittelalterwelt und führt eure Schlachten ganz ruhmreich auf irgendeinem Feld vor der Stadt und die Leute dies interessiert kommen vor die Tore um euch zu bejubeln.

welche schlachten? aktuell ist die situation mit einem mittelgroßen bauernaufstand zu vergleichen. in zukunft wirds wohl mit nem bürgerkrieg weitergehen. vielleicht bekommen wir ja endlich unsere heiß ersehnte mauer um bayern... damit war nen großer teil der riot-cops mal handlungsfähig.

 

"das Frauen_Trans_Inter Personen in deiner Sicht ja eh keine Antifas, Hooligans oder sonstwas sein können und nochmal extra aufgezählt werden müssen."

 

etwa die hälfte der gewaltBEREITEN (nicht suchenden) demonstranten, welche ich kenne, besitzt innenliegende primäre geschlechtsorgane...

Wenn ihr euch die Medienlandschaft der letzten 15 Jahre nur oberflächlich anschaut, wißt ihr, selbst wenn ihr für körperliche Gewalt gegen Polizisten wärt, (ich bin immer für Gewaltfreiheit, das sind Menschen), daß ihr keine Chance habt. Es ist absurd, wie immer so getan wird, als wären die letzten 20 Jahre nicht so erstarrt pseudocool, in irgendwelchen hohlen "techno ist subversiv"-Diskursen usw, in Stille an allen Unis verlaufen, daß wir auf hunderttausenden von UnterstützerInnen aufbauen könnten. Die einzige, zur Zeit bei vollkommen sich selbst gleichschaltenden Medien (99%), bei hirnlosen Streits unter Widerstandsgruppen untereinander (siehe monty python's^^, life of Brian^^), gar das Abwandern zu FDP in sogenannt "anti"deutschen Winzigkreisen!, Chance, die wir haben, besteht darin, völlig von unten anzufangen. Nichts leichter für Medien, als Angriff auf Polizisten aufzubereiten. Damit würden sie nur schreiben, was stimmt - Polizeigewalt ist widerlich, Gewalt gegen Polizisten genauso!

Widerstand jetzt, endlich, aber nicht mit "allen" Mitteln, sonst gibt es, abgesehen davon, daß Polizisten Menschen sind, keinerlei Chance. Es gab 20 Jahre nur Gelaber, alle faselten, wie "subversiv" sie wären, "aber voll im System", kennt ihr diese Laberei denn nicht aus eurer Umgebung, aus Spex, Szeneradios und ähnlich konservativem Gerede? Es gab keinen gesellschaftlich spürbaren Widerstand. Die Kultur etwa war - tot..."Revolution" wird für hiphop oder Waschmaschinen oder BMW benutzt...da muß man ganz von vorn anfangen, I'm afraid. Wenn wir verlieren wollen, dann mit Gewalt. Wird eh schwierig, ein langer Weg, die Chancen sind nicht eben hoch, Millionen Studierende etwa rein karrieregeil...wo wär denn irgendeine Gruppe, von 14 bis 90, die mehrheitlich im Widerstand wäre???

sehr guter text, präzise beobachtet und analysiert.
ich komme nicht aus hamburg, schliesse mich aber im geiste eurer gruppe an.

nur die bullen verbrennen, so dass sie sterben, dass möchte ich nicht. das ist meines einzige kritik am text. der teil, wo es heisst, das der plastikmolli über dem bullen 'explodiert' und die stelle mit der bulleneinheit in benzinlache+molli. meinetwegen sollen sie ein bisschen brennen, und ganz sicher ihr equipment, aber töten will ich keinen von denen.

der nachteil an dieser ganzen kleingruppenmentalität und taktik ist im übrigen, dass man nicht reinkommt...

dann heisst es immer, man solle selber eine gründen...

aber was ist, wenn man keine anderen kennt, die mitmachen bzw. mitmachen würden?

zu der stelle mit der flaschenexplosion: hier bemerkte ja die gruppe zurecht, dass sowas sehr schwer zu managen wäre. außerdem und das kann man in den videos aus griechenland oft sehen, brennen solche bastelein nicht wirklich nach, sondern erzeugen eine große verpuffung. ich denke mit der schutzkleidung sind diese teile nicht zum vollständigen anzünden geeignet, dafür sind sie aber perfekte aufhalter.

 

diesen teil fand ich auch problematisch, allerdings kann mensch bei dem text der gruppe durchaus eine andere tendenz erkennen als bei "irgendwann werden wir schießen müssen". dieser text setzte eher auf eine straßenkampfeskalation, was ich nicht gut finde.

im text hier kann mensch aber eher das bedürfniss nach vermassung und entschlossenheit rauslesen. ausführungen und anmerkung die in diese richtung gehen, sind eindeutig mehr vertreten als dieser "ausrutscher".

 

zumal es ohnehin recht schwer ist, einen autotank zu knacken, dafür benötigt es ein minimum an werkzeug und zeit, welche ja oft doch nicht gegeben ist.

 

zum letzten: unter umständen macht mensch es eben alleine und legt viel augenmerk auf die gruppendynamik. nach einer weile gibt es eh viele vereinzelte die ihre gruppe verloren haben oder von anfang an alleine waren, insofern ist mensch dann kein einzelfall. die möglichkeit als zivi verwechselt zu werden besteht natürlich aber dies ist etwas was mensch nunmal nicht verhindern kann, schon gar nicht in anonymen riots.

es gibt viele orte an denen mensch menschen kennenlernen, vertrauen aufbauen und eine gemeinsame politische praxis entwickeln kann. das muss nicht im AZ oder besetzten haus sein, hängt wohl aber mit dem eingenen engagement zusammen. wichtig ist wohl, das die menschen einer bezugsgruppe sich gegenseitig richtig einschätzen können, damit in der konkreten situation die hälfte nich abhaut während andere angreifen und plötzlich alleine sind. sowas braucht auch mal seine zeit, hilft aber auch sich selbst zu schützen und bei aktionen erfolgreicher zu sein.

wenn man am demotag dann trotzdem noch alleine ist und nicht weiter weiß, einfach allein hin, vielleicht eine flasche wasser und paar äpfel mehr mitnehmen, den stadtplan einpacken und auch mal wo hoch klettern (umstehenden wichtige infos mitteilen, bei mehr als 1000 leuten können die wenigsten den überblick behalten) etc. kann alles sehr hilfreich sein.
und vielleicht trifft man genau dort menschen von denen man es nie gedacht hätte sie dort zu sehen, andere vereinzelte personen die vielleicht nicht vereinzelt bleiben wollen etc. auch daraus können sich auf lange sicht fähige bezugsgruppen bilden, für den tag hat man so aber erstmal gesellschaft, sollte sich aber in angemessener weise über die jeweiligen grenzen etc austauschen, damit das nicht nach hinten losgeht

dein schlusssatz sollte dir zu denken geben, es ist nie zu spät

danke für diese spitzen analyse! sehr sehr schön.

 

unser größtes problem ist meiner meinung nach, dass viele militant tun es aber überhaupt nicht sind. klar ist es hilfreich wenn es große schwarze massen gibt wo man wieder untertauchen kann aber das bringt alles nichts wenn immer nur die gleichen 200-300 von 7000 wirklich aktiv militant sind. du kannst nicht den ganzen tag militant sein. irgendwann bist du zu erschöpft oder schon verletzt.

traut euch mehr zu ! gegen die waffen der bullen gibt es mittel sich zu wehren. und je militanter wir sind desto weniger möglichkeiten bieten sich für die bullen UNS anzugreifen.

 

ich würde HH2112 auch nicht all zu negativ sehen. klar wurde nicht das erreicht was wir wollten und wir haben viele fehler gemacht aber ich denke viele von uns haben wichtige erfahrungen gemacht. so ein tag mit tausenden genossen in hamburg ist schon was anderes als die allmonatliche antifa demo mit 150 leuten auf dem seitenstreifen.

 

nochmal danke für den artikel! *küsschen*

Danke für den guten Text.

Nothämmer bzw. Körner (Baumarkt) zeigen kaum Wirkung auf Lexanscheiben. Man kann nach dem (ggf. mehrmaligen) Aufschlag zwar eine leichte Veränderung der Struktur erkennen. Aber man kommt damit nicht durch, dafür benötigt man mehr Kraft/Energie. Besser funktionieren sollten da ein spitzer Hammer oder lange Metallstangen/Verkehrsschilder (s. Prisma/Polizeibericht Berlin).

Kaum beachtet werden immernoch die Reifen. Gerade im Dunkeln kann man gemütlich an parkenden Wannen vorbei schleichen. Die Fahrer*innen steigen in der Regel nicht aus, eine Handvoll Unterstützer*innen reichen für die Rückendeckung vollkommen aus. Besser als Dorne (Haushaltswaren/stark verzögertes "Entlüften") sind in solchen Fällen Messer, da die Luft viel schneller entweicht. Ausserdem sollten pro Wagen mindestens 2 Reifen gepiekst werden.
Zerstörte Außenspiegel machen hektisches Rangieren noch nervenaufreibender und verschaffen uns wertvolle Zeit zum weiteren Arbeiten.

Nett wäre vielleicht auch mal ein "Polenböller" im Auspuff.

In einer konkreten Situation am 21.12. wurden Bullen auf der Budapester Straße kurz aufgehalten. Die Bullen konnten sich schließlich nach vorne befreien, setzten aber nicht zur Verfolgung in die Seitenstraßen ein. Sie mussten sich wohl ersteinmal um ihre eigenen Gebrechen kümmern. In dieser Situation wurde es leider verpasst, dich über die Seitenstraßen wieder (von hinten) an sie heranzuschleichen und weiter zu bearbeiten. Alleine in dieser Situation wäre mit dem (zuvor bereits unter Beweis gestellten) Potential viel mehr herauszuholen gewesen. Dies war, wie ich meine, ein gutes Beispiel dafür, was an (auch spontanem!) taktischen Denken bei vielen aufgeholt werden muss.
Lernt vor allem aus euren Erfahrungen.

Kann vielleicht helfen, beachtet jedoch das manche Modelle von Bullenwannen Notlaufeigenschaften haben. Ca. 50 Kmh sind noch drin.

vielleicht sollte mensch eher nägel benutzen. (gibt es auch in sehr großen varianten)

diese können mit einer feile noch spitzer gemacht werden und bieten so ähnliche eigenschaften wie messer ohne den gleichen negativen effekt der bewaffnung zu erzeugen (falls mensch mit geschnappt wird). ein messer ist immer indiskutabel.

außerdem benötigt es mehr als das billigste küchenmesser, was beim geplanten loswerden schon mal weh tun kann (in der seele). dies passiert beim nagel auch nicht.

!

– Achtung laufende Ermittlungen -
Published by ea-hh on 03/01/2014 | 1 Response

Wie Ihr bestimmt (z.B.aus der Mopo ) mitbekommen habt wird wegen versuchten Totschlags gegen Menschen aus der Linken Szene und eventuell in Fussballzusammenhängen ermittelt.

Auch bezüglich des 21.12. wird das Videomaterial ausgewertet und es wird zu weiteren Ermittlungen kommen.Deshalb ist es sehr wichtig einige Dinge zu unterlassen:

 

-Keine Spekulationen

- Keine Held*innengeschichten , weder nüchtern noch in gelöster Alkoholstimmung, Kneipen haben grosse Ohren, das Internet noch grössere !

 

Die Cops sammeln im Moment alles, sowohl wer für angebliche Vorfälle mitverantwortlich sein könnte, wer eher nicht, wer könnte was wissen und als Zeug*in in Betracht kommen etc

 

Klappe halten !! Im Moment handelt es sich um ein Ermittlungsverfahren. Das bedeutet: Es werden alle Informationen gesammelt, die die Cops irgendwie kriegen können. Dabei spielt die vermeintliche Relevanz dieser Information keine Rolle!

Solche Ermittlungen bedeuten auch, eine zunächst große Personengruppe durch Ausschluss von Verdächtigen auf einen kleinen Kreis zu reduzieren. Wenn wir verhindern wollen, dass die Strategie von Polizei und Staatsanwaltschaft aufgeht, so ist der beste Weg: Keine Aussagen, keine Zusammenarbeit! Wer wann welche Kneipen besucht, geht die Ermittlungsbehörden nichts an. Keine Aussagen zu machen bedeutet auch: keine Postings über die Ereignisse der letzten Woche, den 21.12. und die Davidwachensache auf Facebook, keine Gespräche darüber am Telefon oder Tresen … und vor allem auch keine Spekulationen, keine Nachfragen über den vermeintlichen Hergang, wer was wissen könnte… . Nicht nur bei diesen Ermittlungen gilt: Soziale Netzwerk wie Facebook, Google+, YouTube etc. dienen den Behörden als nützliche Ermittlungswerkzeuge. Fotos und soziale Kontakte können hier leicht eingesehen werden. Persönliche Bilder und Partybilder stellen eine hervorragende Quelle dar, um Personen zu identifizieren und einzuordnen. Am besten ist es, Medien wie Facebook etc. gar nicht zu nutzen. Einen richtigen Umgang mit diesen kann es nicht geben.

Ausserdem kann es zu frühmorgendlichen Hausdurchsuchungen kommen. Sprecht im Vorfeld in der WG, der Familie, dem Projekt, mit Freund_innen und in politischen Zusammenhängen über das Verhalten in so einer Situation!

Räumt eure Buden auf!

Das heisst, eventuelle zuordnenbare Klamotten (auch Schuhe ) zu beseitigen, die schon 3 mal benutzten Handschuhe zu entsorgen usw.

 

Auch ist es sinnvoll Datensammlungen zu sichern und/oder auszulagern und unnötiges Aufbewahren “kritischer” Texte zu vermeiden.

 

Denkt daran:

Wenn ihr Stress mit den Behörden habt, lasst euch nicht überrumpeln!

Anna und Arthur haltens Maul. Keine Aussagen.

Nix unterschreiben.

Keine Bewegungsprofile.

DNA nur auf richterlichen Beschluss.

>Bleibt kämpferisch!

 

Tips bei Hausdurchsuchungen

Checkliste für Hausdurchsuchungen

 

Telefon:
Der Ermittlungsausschuss ist über folgende Telefonnummer zu erreichen:
040- 432 78 778
Wenn wir nicht da sind sprecht auf’s Band, wir rufen zurück!

In Notfällen d.h.: z.B. bei Hausdurchsuchung,bei Festnahmen

0157-723 700 55
Unsere Postanschrift lautet:
Ermittlungsausschuss
c/o Schwarzmarkt
Kleiner Schäferkamp 46
20357 Hamburg

mail:
info (at) ea-hh.org –> bitte ersetzt das (at) entsprechend.

Mailt möglichst nur verschlüsselt!

Eine sehr schöne Analyse, aus der man auch viele Ideen - z.B. das Bitumen - mitnehmen kann. Farbe wird von den WaWe bei Bedarf einfach weggesprüht, bei Bitumen dürfte das schwer werden.

Zum Thema Fernkampf:
Völlig unterrepräsentiert sind derzeit die Zwillen. Diese sind, gerade mit guter Munition (LKW-Kugellager sind eine anonyme und sehr gute Quelle!) von unglaublicher Wucht und können gerade an den gerade gezogenen Scheiben der WaWe erheblichen Schaden anrichten. Da hilft auch kein Lexan mehr. Schüsse direkt auf die Cops dürften psychologisch wertvoll sein, da diese erhebliche Schmerzen verursachen, ohne langfristig zu verletzen. Ausnahmen wären unbehelmte Einheiten - da ist das ganze mit einem scharfen Schuss zu vergleichen und UNBEDINGT zu vermeiden. Auch auf Unbeteiligte muss erhöhte Rücksicht genommen werden.

Mollis könnten, wenn sie zur Auflösung größerer Gruppen gedacht sind, auch aus Alkohol produziert werden. Dieser lässt sich in Plastikflaschen transportieren und vor Ort schnell umfüllen. Ein paar Wechselsocken als Zünder und ab dafür. Weiterhin lässt sich klarer Brennspiritus optisch nicht von Wasser unterscheiden, und die Cops werden kaum Probwschlücke nehmen. Ein weiter Vorteil ist die kurze Brenndauer - so kann man effektiv verhindern, das die Beamten ernsten Schaden nehmen.

 

Pyro - gerade La Bombas und ähnliches Kleinfeuerwerk - lassen sich mit wenig Aufwand in Flaschen stecken und zu den Cops rollen. Der Effekt dürfte verheerend sein, in wie fern man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann - eigene Sache. Auch die Kugelbomben erzeugen, wie schon in Berlin gezeigt, im Nahbereich erstaunliches.

Zum Nahkampf:
Auf was hier nicht eingegangen wurde ist das Pfeffergel. Während der Kram aus den Augen schnell raus ist (Iso-Lösung und Spülflasche sei Dank kann man nach schon 10min wieder klar ohne Reizung sehen), bleibt er viel zu lange auf der Haut.
Ein effektiver Schutz ist hier eigentlich nur durch Gas/Schutzmasken möglich. Gerade die Maler und Lackierer von uns können sicher hilfreiche Infos geben, was da zu nutzen ist. Die Demosanis oder Lautsprecherwagen könnten massiv Pluspunkte sammeln, wenn sie Kühlakkus oder aber einfach nur Eiswürfel in Beuteln vorrätig halten könnten.

 

Knüppelfähnen von ca 30-40cm Länge können, wenn beidseitig gefasst, auch als Abwehrinstrument gegen Tonfas genutzt werden. Aber auch als "Stichwaffe" - einfach in Richtung Visier stechen - sorgt zumindest kurzzeitig für Luft, da vom Körper Abwehrreaktionen abgespult werden.

Auch Sparring-Möglichkeiten innerhalb von linken Projekten fehlen derzeit völlig. Nach einmaliger, solidarischer Anschaffung von Schutzequipment könnte man hier erste Erfahrungen mit den Auswirkungen von Gewalt machen. Dies ist unverzichtbar, wenn man auch mal "einstecken" muss.

 

 

Bei all diesen Überlegungen sollten wir aber weiterhin bedenken, das die Gewalt für uns kein Selbstzweck, sondern im Angesicht eines immer brutaler zuschlagenden Staates reiner Selbstschutz ist. Dies muss auch WESENTLICH stärker nach außen kommuniziert werden, bei Info-Veranstaltungen und auf Flyern. Nicht auf 10-Seitigen, verklausulierten Texten sondenr kurz und bündig - wir können auch friedlich, lassen und aber nicht beim Demonstrieren zusammenschlagen.

Weitere Formen der Gewalt - HarzIV, Abschiebungen usw - sollten dabei NICHT in Verbindung mit physischer Gewalt gebracht werden, da die Akzeptanz hier minimal ist - als "Gegenreaktion" aber ist Gewalt nach wie vor auch gesellschaftlich vermittelbar. Nicht anders versucht es die Polizei ja auch nach außen darzustellen. 

Im Bereich Nahkampf:

Baugitter sind ideale Rammen! Quer genommen und mit 6 Leuten auf eine Polizeikette (oder Kessel!) zugerannt ist nicht nur die psychologische - koordinierter Angriff, mehr Distanz, also auch Sicherheit vor Tonfas und Pfefferspray - sondern auch die physische Wirkung beachtlich. So lassen sich Polizeikessel von außen leichter sprengen, gerade wenn die Innenseite für Ablenkung sorgt. Koordination per Walkie-Talkie oder Handy (die Cops hören nicht live ab, sondern sammeln Standortdaten) vorausgesetzt, können so Festnahmen zumindest massiv gestört werden.

Im Bereich Fernkampf:
Christbaumkugeln aus Glas sind billig wie nie und einfach mit (Latex)Farbe zu befüllen. Wurfspaß für alle, wenn man sie per Beutel in der Demo verteilt. Schlechte Sicht und lustige Kostüme auf Seiten der Polizei sind garantiert. 

Die cops können auch live abhören. Fraglich wie hoch die Chance ist.

wenn mensch, ohne es zu wissen teil von ermittlungen ist, dann wird mensch vermutl. auch live abgehört (siehe zb. das letzte jahr in [B] im fall von raz und kotti-action).

 

dem gilt es mit aktionshandys zumindest etwas sand in die kabelstränge zu streuen.

Also Polenböller anzuzünden, in eine Flasche zu stecken und auf Cops zu Rollen braucht Zeit. Will ja keine Panik machen, weiß aber das es schon vorgekommen ist, das Leuten bei Riots die Hand/Finger weggesprengt wurde (Copenhagen). Also Vorsicht.

let's try: ein paar löffel feinen sand in das bitumen, damit das glas ein bisschen besser die farbe aufnimmt wenn der wischer kommt ;)

Molli: Bei Kontrollen nehmen die Bullen Geruchsproben vom Flascheninhalt. Mit Brennspiritus munter draufloszulaufen, kann also schiefgehen. Mal abgesehen davon, dass es generell ratsam ist, Zeug vor Kontrollen loszuwerden (vorrausgesetzt sie sind im letzten Moment abzusehen), sollte lieber etwas anderes versucht werden. Bei richtigem Mischverhältniss von Benzin und Diesel läßt sich eine, der Farbe von Club-Mate sehr ähnliche, Substanz erzeugen. Eventuell auch mit Fakel/Lampenöl "nachdunkeln". Diese Pseudomate sollte offen mitgeführt werden und wird meist (aufgrund der Omnipräsents von Mate) ignoriert.

 

Pyro: Von solchen spielchen ist abzuraten. Wie schon angemerkt kann sowas in der Hektik in der eigenen Hand explodieren. Zumal es doch meist so ist, entweder Cops sehr weit weg (hier fliegt/rollt die Flasche zu kurz, bzw. zerbricht aufgrund von zu empatischen Werfen) ODER Cops sehr nah drann (hier ist die GEfahr für Genoss_innen und gänzlich unbeteiligte zu groß).

Es kommt noch hinzu, dass "im besten Fall" (die Anführungszeichen sind hier als solche auch wirklich wahrzunehmen!!!), leicht Splitterverletzungen im Oberschenkelbereich erreicht werden. (Da solche Konstrukte immer vor den Bullen liegen bleiben werden). Während alle anderen Menschen mit schweren Augenverletzungen zu kämpfen haben. Dies steht in keinem Verhältniss.

Ein guter Artikel zur richtigen Zeit. Auch ich habe nach der Ohnmacht von Hamburg überlegt, wie es weitergehen könnte. Sehr gut. Ich hoffe auf größtmögliche Verbreitung und viele Diskussionen.

danke für den beitrag - super wichtig, sollte viel mehr austausch dazu geben.

nur linksunten als öffentlich zugängliche internetseite, wo sämtliche instanzen des repressionapparat besonders wachsam mitlesen,  ist dafür grundsätzlich ungeeignet- im anbetracht einer bevorstehenden repressionswelle,  ist das einfach nur (selbst-) gefährdend...haltet eure bude sauber und den pc safe und clean...hinweise vom ea hh beachten!

mehr schutzräume für ausbau der praktische militanz!

ab jetzt halt ich hier meine fresse, hoffe, ihr auch!

"Eine Sache die uns ferner sehr interessieren würde, wäre der Effekt, den Nothämmer auf die (meist aus sog. Lexan gefertigten) Scheiben von Wannen (und WaWes) haben. Hat schon jemand Erfahrungen dazu gemacht? Dumpfe Gewalteinwirkung, wie die von Steinen, kostet sehr viel Zeit und Kraft, wenn sie einen Effekt haben soll."

 

Sog Nothämmer, also die kleinen aus rotem Plastik gefertigten eigenen sich aufgrund ihres Gewichtes nicht so gut, vorallem alle Scheiben die Kunststoffbasis haben jukt das Teil gar nicht.

Viel interessanter ist der sog. Zimmermannshammer, mit der spitzen Seite lassen sich die meisten Sicherheitsscheiben, Frontscheiben von Autos usw. schnell und ohne viel Kraftaufwand zerstören. Durch die starke Penetrationswirkung der Spitze kann vorallem mit 2-3 Schlägen eine größere Öffnung in die Scheibe geschlagen werden, wärend Steine diese meist nur Brechen lassen. Die Öffnungen können bei Abgeparkten Wannen dazu genutzt werden Farbe oder Bengalos ins Wageninnere zu befördern. So lässt sich ein Abgeparktes Fahrzeug innerhalb von 5 Sekunden von 2 Personen in Brand setzen.


Zimmermannshammer

Überhaupt ist der Hammer dem Stein beim entglasen vorzuziehen  da dies deutlcih effektiver  und schneller funktioniert und weniger Leute gebraucht werden.

 

 

Was sich auch immerwieder als Wundermittel erweist sind handelsübliche Feuerlöscher mit Löschpulver. Das einathmen des Pulvers lässt starken Brechreiz entstehen, und treibt geschlossene Prügeltrupps auseinander. Das ist vorallem für die Verteidung größerer Mobs von Nutzen, die Sachgemäße verwendung kann mensch Hier (http://www.youtube.com/watch?v=AuJZdWTiaJM) ab minute 1.20 beobachten.

 Offensiv lässt sich ein Feuerlöscher auch unterstützend Nutzen. Wenn beim Angriff auf eine Bullenkette/anderweitig geschlossene Formation benutzt, ist an der Stelle an der gesprüht wurde für einige Zeit eine blickdichte Rauchwolke, die die Effektivität von Steinbeschuss deutlich erhöht, da die Pigs das Geschoss erst beim Eintreffen wahrnehmen.

 

Was leider fast ausschließlich von Poserkids, fast nie taktisch eingesetzt wird sind Magnesiumseenotfackeln oder "Bengalos". Diese erzeugen eine ca 2000° heiße Flamme und sind exellent geeigenet jemanden auf Distanz zu halten. Egal ob man sich selber auf eine Kette(zb aus einem Kessel) zubewegt, oder ob man in der Demo steht und die Flamme auf herranstürmende Bullen richtet.

 

Gelangt so eine Seenotfackel auf die gepolsterte Rückbank eines PKW, dauert es keine 30 Sekunden zum Totalschaden

eine ergänzung:

bei den feuerlöschern natürlich nur die kleinen handlichen nehmen. die großen, die in vielen gebäuden an den wänden hängen, sind viel zu schwer. die 1kg und 2kg versionen sind da wohl am geeignetsten.

 

eine frage:

bei videos aus griechenland sieht man oft molotov cocktails die explodieren. sind das plastikflaschen mit böllern dran oder wie machen die das?

Wenn schon Feuerlöscher irgendwie in die Auseinandersetzung gebracht werden, dann kann Mensch diese auch mit Farbe füllen. Hat nette Effekte und ist auch vielseitiger, schließlich kann damit auch ein Sachschaden angerichtet werden, welcher mit dem Löschpulver so ohne weiteres nicht möglich ist.

 

In der Tat, es handelt sich um Plastikflaschen mit böllern drann.

 

Sie haben den Charakter von kleinen Pseudominen, da sie Bullen aufhalten und in der Auseinandersetzung auch "vergessen" werden können. (So zb. zu sehen auf manchen Videos aus Greece, in dehnen Bullen die Dinger vergessen und kurz im Flammenball stehen und natürlich auch den Lärm abbekommen. Die Fähigkeit 100% effektiv zu sein, sollte nach sowas eingeschränkt sein.)

 

Die Konstruktion ist aber eventuell noch erweiterbar: Mit brennbaren Ölen gefüllt könnte nach der Explosion entweder eine Fläche für längere Zeit brennen oder eine große Fläche kurz brennen. Wiegesagt, >könnte<.

ihr habt euch viel mühe gemacht, allerdings macht ihr auch den zweiten, wenn nicht sogar den dritten, schritt vor dem ersten. solange 20 bullen reichen, um 200 sich voll krass militant gebende leute wie die hasen davonrennen zu lassen, solange braucht mensch über mollis oder koordinierte zangenangriffe gar nicht nachzudenken.

 

zumal die bullen in den wenigen situationen, in denen tatsächlich mal ein paar leute stehen bleiben (in dem fall können ketten übrigens ausnahmsweise wirklich sinnvoll sein), häufig völlig überfordert sind und eventuelle angriffe auch gerne mal abbrechen.

Wichtiger Punkt, der im Artikel tatsächlich etwas zu kurz kommt. Ich kann es nachvollziehen, dass viele Leute Angst bekommen. Aber vielleicht kann der Artikel auch hier ansetzen; dazu beitragen, sich der eigenen Stärke bewusst zu werden. Viele sind solche Ausschreitungen nicht gewöhnt. Einige scheinen nur Latschdemos, die zeitweise angegriffen werden, zu kennen. Ist ja auch ok. Aber mal reflektieren, was man alles schaffen kann. Viele Leute waren am 21. so in Blöcken eingeschlossen, dass sie kaum atmen konnten, andere stehen frei vor den Bullen, aber machen nichts. Ich will niemanden verurteilen, aber geht mal bitte "in euch".

 

Zum Artikel an sich:

Ein anderer Punkt ist die Kleidung. Wieso ist es nötig, im 200 Euro Windbreaker da aufzutauschen. Den wird man wohl kaum wegschmeißen, wenn es nötig wird. Respekt an die, denen das dann egal ist, aber es gibt doch wohl funktionale Kleidung, bei der die Hemmschwelle zur Entsorgung niedriger ist. Den Punkt mit den Jeans statt schwarzen Hosen sehe ich genauso.

Das Dilemma bei solchen Sachen wie in HH oder anderen Großveranstaltungen ist m.M. nach immer das gleiche. Die meisten Leute sind in kleineren Bezugsgruppen unterwegs, irgendwann ist Mensch alleine oder noch zu zweit unterwegs. Und da ist es dann echt schwer abzuschätzen wie die anderen Leute um einen herum so drauf sind. Also halten alle die Füße still, bzw. gucken nach den 2 Leuten die mit einem zusammen da sind... Größere organisierte Gruppen, wo klar ist was passiert bei Greiftrupps, Kesselung, vorbeifahrende Polizeikolonne, usw. wären zwar schön, ist aber immer mit der Gefahr von Repression verbunden.

Was vielleicht gut wäre, wenn 4-5 klare Tipps für verschiedene Situationen (Durchbruch Bullenkette, wann Ketten bilden, was machen wenn BFE-Greiftrupps in die Demo rockern) auf solchen Großdemos auf Flyern verbreitet werden. Zumindest die Defensiv-Strategieen und das Steine-Werfen aus der 20. Reihe sollten wir langsam mal in den Griff kriegen...

Euren größten Fehler erkennt ihr sogar selbst. Bei euch verkommt Militanz zum Selbstzweck. Statt politischer Inhalte geht es euch um Strategie und Taktik. Solche Texte haben einen langen Bart in der linken Geschichte und sind und waren vor allem Ausdruck eines Militanzfetisch. Mit der Entwicklung linker Bewegungsperspektiven hatten sie genau wegen der fehlenden Inhalte nie viel zu tun. Bedanken dürften sich stattdessen vor allem Medien, Polizei und Verfassungsschutz für die freundliche Mitarbeit. 

 

Statt darüber zu diskutieren wie politische Auseinandersetzung um Lampedusa oder Gentrifizierung gestärkt werden kann, geht es euch rein ums fighten, das aufständische Verhältnis und die Bullen als gegenüber. Genauso ist die Szene in Berlin in den letzten Jahren leider auf der Stelle getreten. Bitte übertragt das jetzt nicht auf Hamburger Verhältnisse, die in ihrer Konflikthaftigkeit weit mehr bieten und spannender sind als die übliche 1. Mai Folklore rund um den Dorfplatz.

Wenn demos verhindert werden (die ja dazu da sind, Aufmerksamkeit für das jeweilige Thema zu erhöhen), dann muss man sich um solche Dinge leider Gedanken machen. Mit gewaltfetisch hat das nix zu tun. Die gewalt ist schon längst da. Das ist ungefähr so, als würdest du einem menschen, der Selbstverteidigung trainiert, Vorwürfe machen und vorschlagen, den Übergriff das nächste mal friedlich auszuhalten. das was du hier propagierst ist friedlichkeit als Selbstzweck, das ist erstmal genauso inhaltsleer, führt aber im schlechtesten Fall dazu, dass wir zukünftig gar keine demos mehr machen können. da hab ich lieber ein paar militante dabei, die die Staatsmacht in schach halten, damit ich mein ding durchziehen und meine Inhalte vermitteln kann.

Übrigens kann man deinen Beitrag auf basis seiner Intention umdrehen: statt bei indymedia zu spalten, mach doch lieber soundso. Schon mal auf den Gedanken gekommen, dass man das eine tun kann, ohne das andere zu lassen? 

dein problem ist du hast keine inhalte außer militanz

Hi Leute,

erstmal danke für den Text,

meine Position ist im Vergleich zu eurer quasi kompromisslosen pro-Riot Einstellung noch etwas differenzierter, deswegen würd ich gerne was hier hinterlassen.

Ich persöhnlich gehe jeden Tag liebend gerne auf Demos, oft passt es leider dann terminlich nicht, da Schule/ Ausbildung oder kein Cash & keine Bezugsgruppe um hinzukommen.

Was ich allerdings auf jeder Demo, die ich bisher besucht hab festgestellt habe (die über rumstehen & wütend sein hinausging), war, dass wie ihr sehr schön darstellt, oft der Plan über das Gelände, die strategischen Möglichkeiten und der kühle Kopf fehlen.

 

Ich für meinen Teil bin eher friedliebend, doch werde ich angegriffen & in meinen Rechten eingeschränkt, gilt das Prinzip Aktion -> Reaktion.

Ich halte es zwar immer noch für übertrieben Polizisten akuter Lebensgefahr auszusetzen, sie sind ja auch nur Menschen.

Allerdings kann Mensch auch mit guter Vorbereitung & gezielten Aktionen in Kleingruppen die Polizeirepression verhindern & Blockaden, Demos, etc. am Leben halten.

 

Es ist eine Frage der Vorbereitung.

Was nehme ich immer mit auf Demos?

-Windbreaker & Schlauchschal zur Vermummung (Erschwerung v. Ermitterlungen & Homogene Demomasse als Schild)

-Feste Schuhe in denen ich laufen, klettern und zur Not mich auch verteidigen kann (Springer suboptimal, da schwer zum klettern)

-Kartenmaterial (falls die Demo zerschlagen wird und Kleingruppenaction weiter gefragt ist. Oder auch nur das flüchten zum Selbstschutz vor Faschos oö)

-Trinken & Essen (Wasser, auch zum auspühlen v. Wunden & brennenden Augen dank Pfeffer)

-1.-Hilfe Kit

-Warme Allround Kleidung/ Schlafsack (zum Ausharren)

-Farbbomben (für die Bullerei)

-Murmeln ( ebenfalls für die Bullerei, bringts aber nur im Stadtgebiet ohne Kopfsteinpflaster)

-Notfallzündhölzer/ Feuer um halt Feuer zu machen (ohne Absicht leben zu gefährden)

-Fahnen/ Transpis (Message, können auch aufgehangen werden, Stöcke funktionieren im Zweifelsfall als Vorgeschlagene Lanzen oder als Armverlängerung um Bullen aus der 4. Reihe noch zu pisacken ;P)

 

Was Gruppen angeht, ich ersuche immer nich alleine zu reisen, mind. zu zweit und für konkrete Action vor Ort weitere Leute zu finden.

Ob man da in Grohnde am AKW den Verbindungsweg zwischen den Zufahrtsstraßen mit Heuballen aus dem Feld blockiert und Verstecken im Maisfeld spielt, oder ob man in Hamburg irgendwo sich mit Fahruntauglichmachen von Bullenfahrzeugen beschäftigt.

 

Vorbereitung ist exestenziell! Auch so spontane Tätigkeiten funktionieren am besten, wenn man kurz Leute mitnimmt, die einmal an der Ecke stehen und aufpassen, vorher noch auf die Karte guckt und jeder eine andere Notfallweglaufroute hat. natürlich plus gemeinsamen Treffpunkt hinterher.

 

Und was auf Demos gar nicht geht ist Leute zurücklassen oder Wachposten verlassen!

Und wenn sich nachts alle schlafenlegen wollen oder so, Arschtritt, wir teilen jezt erst Schichten zur Nachtwache ein.

 

Grüße,

ein freudiger Demonstrant.

Über meine Militanz lässt sich streiten, meine Einstellung ist eindeutig.

Und was auf Demos gar nicht geht ist Leute zurücklassen oder Wachposten verlassen!

Und wenn sich nachts alle schlafenlegen wollen oder so, Arschtritt, wir teilen jezt erst Schichten zur Nachtwache ein.

"Leave no man behind" - Motto der US-Streitkräfte

"Wachdienst ist Ernstfall!" - Motto bei der Bundeswehr

"auch nachts hellwach" - Werbeaufkleber der Bundeswehr aus den 80gern

 

Spätestens in dem Moment, im dem (politische??) Aktion nur noch damit zu tun hat, wer das "bessere" Militär hat bzw. ist, ist ein Innehalten angezeigt. Worum geht es eigentlich - um die Not der Flüchtlinge, oder den eigenen Schlachtenerfolg?

es geht darum inhalte auf die straße zu tragen. die politik will das mit hilfe der polizei verhindern. militanz wird benötigt um inhalte dennoch auf die straße zu tragen.

 

was is daran so schwer zu verstehen?!

Eine "normale" Demo ist überhaupt kein Problem, es wird niemand gehindert, ihre/seine Meinung auf die Straße zu tragen - siehe die weitgehend problemlosen Knastspziergänge und Silvesterdemos. Wenn es aber nur noch darum geht, wie Straßenkampf führt, dann hat das mit linker und progressiver Politik nichts mehr zu tun, sondern ist nur noch Gewaltfetisch.

genau deshalb durfte auch am 21.12.13 in Hamburg gelaufen werden, oder bei Blockupy. Die Menschen, die da im Krankenhaus gelandet sind, haben sich nämlich alle nur eingebildet, dass sie am Demonstrieren gehindert wurden!!!!1111einself

;

Vielleicht wurden diese letzten Worte nur in der Euphorie geschrieben (über das erstellen eines längeren und nicht wertlosen beitrags).

Zumal es auch nicht alles völlig falsch ist. Keinen Menschen zurücklassen, könnte Mensch mit Solidarität vor/nach der GeSa übersetzen bzw. "Gefangen"befreiung.

Wachposten ist wohl eine ungünstige Wortwahl. Wenn Mensch sagt es gibt welche die Schmiere stehen kommt das schon besser und wie in gorleben für mich erfahrbar, hat das vernachläßigen des Schmiere stehens zu einer Festnahme geführt. (Für die Bullen die mitlesen: nicht meine Festnahme).

 

Die Sache mit der Nachtschicht... na das find ich auch blöd, verweise hier aber auf die erste Zeile.

Kurze Stellungnahme meinerseits nocheinmal zu dem "na super... wie die Army!" Kommentar.

 

Wie gesagt, ich bin Pazifist (Gewalt zur Durchsetzung polit. Interessen lehne ich ab) & Kriegsgegner, versuche das menschliche zu sehen, aber wenn du schonmal auf ner Demo warst, wo die Polizei dann gewalttätig wurde (ich werf nie Steine & metaphorisch betrachtet auch nie "den ersten") und alle rennen um nicht brutal vermöbelt zu werden wie es den 10 Leuten 50m weiter schon ergangen ist, die in der ersten Reihe standen, dann wünscht du dir in dem Moment wo du der langsamste bist und auf die Fresse fliegst, dass da doch bitte jeder in der Nähe angerannt kommt und die Bullerei Impulsartig zurückweicht, damit du noch halbwegs ungeschoren da raus kommst.

Oder wenn wer im Bullenwagen festgesetzt wird, da will niemand allein sein.

Ich empfehle dir dazu mal n Song, den sich auch alle anderen gerne mal anhören können & sollten :D

http://www.youtube.com/watch?v=q8CvTGv2vKI

 

Jedenfalls bin ich sicherlich keine Person, die auf Demos & Kundgebungen geht mit dem Ziel sich für eine bessere Welt zu prügeln.

Ich sorge nur vor um mcih selbst zu schützen.

Und die Farbbombe & die murmeln sind meistens auch nicht dabei, aber wenn man Kastanien auf WaWes wirft, wird man halt blingeschossen, das hat ja auch jeder "Wutbürger" bei S21 gelernt.

 

Und wenn man der Gefahr ausgesetzt ist von der Polizei tätlich angegriffen zu werden (Hamburg, siehe Stellungnahme der "Kritischen Polizisten", welche selbst vor Ort waren, alle Befehle der Einsatzleitung mitbekommen haben, etc. siehe http://www.kritische-polizisten.de/pressemitteilungen/dokumente/2014-01-05-PM-Rote-Flora.pdf) sollte man sich verdammt noch einmal verteidigen können & auch tun.

Wenn schon, dann Begegnungen auf Augenhöhe.

Auflösen von Demonstrationen ohne Grund ist nicht drin.

 

Und mir kann keiner mehr erzählen, dass die Polizei nicht gezielt "Agent Provocateurs" (nicht zuletzt in internationaler Kooperation z.B. G21 oder G8 Gipfel o.ä.) eingesetzt werden und die Polizisten manchmal gezielt Kesseln und Knüppeln um "Gewaltpotential frühzeitig zu entladen".

 

Und um mich von Korpsgeist-Gesteuerten Machos (männl. & weibl.) in Uniform zusammenschlagen zu lassen, die sich "Staatsgewalt" nennen ist mein Stolz und mein Verlangen auf meine Grundrechte wie "Freie Meinungsäußerung" und "Versammelungsfreiheit" sowie körperliche Unversehrtheit doch zu hoch.

Und ich bin zwar kein Fan von Riot, aber Ziviler Ungehorsam ist allemal drin, sowar ich mich Anarchist schimpfen lasse.

 

Und sry für die vllt. schlechte Formulierung am Ende, sowie möglicherweise fehlendes Gendern.

Sollte es zu militanten Auseinandersetzungen auf Demos kommen, fällt mir gerade noch ein, ist hoffentlich der Entscheidende Unterschied, dass wir keine Fahnenflüchtigen erschießen :P

Soviel zu wie die Army...

Und letzlich hat keiner ne Kampfausbildung.

Vllt. machen Leute privat Kampfsport, aber jeder Kampfsportler ist eig. immer so weit, dass er nie von alleine auf wen losgeht.

Was beim Kampfsport immer gelehrt wird, ist schon Onkel Bens Spruch "Auf große Kraft folgt große Verantwortung.". Das scheinen viele Polizisten in ihrer Ausbildung vergessen zu haben.

Gleichwohl der Text versucht Widersprüche zwischen Gewalt und Pazifismus aufzudecken, finde ich das die Autoren hierbei sich selbst Widersprüchen ausliefern. Einerseits Gewalt ggü. Bullen und Nazis zu rechtfertigen und gleichzeitig "jede Gewalt zu hassen" erscheint mir fragwürdig. Es ist ja nicht so, dass diese situationsbezogene Gewalt immer dem Erhaltungstrieb dient. Die Frage ob nun Gewalt oder nicht, muss einjeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil verstehe nicht, weshalb sich so auf "Stellvertreterkriege" gestürzt wird. Wieso Primärziele nicht dort ausgemacht werden, wo keine tausend Bullen rumrennen, erschließt sich mir nicht immer. Einschlägige Lokale, Läden, Treffpukte und sonstige Strukturen als Ziele zu etablieren erscheint mir sinnvoller, als das ewige Katz-und-Maus-Spiel. Am Rande sei noch erwähnt, dass es uns allen event. helfen würde, wenn wir mit Wir-Sie-Dichotomien vorsichtig sind. Wir ALLE, die wir in kapitalistischen System leben, partizipieren unweigerlich, soll heißen auch wir sind Profiteure der immanenten Repression und Ausbeutung. Nur weil es uns ankotzt und wir dagegen (mal mehr mal weniger) angehen, sind wir nicht weniger Bestandteil dessen, wogegen es sich unserer Meinung nach zu kämpfen lohnt. Deshalb aber in Letharie zu verfallen und aufzuhören Zustände zu kritisieren wäre falsch. Aber die Erkenntnis, dass wir uns nicht in Unschuld wälzen können, ist m.M.n. schon etwas wert. Dennoch, mit Dank an jedem der Veränderung bei sich und anderen sucht, dafür aufsteht, rausgeht und kämpft, beste Grüße ....

Nehmen wir an, dass es "der Bewegung" um Emanzipation geht und sie Gewalt ablehnt, aber Militanz durchführt (also auch Gewalt um das mal deutlich zu machen). Dann hat diese Gewalt doch den Zweck den Üblichen Gewaltkreislauf von GEsetzausführenden Bullen und ungesetzlich agierenden Nazis zu durchbrechen und nicht zu ersetzen. "Das Ziel" "der Bewegung" besteht in einer GEsellschaft, die ohne Bullen auskommt und in der Nazis nicht mehr vorhanden sind außer in marginalisiertesten Splittern von überlieferter Ideologie durch die Urgroßeltern, Großeltern und Eltern.

Das dies eine Verkürzte Darstellung ist und nicht jeder Stein zur befreiten GEsellschaft führt ist klar aber der Kern der These (welche nicht von mir kommt) ist hoffentlich angekommen.

 

Es wird ja auch versucht Lokale und sonstiges zu etablieren, dabei kann Mensch entweder einem Finanziellen Sisyphos frönen und sich strecken bis aus den politischen ansprüchen nicht mehr viel rauskommt. >Oder< Mensch(en) versuchen Strukturen außergesetzlich zu schaffen (siehe die vielen Hausbesetzungen in der letzten Zeit (an dieser Stelle ein Lob an alle!)). Da tauchen dann aber plötzlich die Tausend Bullen wieder aus ihren Kasernen auf.

 

Mit den wir-sie-Dichtonomien hast du in deinen Ausführungen recht was die Ökonomische Seite angeht und die Integration. Die Texte die sich aber über Militanz ausbreiten, legen ihr Augenmerk auf die gesellschaftliche Position und nicht auf die Ökonomische.

Die gesellschaftliche Position führt bei Bullen dazu, dass sie sich zu einem Kampf auf Leben und Tod (für das Gesetz) also gegen uns entschlossen haben. Was nicht zwangsläufig heißt, dass wir solche Positionen übernehmen. Dennoch sollte uns klar sein, welche Position sie im sozialen Konflikt haben. Diese werden sie nähmlich, bis auf ein paar bewundernswerte Einzelfälle, nicht verlassen.

Liebe Antimilitanz-Fetischist_innen,

und wenn ihr dann alle Theorie ganz friedlich zu Ende gedacht habt, was bleibt? Die Bullen räumen trotzdem besetzte Häuser und Zeltlager von Refugees, prügeln auf Demos ein, schieben ab und lassen Menschen in ihren Zellen verbrennen.

Da wir sie mit Theorien alleine ja wohl offensichtlich nicht davon abhalten können, bekommt die Militanz der radikalen Linken eine ganz pragmatische Bedeutung. Beispiel Gefangenenbefreiung. Oder ist da noch mehr?

 

Gewalt kann doch nur da sinnvoll sein, wo das einzige, was im Kapitalismus wirklich Wert hat, zerstört wird: Das Geld. Also Sachschäden produzieren, soviel wie möglich, um die Gewalt des Staates und der Wirtschaft unattraktiv zu machen. Sie werden neue Wasserwerfer und Bullenkarren kaufen, bis ihnen das Geld ausgeht oder es unrentabel wird, sie einzusetzen. Rüstungsspiralen und Materialschlachten können nicht bis in alle Ewigkeit geführt werden. Irgendwann ist man materiell, finanziell und moralisch einfach bankrott.

 

Interessant wäre doch auch die Frage, wie Demogänger_innen dazu gebracht werden können, die Militanz ihrer Genoss_innen nicht mehr pauschal zu verurteilen und sich zu ihnen solidarisch zu verhalten. Selbst Vermummung ist stellenweise noch verpönt, so sinnvoll und unmilitant sie auch sein mag. Ebenso sind viele nicht in Bezugsgruppen organisiert und haben Hemmungen, an Besetzungen oder Sitzblockaden teilzunehmen. Ohne jetzt individuelle Ängste als lächerlich abtun zu wollen: Das muss man ändern, bevor man über Offensivtaktiken nachdenken kann.

Die Leute müssen auch endlich mehr miteinander reden. Meistens stehen die Leute mit Ihren Freunden in einer Ecke und warten bis jemand ne Spoti startet. Es müssen einfach die Bezugsgruppen auf andere Bezugsgruppen zu gehen, und dann gemeinsam Parolen rufen. Wenn sich die 10-20 Leute dann entschlossen in Bewegung setzen, folgt der rest automatisch.

 

Es ist eigentlich so einfach.

 

Oder ich beobachte immer wieder, wie 2-3 Leute gerne Parolen rufen würden, sich aber alleine nicht trauen, wieso auch immer.

In dem Fall ist es gut, wenn die 2-3 Leute andere Personen ansprechen und auffordern auf Kommando mitzurufen. Wenn dann 5-10 Personen Sprüche rufen, kommt das mächtiger rüber, als wenn es bloß 2-3 Leute sind, und es ist ansteckender!

 

Genauso, sollte man endlich Einzelpersonen mit einbeziehen. Nicht jeder hat Freunde die bei sowas mitmachen wollen. Wieso nicht einfach die Person genauer unter die Lupe nehmen, und dann mit aufnehmen? Natürlich vorher in ein Gespräch verwickeln und gucken ob die Person kein Ziwi ist ;D

 

Mehr Solidarität untereinander!

 

Es kann auch nicht sein, dass wenn 2 Personen einen teuren Mercedes Benz entglasen, dass dann einzelnde Personen diese Leute anmaulen! Ihr müsst die Aktion nicht okay finden, aber demoralisiert dann nicht noch und schreit sie an! Sagt es im ruhigen Ton, wenn Ihr die Aktion wirklich daneben findet und begründet es auch.

Wie das Beispiel von Mark Dougen (sicher falsch geschrieben) zeigt, macht es sicher keinen Sinn Personen kurz "zu checken". Einer solchen Überprüfung werden "richtige" Spitzel und Agenten sicher ohne Probleme standhalten.

Das wichtigste ist "knopf im ohr oder nicht?", der Rest läßt sich eh nicht rausfinden und dem muß mit Selbstschutz was Namen und Adressen und Geschichten angeht ausgeholfen werden.

Da hilft eig. nur zum Schutz vor "Agent Provocateurs" oder "Externen Eskalatoren" nur das Vermummen zur Unkenntlichkeit, keine Namen, keine Handynummern, keine Facebookfreundschaft oder sonstigen Scheiß in die Richtung.

Und am besten bei Schmierestehen oä. zum Blockadenbau nicht unbekannte alleine irgendwo lassen, sodass sie einem nicht in den Rücken fallen...

Alles Lektionen die ich mit 16 morgens im Maisfeld gelernt habe ;D

Guter Text auch wenn mir persönlich die Analyse speziell was so Grubendynamik angeht sehr kurz kommen, bzw. die Lösungen dazu
(wie schafft man es das eben nicht nur 15 sondern halt der ganze Mob angreift).
Kritisch sehe ich hauptsächlich wie unreflektiert mit dem Begriff Demokratie umgegangen wird  als Beispiel:

"Jeder physische Angriff auf Staat und Kapital, und sei es nur das Anspucken eines Bullen, ist ein kleiner Riss in der demokratischen Unterdrückungskultur."

1.) es wird "Staat und Kapital" mit Demokratie gleichgesetzt, was ich in einem Linksradikalen Text schon echt ziemlich eklig finde, mir ist schon
klar  das es die herrschende Klasse hier so sieht und das ein Angriff auf "Staat und Kapital" auch immer gleich als Angriff auf die Demokratie
Propagiert wird von entsprechenden Medien. Aus meiner Sicht ist genau das Gegenteil der Fall. Kollektives Missachten des Stattlichen Gewaltmonopols ist für mich eine der besten formen Demokratie zu Leben (Stichwort: Direkte Aktion), warum wird hier diese Propaganda übernommen?

2.) daraus ergibt sich auch direkt warum ich Begrifflichkeiten wie "demokratische Unterdrückungskultur" für völligen Blödsinn halte ("eine Art Neusprech"), wirkliche Demokratie ist das genau Gegenteil von einer Unterdrückungskultur. Die Lüge besteht darin das Behauptet wird wir würden in einer Demokratie leben.

Reflektiert eure Sprache ! Ansonsten schicker Text hätte nur nicht hier und jetzt veröffentlicht werden müssen (speziell die Beschreibung der genauen "Tat hergänge" ist wirklich unötig

herzlichen glückwunsch du bist einer von vielen die auf die demokratie-propaganda der herrschenden reingefallen ist. demokratie ist für die herrschende klasse keine gefahr. deswegen benutzen sie sie und haben ihr system somit fast perfektioniert.

 

demokratie ist im endeffekt auch nur eine weitere form der herrschaft. die herrschafft der mehrheit über die minderheit(en). wo bitte ist das keine unterdrückung???

Hehe :D

Demokratie heißt die nette Erfindung einer Sklavenhalter-Metropole der Antike.

Der Wortlaut kling ja nett, aber alles was weniger Eigenbeteiligung als eine Basisdemokratische Rätegemeinschaft oder ähnliches beinhaltet ist Schönfärberei.

Allerdings kann Demokratie sehr wohl von dem Wirtschaftssystem getrennt exestieren.

Kann es aber durch Reformen nicht, da wir eine pervertierte Art der Demokratie haben.

Die Plutokratie. Es ist allgemein anerkannt, das Leute mit Geld Einfluss nehmen und ihre Interessen werden höher gewertet.

Schon Ton Steine Scherben sang: "Wer das Geld hat, hat die Macht und wer die Macht hat, hat das Recht!"

 

Daran hat sich bis heute wenig geändert und dass ist in Kombination mit dem Kapitalistischen, Profit- & Wachstumssüchtigem Denken & Handeln das größte Problem hier vor Ort.

Dadurch wird Unterdrückung in jeder Form bedingt und weiter gefestigt.

 

Und das polit. & wirtschaftl. System auch unbhängig voneinander gemischt werden können, sieht man ja am besten im sog. "kommunistische" China, der "Volksrepublik" in der Internationale Firmen wie Apple ihre neuen Kapitalmärkte sichern, billig produzieren und doch nur eine Partei den Kommunismus pervertiert.

Du hast schon Recht wirkliche Demokratie kann es nur in einer Klassenlosen Gesellschaft geben. Und ich habe auch nie behauptet das wir in einer Demokratie Leben ,das wäre ähnlich absurd China ein Komunistisches Land zu nennen, oder das Anarchie irgend was mit den zuständen in Syrien zutun hatwo laut Medien genau diese existiert. Das sind alles Lügen! Aber nur weil die Herrschenden Begriffe für sich einnehmen und ins Gegenteil verkehren, heisst das nicht das ich das einfach so übernehme.

 

Ich find Kommunismus immer noch ne gute Idee, Chinas Wirtschaftssystem aber hochgradig Scheisse. Ich halte Anarchie sogar für die Lösung vieler Probleme, obwohl ich wirklich nichts Gutes in einem Krieg wie in Syrien sehe.  Für mich ist Demokratie der einzig wirklich vertretbare Weg in einer Gruppe Endscheidungen zu treffen wenn auch nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss.

 

Ich mein: Konsens Endscheidungen, Deligierten Plenas auf Blockaden, regelmäßige Plenums in Projekten. Was ich nicht meine sind: Parteien, Regierungen, Ämter

Erstmal ein fettes Lob für die Analyse und den Bericht, stimme fast überall zu.

 

Allerdings halte ich Zwillen, Murmeln, Brechmittel/Reizgas etc. nicht geeignet um aus dem Zug heraus Cops zu bedrängen, da diese Dinge auch die eigenen Leute treffen können. Sowas sollte man wirklich nur benutzen wenn sich die Demo aufgelöst hat und man sich sicher ist, keine eigenen Leute zu treffen.

 

Körperschutz:

Zieht euch dick an, gerne 2 Hosen, 3 Pullover, Mütze etc. ... je mehr Ihr an habt desto besser ist man gegen Gewalt der Bullen geschützt. Am besten wären natürlich noch Helme und Schutzbrillen/Gasmasken ... aber das wird wohl in naher Zukunft bloß ein Traum bleiben. Handschuhe und Vermummung versteht sich ja von selbst.

 

Das wichtigste aber wird sein, endlich mehr Demos zu starten, große, lange im Vorraus angekündigte mit einer großen Mobilisierung.

Gerne auch Werbung bei Fußballvereinen/Fans und Jugendlichen Anwohnern machen ... diese sind in der Regel nicht gut auf die Polizei zu sprechen.

Achtung: Mopo.de versucht "Spione" bei Aufruf zu setzen. Vorsicht, man weiss ja nie!

"Am besten wären natürlich noch Helme und Schutzbrillen/Gasmasken ... aber das wird wohl in naher Zukunft bloß ein Traum bleiben."

 

einige sachen davon waren in hamburg teilweise am start.

just do it !

Geht lieber gleich Ego-Shooter ballern statt euch gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und Material für den VS und Demoverbote zu liefern. Militanz ist ohnehin was anderes!

Zum Beispiel die Überlegung wie wir mehr werden.

 

Ideologisch und militärisch aufgerüstete Kleingruppen führen nur in die Sackgasse.

Entsprechend solltet ihr die Frage weshalb ihr nur 200 Leute seid mal andersrum denken... weshalb sind so viele von eurer selbstverliebten Bullenfixierung so abgeschreckt.

Ich gebe zu, dass Gewalt in welcher Form sie sich auch immer äußert, ein scheitern ist. Aber es ist ein unvermeidbares scheitern, weil wir in einer Welt der Gewalt leben, und wenn es wahr ist, dass der Rückgriff auf Gewalt gegen Gewalt sie zu verewigen droht, so ist auch wahr, dass sie das einzige Mittel ist, sie enden zu lassen."

 

-Jean Paul Sartre- 1947

Weshalb wird Kritik an dieser Form einer Militanzdiskussion, eigentlich gleichgesetzt mit Kritik an Militanz und gilt als Verrat?

Auch so eine dogmatische Kleingruppenlogik die im Kern gegen eine undogmatische Praxis, auch Militante, gerichtet ist.

 

Im übrigen halte ich es mit dem EA: "Keine Aussagen zu machen bedeutet auch: keine Postings über die Ereignisse der letzten Woche, den 21.12. und die Davidwachensache auf Facebook, keine Gespräche darüber am Telefon oder Tresen…" 

Für die Ermittlungsbehörden sind detaillierte Artikel wie dieser ein Fest.

 

Aber gerne weiter Sartre und Mühsam zitieren...

ob ein solcher artikel,zu einem solchen zeitpunkt,schlau ist?bedient er doch genau das bild,das polizei und medien seit wochen,und verschärft seit tagen, in deutschland inzinieren und verbreiten.

dazu brauchen die bullen nicht solche artikel. ihre lügen reichen schon vollkommen aus und die medien übernehmen sowieso alles was die arschlöcher sagen.

 

und die bullen brauchen auch keine militanten autonomen um auf leute einzuprügeln.

Was auch immer an der Davidswache passiert ist & die laufenden Ermittelungen sind mir relativ gleich, ich war nicht vor Ort & bin kein Riot-Kid.

Tatsache ist, das davon ausgegangen werden muss, dass die Demo in Hamburg wie mir von mir persöhnlich bekannten Polizisten, mir persöhnlich bekannten Demonstranten (die meines Wissens nix mit den "Ausartungen" zu tun haben) und der Stellungnahme der "Kritischen Polizistinnen und Polizisten e.V." zu entnehmen ist, gezielt von der Einsatzleitung zum eskalieren gebracht wurde.

Bzw. die Demo wurde unrechtmäßig aufgelöst und niedergeknüppelt.

Und weil es seit Jahren gängige Praxis ist, das die Ordnungsmacht mal mit vorheriger Bekanntgabe per Lauti, mal ohne, immer wieder stark gewalttätig gegenüber Linken Demos wird, sei es auf Grund zivilen Ungehorsams  (Castor oä) oder willkürlich (Flora).

 

In Anbetracht dieser Tatsache sowie fast grundsätzlicher Falschdarstellung in nahezu sämtlichen Medien (öffentlich rechtlich, bürgerlich, schund) muss die Linke Szene (ideologisch, nicht optisch & Krawaltouris) sich mal direkt überlegen, wie man mit so etwas umgeht.

 

Gewalt erzeugt Gegengewalt ist der eine Ansatz.

Das hilft nicht unbedingt so viel, da es dann heißt, "die Linken machen eh nur Terror, die müssen über den Haufen geschossen werden"

allerdings empfehle ich trotzdem jedem, der auf nur eine etwas kritischere Demo geht (das haben Demos im Normalfall ja so an sich, es sei denn man will bei 1000Kreuzen mitmaschieren), verdammt noch eins sich so vorzubereiten, dass er die Demo halbwegs heile übersteht.

 

Aktuell sieht es so aus.

Du gehst auf die Demo,

du kannst keinen Polizisten identifizieren, somit nicht klagen.

Wenn du (mit anderen) klagst, bekommst du einen Haufen Anzeigen von Wiederstand gegen die Staatsgewalt bis hin zur Bildung krimineller Banden.

Also einfach einstecken?

Meiner Meinung nach ganz klar nein!

 

Die Polizei macht sich unkenntlich, ich auch so halbwegs. (meistens eher weniger)

Die Polizei hat Wasserwerfer, Knarren, Schlagstöcke und Reizgas?

Ich hab meine Stimme, meine Wut, meine nicht so starren Agitationsmöglichkeiten und ne Fahne die ich hochhalte bis zuletzt.

 

Und das ich mich vor Demos so ausrüste das ich überlebe ist doch selbstverständlich. Dick eingepackt, Essen, Verbandsmaterial...

 

 

 

Was ich allerdings nicht haben kann, ist es wenn diev. Macker_Innen (bestimm auch zahlreich in Hamburg am Start gewesen, ich kenn ja selber genug Riot-Kids) einen auf "Klassenkampf" machen, sich gezielt in Pose setzen und so weiter.

Einmal Fasching am 1. Mai und so.

Ich bin durchaus radikal, aber so macht Mensch keine Veränderungen.

 

In Anbetracht der großern Überzahl an negativer Presse die mit den linken Demos immer wieder einhergeht, wo es zu Krawallen kommt, kann ich nur sagen:

 

Leute! Versucht die Gewalt zu vermeiden! Wer gezielt mit dem Vorsatz auf die Demo geht mal richtig die "Sau raus zu lassen" gefährdet nicht nur sich & die Mitdemonstranten_Innen, sondern gleich mal wieder die ganze Ideologie & die Möglichkeit mal Menschen zum Umdenken zu bringen.

Wenn allerdings von massiver Repression zu sprechen ist (wie jezt in Hamburg) ist der Selbstschutz & Demoschutz volkommen legitim (meiner Meinung nach). Allerdings muss dann auch über Indymedia hinaus (Leserbriefe, Infoveranstaltungen, Infoflyer, ordentliches Filmmaterial inkl. Auswertung & Zeugenaussagen) mal einiges richtig gestellt werden.

 

Wenn wir schon Opfer sind, dann muss das auch genutzt werden und wir müssen uns so darstellen. Zähne zusammenbeißen und weiterkämpfen ist nur im Interesse der verschleierten Machthaber wie VS uä.

 

Was auch viel wichtiger ist im Bezug auf Demos von autonomen Zentren & Freiräumen, dass Demos ordentlich Vor- & Nachbereitet werden.

Für so etwas kann man ja auch einfach mal dann am entsprechenden Ort Zettel aushängen wie "suchen noch einen Filmer, jmd. mit Cut-erfahrung für den Dokumentations-Demofilm.

Ansagen & Kommunikation mit der Polizei festhalten, dann lässt sich das Unrecht gleich viel einfacher belegen.

 

Naja, was solls..

Hier wird ja lieber Straßenkampf vorbereitet.

Das ist bestimmt nicht der effektive Weg, da endet ihr als Che Guevara-Verschnitt im Teutebourger Wald oder so.

 

Nochmal zu mir, ich hab keinen Bock Bullen zu gefährden, auch wenn sie Schweine sind, oder sich so verhalten.

Allerdings kann man sagen, das die WaWes und Reizgaseinsätze durchaus unmenschlich sind.

Und Farbe bringt ein wenig Color in die Ideologisch einfarbige Gedankenwelt & tut niemandem weh.

Und WaWes oder die Bullenkarren inkl. U-Hafttransport mit Farbe manöverierunfähig zu machen halte ich für tolle Methoden die Demo zu "verteidigen", das hätte in Hamburg evtl. geholfen, hat mich pers. in Grohnde vor mehreren Jahren schonmal aus einem Bullenwagen wieder rausgeholt (inkl. meines Persos).

 

Grüße

Blockupy 2012/13 wurde aufgelöst - Gewalt gab es daraufhin kaum welche.

Hat sich jetzt irgendwas in den Medien und der Politik verändert? Sieht die Bevölkerung uns jetzt als Opfer?

 

Kapiert endlich das es uns egal sein kann, was die Bevölkerung über uns denkt!

Man muss sich nur die Ergebnisse der Bundestagswahl anschauen.

 

Hinzu kommt, das die meisten Menschen einfach unpolitisch sind und sich nur dem produzieren & konsumieren hingeben.

 

Dann haben eben ein paar Menschen nen schlechten Eindruck von uns, wenn wir uns mit Gewalt wehren! Haben die ja so oder so, da sie einfach dumm sind und alles glauben was die Medien ihnen vorsetzen.

 

Mich zurück zu halten, mit der Hoffnung von anderen Bürgern akzeptiert zu werden ist Bullshit!

Am Ende ist es eh nur ne Handvoll Menschen, welche dennoch nicht mit auf die Straße kommen.

 

10.000 Menschen haben die Möglichkeit etwas zu verändern mit radikalen Mitteln und Entschlossenheit!

Aber mit ein bisschen zivilen Ungehorsam und der bereitschaft alle 2 Monate mal auf einer Demo ein paar Parolen zu rufen wird man kaum was verändern.

 

Wie eine genervte Anwohnerin mal in meiner Nähe zu Ihrem Kind sagte: "Was demonstrieren die da schon wieder, ändern tut sich eh nichts!" ...

 

Schaut in die Geschichtsbücher, ein paar wenige radikale Leute haben bereits ganze Systeme gestürzt.

 

Aber viele Leute wollen ja auch gar nicht, das sich etwas radikal ändert und gehen eigentlich nur auf Demos um Action zu erleben, unter Menschen zu sein und sich zu präsentieren.

 

Klassische Demonstrationen sind ausgelutscht und uneffetiv!

Man schaue nur mal in die Ukraine. Dort standen zeitweise knapp 1. Mio Menschen auf den Straßen und haben friedlich demonstriert.

Heute flachen die Proteste immer mehr ab! Die Leute hätten mit Millitanz schon längst die Regierung zum Teufel jagen können!

Das Geheimnis von Veränderungen ist, die Mehrheit oder zumindest eine sehr starke, aktive Minderheit der Menschen für die eigenen Ziele zu gewinnen. Dazu muß man Leute zählen und überlegen, wie die Verhältnisse aussehen. Ein paar Beispiele:

 

Hamburg - 10.000 demonstrieren (einmal) in einer Stadt mit 1,75 Mio. Einwohner*innen. Viele Demonstrant*innen kommen mit Bussen von außerhalb und fahren nach der Demo wieder heim, und von den 10.000 sind bei weitem nicht alle "radikal entschlossen", sondern möchten eigentlich harmlose und nicht-revolutionäre Ziele wie Erhaltung von Kiez oder Bleiberecht von Flüchtlingen durchbringen.

 

Stuttgart - 250 machen revolutionäre Silvesterdemo in einer Region mit 2,5 Mio. Einwohner*innen. Das ist so klein, daß sich die Cops auf Verkehrsregelung beschränken. Keinerlei Medienecho.

 

Ukraine - 1 Mio. demonstrieren in Kiew gegen die Regierung, aber viele zig. Mio. Ukrainer*innen, vor allem die russischstämmigen im Osten des Landes, sind für den Kurs der Regierung. Es bewegt sich also erst mal nichts.

 

Leizpig - Im Herbst 1989 zeigt die Zahl der Teilnehmer*innen bei den Montagsdemos von anfangs ca. 1.000 auf 400.000 in einer Stadt mit 520.000 Einwohner*innen. Promis schließen sich an. Medien berichten dauerhaft. Durch intensive Bemühungen der Veranstalter*innen bleiben die Demos gewaltfrei. Die DDR bricht zusammen...

 

Wenn mensch was erreichen möchte, muß mensch viele Menschen mobilisieren und mitnehmen, muß mensch Köpfe und Herzen vieler Menschen gewinnen. Straßenschlachten mit der Bullerei durch eine Handvoll riot heros erreichen gar nichts, nur Ablehnung durch die breite Gesellschaft und böse Presse.

Dir ist aber schon klar, das sowohl die DDR als auch die Sowjetunion zu dem Zeitpunkt schon längst aus dem letzten Loch gepfiffen haben gell? Die DDR wäre auch ohne deine abgefeierten friedlichen Massenproteste zusammengebrochen. Das von Bullen, Politikern und Bürgerlichen gebetsmühlenartig vorgebrachte Argument, dass friedliche Massenproteste in der DDR einen Systemwechsel hervorgebracht hätte ist totaler Müll... Die Sowjetunion hat sich auch ohne nennenswerte Proteste in Grund und Boden gewirtschaftet, also wähl weiter die opportunistischen Grünen und laber nicht so einen Scheiss!

 

PS: Ein großteil der ehemaligen Kolonien hätte ohne militanten Widerstand noch Jahrzehnte lang auf ihre Unabhängigkeit warten können... 

Es geht hier doch nicht um die DDR-Geschichte und deren Revision. Da hat eine(r) Beispiele aufgezeigt, was Dynamik von Demos und Verhältnisse von Demogrößen zu Stadtgrößen bedeuten, nur darum geht's. Soll es mit den Zielen was werden, sollte mensch vor dem Packen der Straßenkampfkiste überlegen, wie man eine Menge Leuts mobilisiert bekommt.

"Soll es mit den Zielen was werden, sollte mensch vor dem Packen der Straßenkampfkiste überlegen, wie man eine Menge Leuts mobilisiert bekommt."

 

straßenkampfkünste sind unermesslich um überhaupt aktionen auf die straße bringen zu können. und mit aktionen auf der straße kann man leute mobilisieren. gibt natürlich auch andere wege leute zu mobilisieren.

 

es gibt da keinen zeitlichen unterschied in der strategie. beide dinge gehören jederzeit zusammen. außerdem braucht es zeit und erfahrung bei straßenkämpfen vernünftig zu agieren. ab wann ist militanz denn deiner meinung nach richtig?

 

nicht jeder muss in erster reihe mit motorradhelm und molli stehen. es würde schon was bringen wenn mehr leute solidarität mit militanten zeigen würden.

in vielem würde ich dir eh wiedersprechen, aber ich geben dir recht, wenn es darum gehen soll viele menschen zu erreichen. schließlich sind minderheitenrevolutionen gescheitert.

zwei punkte dazu: erstens hat die "minderheit" sicher keine lust, zwar für ihre sache zu demonstrieren, aber dafür auch ständig eine einstecken zu müssen (und das passiert nicht nur auf militanten großdemos, sondern viel zu häufig). was debatten über den erhalt der physischen präsents auf der straße eben dieser "minderheit" durchaus sinnvoll macht, wie der text beschreibt.

 

zweitens und nun wirds etwas "neblig": das krisenkapitalistsche totalitärsystem greift immer tiefer in ein jedes subjekt ein und erhöht auf die überwiegende mehrheit der menschen den druck, sich überhaupt noch auf der position zu halten die sie erreicht haben. (sei es arm oder "mittelstand"/ reiche zähl ich mal nicht mit). hinzu kommt ja auch noch ein massives zeitregime, welches ja jede und jeder irgendwie diffus bemerkt. "man hat immer weniger zeit". dies ist physikalisch zwar falsch, aber subjektiv richtig. je älter die menschen sind, die dies sagen, desto gravierender erscheinen die unterschiede von früher zu heute. dieses "weniger zeit haben" (was wiegesagt objektiv nicht mal stimmen muß), scheint, so meine ich, eben auch spontanitäten auszulöschen. der alltag wird entweder durchgeplant um sich gesellschaftlich auf der höhe zu halten oder eben um ökonomisch am ball zu bleiben.

dies verhindert, meiner meinung nach, auch das es überhaupt zu einer massiven mehr oder weniger spontanen zusammenkunft kommen kann.

"die massen" sind in ihrer atomisierung  und organisation des alltags verplant.

klar, es ist immer sinnvoll sich um eigene medien zu kümmern, dass finde ich große klasse und zb. utopie tv hab ich woandersschon gelobt und schätze sie sehr.

 

aber um das mal aufzuzeigen und eine hinterfragung möglich zu machen: es gibt videos die den demostart zeigen und bei dehnen zu hören und zu sehen ist, dass keine böller geflogen sind. klar diese videos wurden nicht bearbeitet oder sonstwas und eben auch nicht spezifisch verbreitet aber sie waren da!

dies hat aber nichts genützt, die medien haben in nem 3 min video ja doch die version der bullen, von der charaktermaske des bullensprechers, fast 2 min gezeigt. dieser blubberte natürlich, dass es angriffe auf die beamten gab usw. (was ja eben erwiesenermaßen nicht stimmt).

 

hier denke ich und das wird auch im text angesprochen, muß die rolle der medien als 4.gewalt mal wieder mehr ins gedächtniss gerufen werden. mit den entsprechenden konsequenzen. nähmlich "nicht nur" die stärkung der eigenen medien, sondern auch der schwächung der propaganda der 4. gewalt. durch kommunikationsguerillia, eigene medien, militante angriffe, sabotage ect.

2009 lief das stellenweise besser.

"dies hat aber nichts genützt, die medien haben in nem 3 min video ja doch die version der bullen, von der charaktermaske des bullensprechers, fast 2 min gezeigt."

Ja meine Fresse! Die Massenmedien sind entweder in kommerzieller Hand oder faktisch staatskontrolliert (mindestens zu relevanten Sendezeiten). Die haben dann nicht berichtet, dass die Polizei eskaliert hat? U dont say!


Aber: Das Demostartvideo wurde über 300.000(!) mal angeschaut, die Doku von utopietv 130.000 mal. Das ist mehr als die Auflage der meisten deutschen Tageszeitungen.


Das Informationsmonopol liegt doch schon längst nicht mehr beim Staat oder den Konzernen. Wenn die Bullerei austickt, sehen das jetzt potentiell hunderttausende, da wird die Staatsgewalt demaskiert.


Dieser ganze Gewalt- und Machtdiskurs ist irgendwie in den letzten Jahren nicht so recht weitergekommen. Als wenn Macht auf der Straße irgendeine praktische (systemische!) Relevanz hätte, solange nur ein paar tausend Leute unterwegs sind. Unsere Lage hat sich doch aber in den letzten Jahren massiv verändert, was die Möglichkeiten eigener Öffentlichkeit (und damit auch praktischer Macht) angeht. Bilder in Massenmedien produzieren hat noch nie in unserem Sinne funktioniert, dafür gibt es jetzt aber immer mehr Projekte wie Hamburg Mittendrin, wo auch mal echte Gegenöffentlichkeit stattfindet.


Was aber eben überhaupt nicht funktioniert ist dieses "wir machen ne Demo um uns mal wieder selbst verteidigen zu können". Was ist denn gewonnen, wenn irgendwann tatsächlich mal gelingen sollte ein paar hundert oder tausend Cops in die Flucht zu schlagen? Irgendwann rückt dann halt die Kavallerie an. Und in der Zwischenzeit sind doch alle halbwegs durchschnittlich sozialisierten Menschen um die Demo rum geschockt und nicht mehr Aufnahmefähig. Da ist dann nix mehr mit "Themen rüberbringen", woher kommt denn so ne steile These? Umd eem nützt das dann bitte?? Gibt ein bisschen Adrenalin und stärkt den Zusammenhalt, dient aber dem gesellschaftlichen Wandel genau gar nicht. Die Rüstungsindustrie freut sich über jede Straßenschlacht und Geld für "Sicherheit" ist immer genug da.


Es ist so verdammt schade dass so viele von uns scheinbar nicht checken, welche Macht wir entfalten könnten, wenn wir unsere Kräfte nicht in sinnlosen Scharmützeln mit uniformierten Handlangern vergeuden würden. Revolutionen brauchen eine kritische Masse, sonst verpuffen sie.

ja die videos im internet wurden von vielen angeklickt aber guck dir doch mal bitte die kommentare. da gibt es total viele leute, die das video sehen und dann trotzdem meinen die autonomen hätten zuerst die polizei angegriffen !!

 

gegenöffentlichkeit entwickeln ist total wichtig, aber selbst damit wird es leute geben die zu dumm oder zu ignorant sind klare videobeweise anzuerkennen.

 

" 'wir machen ne Demo um uns mal wieder selbst verteidigen zu können' "

das sagt doch keiner. das hat niemand vor. wie kommst du auf sowas? wir machen demos um inhalte auf die straße zu bringen und wie in hamburg kämpfe zu vereinen (refugees, rote folra, esso-häuser). wir wissen aber auch dass wir uns auf demos verteidigen müssen. also stellen wir uns auf gewalt gegen uns ein. das ist alles

...ist es eigentlich so wichtig, daß die ganze Diskussion und Medienberichterstattung (egal wo) weg davon kommt, was an Gewalt läuft, ob Gewalt richtig oder falsch oder gut oder böse oder was auch immer ist - weil keine Gewalt stattfindet.

 

Mal eine Utopie: Vor der Flora eine bunte Party mit 10.000 Besuchern. Musik, Transpis, Theaterbühnen, Infostände, Stände mit veganem Essen, Vokü. Kein Gehaue, kein schwarzer Block, keine Randale. Dazu Medien einladen, und ein paar kompetente Leute ans Mikro lassen. Das würde x-fach mehr positive Resonanz und weitere Mobilisierung (z.B. Einbindung der Bewohner der Stadtviertel) generieren als riot heros.

ohne zu verallgemeinern, sind doch die die friedliche proteste fordern, meist eh von jedem protest weit entfernt. schließlich gibt es jeden tag duzende von friedlichen demos und noch mehr friedliche veranstaltungen. gelegentlich kommt es auch zu großen veranstaltungen/sachen die friedlich verlaufen, heißt aber nicht das mensch plötzlich mehr wird oder die inhalte verbreitet werden.

 

an den inhalten haben die "friedensforderer" nähmlich kein interesse, diese stellen sie meist nur als feigenblatt vorran. im grunde sind sie ihnen egal, denn wenn all die "friedensforderer" mal auf veranstaltungen und demos kommen würden, welche friedlich verlaufen, dann würden sie auch sehen, dass die bullen auch solche veranstaltungen angreifen. mal davon abgesehen, dass eben diese veranstaltungen viel massiger besucht würden. sind sie aber nicht.

das gilt natürlich nicht für alle, aber wie du sicher an etlichen kommentaren hier lesen kannst, wenn du sie gelesen hast, dann wirst du erkennen, dass deine argumentation hier nicht neu ist und schon öfters auf verschiedene weise kritisiert/wiederlegt wurde.

Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habe, diesen Text zu schreiben. Einige Passagen sind mir aufgestoßen, v.a.:

 

"Beim Wiedersehn mit einer unpolitischen Person, die einen/eine von uns in der Vorwoche verprügelt hat, wollen wir uns selbstverständlich revanchieren."

Äh - nein. Wenn eine unpolitische Person mich im Suff oder weil ich mit ihrer*m Ffreundin rumgemacht habe oder wegen wasweißich verprügelt hat, bringt es mich nicht unbedingt weiter, "mich zu revanchieren".

Auge um Auge-Politik finde ich ziemlich reaktionären Quatsch.

 

 

"Heisst es nach jedem Fussballspiel und jeder Demonstration ,,ein bisher unbekanntes Maß an Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber den Kollegen“ sei  festzustellen  gewesen, ist das im Falle all  der Rainer Wendts etc. kein durchdachter Schachzug, sondern fleißige Selbstemotionalisierung und damit – wie bei der Linken – immer auch Sabotage am eigenen Verstand."

Also Emotionen sind schlecht und der gute Demonstrant ist immer stark und unverletzlich?

So ein Denken finde ich ganz schön zum Kotzen. Ich finde es wichtig, dass Leute Aktionen machen solange sie können und ihren Genoss*innen Bescheid geben, wenn sie nicht mehr können. Alles andere ist blödes rumgeprolle, das auch gefährlich sein kann, wenn Leute sich nicht trauen, zu sagen, dass sie 'ne Pause brauchen o.Ä..

zum 2.

ich glaube das die ersten 3 zeilen durchaus einer tieferen debatte erfordern. sicherlich hat das auch was mit der vermittlung an "die menschen" und das linke verhältniss zu den medien zu tun. naja...

 

den nächsten 4 zeilen vielleicht etwas mehr aufmerksamkeit: anhand der aussage das sie am anfang auch keinen bock hatten, kampfsport zu machen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie eben nicht "n haufen macker" sind, sondern durchaus eine gruppe, welche sich mit kommunikation und gruppenprozessen beschäftigt hat. sicher auch mit out of action konzepten.

desweiteren gehe ich davon aus, dass sie durchaus wissen das es noch andere außer militante gibt. teilweise mag mensch den beitrag auch als einen verstehen, welcher sich ein wenig über pseudomilitantes gehabe auskotzt.

dies aber eben auch versucht durch tipps und weiteres zu vermindern!

Zuerst sollte man sich einmal fragen, wieso man gewalttätige Aktionen verurteilt. Weil man es moralisch grundsätzlich für falsch hält? Weil man den Sicherheitsbehörden nicht in die Hand spielen will, die nun die Rüstungspirale weiterdrehen können? Oder erscheint einem das Ganze verfrüht?

 

 

Sollte der erste Fall zutreffen sollte man sich einmal fragen, warum es in Deutschland keine Millionen Menschen auf die Straße gehen, sondern auch bei Veranstaltungen mit streng pazifistischem Konsens nicht viel mehr auftauchen? Unter Umständen da man immer schneller mit Spaltung und Distanzierung dabei ist als mit Solidarität. Wenn man selbst Jugendlichen die ohnmächtig vor Wut Steine schmeißen sofort genauso verurteilt, wie Polizisten die dieses System für ihren Sold brutal gegen jegliche kritische Stimme verteidigen, sollte man sich mal Gedanken darüber machen, was Solidarität bedeutet und wie es sich andernfalls weiter allein in dem Drecks System lebt.

Zum dem Thema ist David Graebers „Concerning the Violent Peace-Police“äußerst empfehlenswert, vorallem die Abschnitte ab „Since we are talking about Gandhian tactics here, why not consider the case of Gandhi himself?” vorallem:

 

„He was regularly challenged to prove his non-violent credentials by assisting the authorities in suppressing such elements . Here Gandhi remained resolute. It is always morally superior, he insisted, to oppose injustice through non-violent means than through violent means. However, to oppose injustice through violent means is still morally superior to not doing anything to oppose injustice at all. “

 

 

Dem zweiten Fall darf ist das Argument ist schon so alt wie die Geschichte selbst. Immer wieder wird von einer Rüstungsspirale gesprochen. Nur steht diese leider nicht Still oder verbessert sich gar wieder in Zeiten von fehlenden Aktionen. Die Repression nimmt immer mehr zu, zwar schneller in Zeiten von großen Spannungen aber auch ohne wächst sie stetig an. Was ist also das Beste worauf wir hoffen können? Eine Unmöglichkeit von Demonstrationen in 40 Jahren statt in 20? Anders gefragt, wird das Vermummungsverbot vlt irgendwann wieder abgeschafft wenn wir alle Lieb sind? Oder sollte man besser einen Zusammenhalt in der Demo schaffen um ein allgemeines Vermummen allein aus Selbstschutz zu ermöglichen?

 

 

Für den dritten Fall ein anderes Zitat,

“Nonviolent passive resistance is effective as long as your opposition adheres to the same rules as you do. But if peaceful protest is met with violence, its efficacy is at an end.” Nelson Mandela

Nun die Frage der Fragen, wie hält der Staat es mit der Gewalt? Wie wurde auf die Proteste gegen S21 reagiert? Oder aktueller durften bei Blockupy 2013 vor die Leute ihr „Demokratisches Recht“ ausüben und friedlich protestieren? Wie wurde der bunte Haufen von Gewerkschaften und Flughafengegnern am Kessel behandelt? Wir hatten 2013 mit Blockupy und der Hamburger Demo zwei unterschiedliche Herangehensweisen der Demonstranten an den gleichen absoluten Unwillen überhaupt demonstrieren zu lassen, egal bei welchem Verhalten der Demonstrationsteilnehmer. Hier wurde einmal deeskalierend reagiert beim anderen Mal hat man es sich nichtmehr gefallen lassen. Wie sieht es nun für die Betroffenen aus? Im Frankfurter Kessel bekam jeder eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs, also knapp tausend Genossen. Nach den Schreiben von M31 ist davon auszugehen, dass auch hier die Repressionsapparate annehmen, dass betreffende Genossen „fest in der gewaltbereiten linksextremistischen Szene integriert sind“. Für ein Fazit für Hamburg warten wir gespannt auf den dortigen EA.

eine anmerkung zu der rüstungsspirale:

 

was ist das denn für eine idee, sich abselut friedlich zu verhalten aus >angst< vor einer rüstungsspirale?. damit gibt man sich doch die gewaltförmige option schon vorher aus der hand und dies aus ANGST und nicht aus eigener moralischer überlegenheit a la "nicht auf eine stufe wie die bullen stellen".

das regelmäßige kleine und große zerschlagen von bewegungsversuchen wird dann mit dem guten wissen hingenommen, eigendlich in einer brutalen militärjunta zu leben, ohne das die sich offen zeigen muß, weil man sich ja schon selbst befriedet.

 

massenbewegung ist der weg, aber dennoch wird es immer rechte spinner und reiche geben, welche etliche leute zusammenscharen die mit waffen gegen eine veränderung agieren. wo soll denn dann nach meinung der friedlichen die grenze liegen wo mensch dann vielleicht doch mal aufhört sich verprügeln/erschießen zu lassen? 10000 reaktionäre mit waffen? 1000...100... oder vielleicht doch bloß 10?

Moin.

 

Ich war gestern selbst bei der Demo gegen das Gefahrengebiet dabei. Als Demonstrant. Also nur soviel zu dem Thema. 

 

Ich bin durch Zufall auf die Seite hier geraten und was ich lese, verschlägt mir fast die Sprache. Ihr seid Kriegstreiber. Ihr sorgt dafür, dass die Lage noch weiter außer Kontrolle gerät. Wollt Ihr das? Oder was wollt Ihr? Dass sich mehr Leute Eurem Protest anschließen, um wirklich was zu erreichen? Dann seid Ihr schief gewickelt, weil jeder halbwegs klar Denkende das was Ihr plant und macht nicht unterstützen würde.

 

Steinwurf-Salven, Lanzen, Nahkampf??! Ihr seid anscheinend komplett aus den Fugen geraten. Und wenn dabei einer stirbt? Könnt Ihr damit leben? Oder querschnittsgelähmt den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringt? Wärt Ihr stolz darauf? Oder wenn´s Euch selbst trifft? Wäre es das wert? Abgesehen davon geht´s hier gar nicht um EUCH. Ihr beschwört einen Bürgerkrieg herauf und nehmt in Kauf, dass sich die Situation für zehntausende von Bewohnern des "Gehfahrengebiets" auf unbestimmte Zeit verschlechtert. Ihr riskiert Euer Leben und das Leben anderer. Egal ob Polizist oder Zivilist. 

 

Proteste können nur etwas bewirken, wenn sich ihnen Massen anschließen. Ihr verschreckt aber die Massen, weil keiner Bock hat, einen Stein an den Kopf zu bekommen, auf noch aggressivere Bullen zu treffen oder von den Massenmedien als Krawallmacher in einen Topf geworfen zu werden.

 

Tut uns allen und Euch den Gefallen und protestiert gewaltlos, denn mit Euren Waffen bewaffnet Ihr die Gegner. 

Es wird höchste Zeit, daß das "Gewaltmonopol des Staates" als solches grundsätzlich hinterfragt wird, denn der Staat, die Bullen mißbrauchen genau dieses "Gewaltmonopol" in der letzten Zeit bei fast jeder Gelegenheit. Dabei ist es egal, ob eine Schülerdemo in Stuttgart niedergeknüppelt, ob Blockupy-Proteste zusammengedroschen oder ob Engagement gegen faschistische Tendenzen in der Gesellschaft niedergeknüppelt werden. Auch sollte man sich an die G8-Proteste in Heiligendamm erinnern, wo viele friedliche Menschen den Polizeiknüppel zu spüren kriegten, wo Provokateure der Bullen eingesetzt wurden, um genau drauflosprügeln zu "dürfen". Irgendwann reicht es und es ist Zeit, das Hinhalten der Wangen und des ungeschützten Arsches grundsätzlich zu hinterfragen. Der Staat ist es, der Gewalt sät, also sollte der Staat Gewalt ernten! In diesem Sinne, auf ein fruchtbares, erntereiches Jahr 2014!

Ich würde gerne mal wissen, wie Du die anderen Fragen beantwortest, die ich in meinem Kommentar gestellt hab. Wie würdest Du damit umgehen, wenn Deinetwegen jemand stirbt? Oder bitte spiel mal nur für 10 Sekunden in Gedanken durch wie das wäre, wenn Du irgendwann mal auf der Straße eine Frau oder einen Mann im Rollstuhl sitzen siehst und wüsstest, dass es DEINE Schuld war. Wie würde es Dir gehen? Und ich rede nicht von moralischer Schuld, von wegen "die haben doch angefangen". Ich meine den Kausalzusammenhang. DEIN Stein trifft und verletzt jemanden schwer. 

 

Wenn ich Dein Argument weiterspinne, heißt das, dass man am besten nur noch bewaffnet protestieren soll?! Ich bin dagegen. Ich verurteile das Handeln der Polizei und der Hamburger Politik absolut, aber ich weiß, dass Gewalt nur noch mehr Gewalt produziert. Wie kannst Du auf der einen Seite anprangern, dass die Polizei Demonstranten in Sippenhaft nimmt und Gewalt gegen sie verübt und Dich auf der anderen Seite genau so verhalten? Dann unterscheidest Du Dich von den Idioten kein bißchen.

 

Deine alttestamentarischen Hasstiraden und Kampfparolen geben dem Protest genau den schlechten Ruf, der am Tag später auf Seite 1 der BILD steht und dafür sorgen wird, dass friedliche Proteste irgendwann gar nicht mehr möglich sind und dass die Bullen bald Tazer und was weiß ich was haben und noch rücksichtsloser werden. Am Ende sitze die nämlich immer am längeren Hebel. Ihr riskiert Euer Leben und das anderer. 

 

Und wenn ich mir Deinen letzten Satz angucke, dann steckt hinter Deiner vermeintlichen Überzeugung scheinbar sowieso was ganz anderes. Du freust Dich doch drauf, loszuprügeln und Steine zu schmeißen. Korrigier mich gerne, wenn ich falsch liege. Du sagst wer Gewalt sät wird Gewalt ernten. DU wirst die ernten und jeder, der da mitmacht. Und es gibt dabei keinen Gewinner, sondern nur Verlierer. Ich wünsch Dir und Deinen Opfern, dass Du noch mal drüber nachdenkst. 

Den Krieg hat das kapitalfaschistische System und damit die flankierenden Staaten gegen uns begonnen. Sieh Dir einfach dieses

http://www.youtube.com/watch?v=Uawv09ZnpIY

Video an, um zu begreifen, was tatsächlich läuft. Kein Bulle ist gezwungen, Bulle zu sein. Kein Bulle ist gezwungen, himmelschreiendes Unrecht, nämlich Verdrängung, Ausgrenzung, Faschodemos etc. durchzudrücken. Jeder Bulle hat das Recht auf Remonstration. Kein prügelnder Bulle nimmt Rücksicht auf Deine Gesundheit, es ist ihm egal, ob Du zu Schaden kommst. Ganz im Gegenteil, die Bullen fordern immer weitergehendere Befugnisse und das "Recht" Schußwaffen gegen Dich einzusetzen. Die Bullen schert es einen Dreck, ob Du dabei draufgehst oder nicht! Die Bullen verwenden Geschosse, die der den in "regulären Kriegen" verbotenen Dumdum-Geschossen in der Wirkung entsprechen. Der Bulle ist Dein Feind, dem Deine Gesundheit scheißegal ist, der Dir schlimmstenfalls nach dem Leben trachtet und Du stellst Dich hin und hast Gewissensbisse. Lies einfach immer mal wieder auf copzone.de, um zu begreifen, wen Du tatsächlich verteidigst.

 

Damit Du mich nicht falsch verstehst, ich bin keineswegs ein Befürworter von Gewalt! Ich bin aber eben auch kein Befürworter, sich alles ohne adäquate Gegenwehr gefallenzulassen. Wir leben nicht auf einer Wiese voller Gänseblümchen. Wir leben in einem kapitalfaschistischen Wirtschaftssystem, das immer mehr Menschen ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben vorenthält und sich dagegen aufzulehnen, ist unser aller Pflicht und wenn das alles nur mit Gewalt möglich ist, ist Gewalt gegen das System legitim, richtig und bitter nötig. Leider ist das System so und nicht anders aufgestellt. Das System erzwingt leider Gewalt, um selbst abgeschafft oder wenigstens einigermaßen lebenswert gestaltet zu werden.

 

Du kannst gern andere, gewaltfreie Lösungsansätze bringen, die dauerhaft von Erfolg gekrönt sind. Da wirst Du mich auf Deiner Seite wissen und ich denke auch die Mehrheit aller, die von Ausgrenzung bedroht sind. Doch nur zu jammern, "... das geht nicht, weil das ja böse ist ..." bringt niemandem etwas und verschärft nur die Situation derer, die eben ausgegrenzt sind oder noch ausgegrenzt werden.

 

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit!

Danke für Deine Antwort. Ich teile Deine Wut, widerspreche Dir aber. Ich weiß nicht, ob Du der gleiche bist, der auch auf meinen letzten Beitrag geantwortet hat, kann es mir aber kaum vorstellen, weil Dein Ton gemäßigter klingt. Trotzdem hätte ich gerne von irgendjemandem hier meine Frage beantwortet, die ich hier schon 2 mal gestellt hab:

 

Wie würdest Du damit umgehen, wenn Du wüsstest, dass der Stein den Du geworfen hast, jemanden für den Rest seines Lebens in den Rollstuhl geschickt hat? Stell Dir vor er/sie sitzt vor Dir.

 

Dass das System ungerecht ist, musst Du mir nicht erklären. Dass es prügelnde und rücksichtslose Polizisten gibt, auch nicht. Aber ich will endlich mal von dieser globalen Ebene runter und einfach mal wissen, wie die Leute, die hier Gewalt propagieren oder zumindest billigend in Kauf nehmen, mit ihrem Gewissen klar kommen. Und sag jetzt bitte nicht, dass man das nicht voneinander trennen kann und dass die Bullen doch die Bösen sind. Das spielt für die Beantwortung meiner ganz einachen Frage keine Rolle. Es geht nur um Dich.

Deine Frage erinnert mich an die Fangfragen des Prüfungsausschusses, der Kriegsdienstverweigerer moralisch unter Druck setzen und zum Kriegsdienst zwingen wollte – nur mit umgedrehten Vorzeichen. Wenn ich deiner Argumentation konsequent folgen würde, dürfte ich auch keinen Tyrannenmord begehen.

Hahaha, umgedrehte Vorzeichen! Wie geil. Ich stell mir die Situation gerade vor: "Na, dann erzählen Sie uns doch mal welche persönlichen Bedenken Sie haben, sich nicht am Frieden zu beteiligen." Bist Du Dir der Ironie und Doppelmoral Deiner Argumentation schon bewusst, friedliebender Ex-Zivi? 

 

Es gibt auch keinen Grund zur Paranoia, denn Du musst Dich hier vor gar niemandem rechtfertigen, geschweige denn vor mir. Wieso fühlen sich Leute eigentlich schon unter Druck gesetzt, wenn man sie mal zum Nachdenken animiert - über den Wert menschlichen Lebens im Allgemeinen und die Folgen des eigenen, selbstbestimmten Handelns? Weil sie selbst in ihrem Denken genau so versteinert sind wie die reaktionären Schweine, auf die sie schimpfen? Vielleicht verschwende ich hier aber auch einfach meine Zeit, weil die meisten hier doch einfach Bock haben, sich wie die kleinen Jungs ihre Waffen zu basteln, anderen damit auf die Fresse zu hauen, um dann nachher da zu stehen und zu heulen: "Der hat aber angefangen!".  

 

Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass der Tyrannenmord eine etwas andere moralische Dimension hat und als Vergleich hier nicht viel taugt. Ich sage auch nicht, dass z.B. im Falle der Notwehr Gewalt nicht gerechtfertigt sein kann. Ihr handelt aber per Definition nicht in Notwehr. Eure Gewalt ist nicht mal politisch motiviert, sondern dient dem Selbstzweck und Eure Propaganda klingt wie ein pubertärer Militärfetisch. Wärt Ihr mal doch zur Bundeswehr gegangen, dann hättet Ihr jetzt vielleicht nicht so ein dringendes Bedürfnis irgendwas nachzuholen. 

 

Dann hättet Ihr auch mal richtig austoben können, in Afghanistan oder in Somalia oder so. Ansonsten, frag doch mal die traumatisierten syrischen Flüchtlinge was sie von Eurer frei gewählten Art der "politischen" Auseinandersetzung halten. Du bist in Deinem Krieg. Von Dir genau so selbst gewählt wie von jedem einzelnen Polizisten, der in jedem Moment für sich entscheiden kann, ob er Leuten auf die Mütze haut oder mit Tränengas zu ballert. Die müssen damit aufhören. Und Ihr auch. Dumm ist, wer auf den anderen wartet dabei den ersten Schritt zu machen.

Nämlich gemäßigt, provokativ oder ganz anders mich ausdrücken.

 

Zu Deiner Frage: Wie ich damit umgehen würde und wie ich mich fühlen würde, würde ein Bulle durch mich dauerhaft zu Schaden kommen, kann ich Dir nicht sagen, da ich eine solche Situation noch nicht empirisch erfahren durfte und es wäre schön, wenn ich nicht dazu gezwungen würde, das volle Programm eines Tages durchziehen zu müssen. Vermutlich wäre ich damit nicht sonderlich glücklich, doch darum geht es nicht, es geht um die Sache. Höchstwahrscheinlich würde ich die Rechtfertigung für mich nutzen, die die Bullen - siehe Copzone - stets für sich gepachtet haben: Die Ursache hat das Gegenüber gesetzt, also der Bulle als Repräsentant des Staates auf der Straße, also hat einzig der die Folgen für sein Handeln auszubaden. Ja, das ist nicht einfach, doch im Kampf für eine bessere, gerechtere Welt leider bitter notwendig, es sei denn, ich wiederhole mich, Du zeigst oder sonstwer zeigt tragfähige, gewaltfreie UND zielführende Alternativen auf. Die vermisse ich nämlich bei aller berechtigten Kritik immer wieder!

 

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Risiko, daß mich jeden folgenden Tag unerträgliche Gewissensbisse plagen, weil ein einzelner Bulle durch mich zu Schaden gekommen sein könnte, gehe ich dann im Kampf für eine bessere Welt ein, wenn es keine gewaltfreien Alternativen gibt und ich bin mir darüber durchaus im Klaren, daß unter Umständen mein Leben versaut ist. Revolutionen, also fundamentale Systemveränderungen, sind halt kein Kindergeburtstag und einzig der Gegner bestimmt die Intensität des  nötigen Handelns, wenn man selbst erfolgreich sein und sich nicht wieder, also wie fast immer, Arsch und Wange folgenlos grün und blau schlagen lassen will.

 

Kampf dem kapitalfaschistischen, unmenschlichen System!

Sorry, hat etwas gedauert mit der Antwort. Danke für Deine.

 

Du redest vom "Kampf für eine bessere Welt", "fundamentalen Systemveränderungen" und nimmst das als Rechtfertigung für Deine/allgemeine Gewalt. Das sind nichts als hohle Phrasen, die was ganz Großes versprechen, aber in Wirklichkeit ziemlich kurzsichtig klingen. Genau wie Deine stumpfen Kampfparolen. 

 

Vielleicht kannst Du sie ja aber auch mit Inhalt füllen: Was genau ist denn Deine/Eure Agenda? Wie soll Dein großer Umbruch genau passieren? Wie sieht Dein Alternativsystem aus und wer etabliert es? Was genau ist die große Lösung, für die Du Dein Leben und das anderer zu opfern bereit bist? Wenn Du Dir die Zeit nehmen würdest mir das zu erklären, wäre ich Dir dankbar. 

 

Und wer der Gegner ist, ist nur eine Frage der Perspektive. Für die Bullen seid Ihr die Gegner, die "die Intensität des nötigen Handelns" bestimmen. Wo soll das enden? In Kiev?  

gut dann verzichte du bitte auf verteidigung und lass dich niederknüppeln, mit pfefferspray voll sprühen, vom wasserwerfer wegfegen lassen und verhaften lassen wenn du die arme zum schutz hebst.

 

aber dann komm mir nachher nicht mit:

"scheiße ich hab nen rippenbruch vom knüppel, ne augenentzündung vom pfefferspray, prellungen vom aufschlagen auf den asphalt und ne anzeige wegen landfriedensbruch und widerstand gegen die staatsgewalt. ich geh nie wieder auf ne demo."

 

das is nämlich die realität. vielleicht lernst du sie auch noch kennen.

Wenn mensch obige Utopie weiter denkt, also statt gewalttätiger Demo eine Party - dann würden die Bullen die nicht angreifen. Kein(e) Politiker_in könnte so einen Einsatz starten, die/der wäre umgehend weg vom Fenster. Das gäbe einen riesigen Aufschrei, das würde tagelang die Medien bestimmen. Demos mit Black Block an der Spitze machen es Herrschenden wie Cops so leicht einfach draufzuhauen, Medien und Mainstreamgesellschaft schlagen sich sofort auf deren Seite. Wirklich mal neue Wege überlegen, so geht's nicht weiter, die Rüstungsspirale ist keine Lösung!

schau mal schweiz. da gibts doch schon "partydemos". kommen etliche, die die davon politisch sind, kritisieren, dass die politik zu kurz kommt. ist auch so, denn nur mit nem einzelnen redebeitrag auf ner 2 stunden tanzdemo wird es nichts mit politischem bewußtsein und schon gar nicht mit realer veränderung.

versuchen menschen nun dies stärker zu politisieren und teilweise auch mit militanten aktionen (welche schon >immery< teil von politischen bewegungen waren) dann gibts?

richtig gummi für alle, aber keine kondome, sondern geschosse.

Die Bullenkarren werden in letzter Zeit vermehrt mit Polycarbonat-Scheiben ausgestattet und die Visiere der Bullenhelme und wohl auch die Schutzschilde bestehen ebenfalls aus Polycarbonat. Ein Ansatz wäre, die Bullenkarren mit entsprechenden Lösungsmitteln anzugreifen, die die Durchsicht verunmöglichen. Um schnellwirksame Mittel zu finden, eignen sich CDs oder DVDs als vergleichsweise preiswerte Versuchsobjekte.

wohin dieser event-feierabend-militanz-fetisch führt, kann mensch ja ganz gut in griechenland beobachten - zu GARNIX!

 

organisiert euch endlich in eurem alltag und am arbeitsplatz, um eure revolutionären bestrebungen auf eine vernünftige basis zu stellen. aber ist halt anstrengender, als mal am wochenende auf ner demo n bisschen krawall zu machen und hinterher endlos lange theorie texte, die eh niemand versteht, zu schreiben.

 

ich versteh ja die wut und die muss auch mal raus, aber die ganze strategie darauf auszurichten, auf demos möglichst viele pigs in die flucht zu schlagen oder irgendwelche läden zu zerstören, ist ein witz!

 

Wohin friedlicher Massenprotest führt, kann Mensch sehr gut in Griechenland beobachten - zu GARNIX!

 

Trotz zahlreicher friedlicher Demonstrationen und Protesten, müssen dort trotzdem immer mehr Leute den Müll nach essbarem durchsuchen, immer weniger Leute können sich noch eine Krankenversicherung leisten, die Prostitution ist in Athen um 3000 % gestiegen und die Selbstmordrate ist seit Beginn der Krise exorbitant gestiegen etc. etc. etc.

 

Das einzige wofür anscheinend Kohle da ist sind das Militär sowie der Polizeiapparat...

 

Dabei sind die Menschen in Griechenland weitaus mehr im Alltag und am Arbeitsplatz organisiert als hier. Auch die Gewerkschaften sind dort weitaus einflussreicher und subversiver als die Pseudogewerkschaften in Deutschland (die FAU natürlich ausgenommen)...

 

Also was genau willst Du uns sagen?

ich spreche hier auch nicht von friedlichem massenprotest (ob friedlich oder militant spielt keine so große rolle), sondern darüber hinausgehenden aktivitäten. alltag statt feierabend! arbeitsplatz statt straße! echte! direkte aktion, statt banken smashen! der druck auf der straße wird nie ausreichen, etwas grundlegend zu verändern, da können so heftige kämpfe stattfinden, wie sie wollen.

 

dein zweiter teil zeigt, dass du wenig ahnung von den verhältnissen in griechenland hast. weder sind dort die menschen "mehr organisiert", noch sind die gewerkschaften einflussreicher oder gar radikaler! eher im gegenteil: die großen gewerkschaften (ebenso pseudo wie die hiesigen) sind nie über die mobilisierungen zu den zig generalstreiks hinausgekommen, von einer echten basisbewegung mit perpektive, keine spur! und da zeigt sich ja auch das dilemma - hätten die griech. anarchos sich verstärkt damit beschäftigt eine starke basis(gewerkschafts)bewegung aufzubauen (perspektiven entwickeln, vertrauen schaffen, eine echte alternative bieten), statt ihrem militanzfetisch zu fröhnen, sähe die situation heute vielleicht! anders aus. ich finde griechenland zeigt ganz deutlich, dass der aufständische part zwar erstmal wohltuend sein kann, aber eben keine langfristige perspektive bieten kann. vio.me etc. waren nette experimente, nicht mehr und nicht weniger.

 

ich will damit sagen, dass sich die diskussion sich nicht nur um militanz auf events drehen kann.

Deinem Argument, dass die griechischen Anarch@s es wirklich versäumt haben libertäre/ antiautoritäre Ideologien sowie die Idee der Selbstverwaltung und der Basisdemokratie in "die Mitte" der Gesellschaft zu tragen (obwohl die umstände traurigerweise "günstig" waren) muss ich uneingeschränkt zustimmen.

naja... von einem versäumen kann ja wohl nicht die rede sein, dann würde es "da" nochmal ganz anders aussehen. sowas unterminiert doch die anstrengungen die verübt wurden. zumal es auch so klingt, als ob greece jetzt schon abgeschrieben ist.

 

außerdem sollte erwähnt werden, dass der ökonomische druck in griechenland viel viel massiver ist als in doofland (vielleicht sogar massiver als in allen anderen ländern der eu). wer einen großteil seiner "kraft" (hier als geistige wie körperliche verstanden) damit aufwenden muß, ökonomisch "überm wasser" zu bleiben, dem bleibt nicht mehr viel um politisch aktiv zu sein.

dies kann ja wohl jede_r bestätigen der mal bisschen frei hatte/ferien und da politischen kram macht/e und dasselbe versucht während er_sie arbeitet. als letzte anmerkung gilt ja auch: das die verelendung nicht immer zu widerstand und linker "bewegungsstärkung" führt.

die umstände waren/sind also alles andere als "günstig".

aber fühl dich dadurch nicht angegriffen, du hast "günstig" ja selber in "" gesetzt.

natürlich ist es ein versäumniß! ja, die leute dort kämpfen hart und müssen vorallem auch viele abwehrkämpfe führen, aber fakt ist doch aus, dass es versäumt wurde, der masse eine perspektive zu vermitteln und diese auf ein solides fundament zu stellen.

 

und was du im zweiten absatz ansprichst, offenbart ja genau das problem, hier wie drüben: der widerstand wird fast vollständig vom alltag und arbeitstag getrennt. politische aktivität wird auf den abend oder das wochenende verschoben, dass ist das problem!

 

wird z.B. auch hier angesprochen und scharf kritisiert:

https://rdl.de/beitrag/der-tag-wird-ausgeblendet-der-feierabendwiderstan...

ja, sind durchaus größere probleme...

mein anliegen war es auch, eine "anschuldigung" (die ich vielleicht auch nur so rauslese) abzuschärfen. denn das macht ja keinen sinn. na wirste selber wissen.

 

es stellt sich hierbei aber eben die frage ob im produktionszyklus so viel politisches gemacht werden kann (prekarisierung usw.) dies sind wohl themen für die es keinen sinn macht eine 2er debatte zu führen. ich werde mir aber das rdl ding aber noch anschauen, danke dafür (:

Dieser Text der Bezugsgruppe spricht aus dem Abgrund des 20. Jahrhunderts.

Wer sich seiner so sicher ist, dass er verletzen, vielleicht sogar töten könnte, hat nichts verstanden.

Chilis Öl abkochen > Plastiktüte verschweißen > Polenböller

 

Auf Windrichtung achten

Und dann Gotscha und pepperballs wie die Kopps?

 

Spinner

Wirklich ein guter Artikel. Konsequent analysiert und aufbereitet. Einiges davon könnte man in der Praxis durchaus versuchen, da es erfolgverprechend klingt. Allerdings, wie einige andere vor mir auch, denke ich, dass das eigentliche Ziel hier verfehlt wird.

Die ganze Zeit wird davon gesprochen den Bullen stand zu halten, ja ihnen endlich auch richtig etwas entgegenzusetzen. Von Angriffen mit Molis und Steine auf den Kehlkopf ist da die Rede. Ich denke euch ist klar was das heißt! Das ist Mord!!! Und davon möchte ich mich hier ganz klar distanzieren!

Eines muss jedem klar sein. Je mehr Gewalt den Bullen entgegengebracht wird, je brutaler vorgegangen wird, ja wir sie vielleicht sogar ausserdienst anfeinden, umso brutaler werden sie gegen uns vorgehen. Das ist schlicht und ergreifend eine Gewaltspirale. Und wofür??? Der Staat hat einfach einen sehr langen Atem und die entsprechenden Mittel. Aber ich dachte es geht hier darum, das System grundlegend zu verändern. Das erreichen wir doch nicht, wenn wir Bullen angreifen und ihnen das Leben zur Hölle machen. Viele haben genauso wie wir die Nase gestrichen voll von diesem System. Gerade die Streifenbeamten werden von diesem System selbst nur gefickt und alleine gelassen. Das sind aber die, die dir auch in der Not noch helfen. Das verstehe ich unter richtiger Polizeiarbeit! Die kasernierte Polizei, insbesondere die BFEn, sind dagegen oft genau wie im Artikel beschrieben. Ängstlich da unerfahren, großmäulig, arrogant, Schläger.

Ich denke ein Kampf gegen die Polizei, gegen Polizeibeamte, macht auf Dauer keinen Sinn. Es muss viel mehr Aktionen gegen die Verantwortlichen selbst geben. Der einzelne Polizeibeamte führt "nur" aus. Aber um etwas zu verändern, müssen die angegangen werden, welche die Einsatzbefehle geben. Und das ist die Politik und der Polizeiführer als Umsetzer! Ich denke es hätte viel mehr Wirkung, wenn sich mal ein Politiker plötzlich 20-30 Personen gegenübersieht die mal tacheles mit ihm reden wollen. Die Personenschützer dürften kein Problem sein, da zu wenig. Für eine blutige Nase würde es allemal reichen. Da sollten wir ansetzen. Die Verantwortlichen, die Strippenzieher im Hintergrund, die lachen sich doch ins Fäustchen! Die verstecken sich hinter der Polizei und warten bis wir uns an denen abreagiert haben. Polizeifahrzeuge zu demolieren macht Spaß. Spaßiger und sinnvoller wäre es aber mal den Dienstwagen des Hamburger Innensenators anzugehen. Mal ein platter Reifen, mal Steinschlagschaden, mal ne Torte im Gesicht. Irgendwann muss der ja auch mal vom Auto in ein Gebäude laufen. Das wäre doch die Gelegenheit und weit und breit keine Polizei in Sicht. Und ich bin mir ganz sicher, dass hinterlässt bei dem einen bleibenden Eindruck. Vielleicht wird dann einiges anderst entschieden wenn er damit rechnen muss unterwegs ein "ernsthaftes" Gespräch führen zu müssen.

Den alten Streifenbullen klare Kante zu zeigen, ist nicht sinnig, man kann sie vielleicht phantasievoll verarschen, doch dabei würde ich es belassen.  Mensch sucht ja Gegner und keine Opfer. Sinnvoll ist es hingegen um so mehr, den Schlägerbullen von BFE und Co. ordentlich einzuheizen. Dafür gibt es am 18. Januar in Magdeburg und am 13. Februar in Dresden wieder Gelegenheiten. Dresden eignet sich als Trainingsstadt vor allem wegen der Größe der Stadt. Alle Stadtbezirke abzuriegeln oder zu durchkämmen, dürfte nur mit erheblichen Aufwand an Robocops zu bewerkstelligen sein und zig Hubschrauber Tag und Nacht fliegen zu lassen, kostet. Machen wir das Jahr 2014 zur Neuauflage von 2011! Außerdem ist Dresden die Partnerstadt von Hamburg und unter Partnerstädten sollte aktiv Solidarität geübt werden.

 

Dann sehe ich das ähnlich, dass die tatsächlich Verantwortlichen, nämlich das aalglatte PolitikerInnenpack immer mal unerwartet einer unkonventionellen Fragestunde unterzogen werden sollte. Die sind es ja gewohnt, vor 20-30 Personen zu sprechen.

 

Es gibt aber noch einen weiteren Personenkreis, der immer wieder vergessen wird: StaatsanwältInnen und RichterInnen. Das sind die, die sicher gern mal Besuch empfangen, denn ein Jurastudium macht furchtbar einsam und es sollten die JuristInnen mit Aufmerksamkeit bedacht werden, die die Gentrifizierung  und Räumungen letztlich formalrechtlich durchsetzen; dass danach Bullen kommen und den Rest erledigen, ist "nur" die Folge. Die Rote Flora war und ist nämlich ein Objekt von vielen, das der kapitalfaschistischen Verwertungslogik zum Opfer fallen soll. Wie lange wollen wir uns das alles noch einfach so gefallenlassen?

 

Auf ein revolutionäres Jahr 2014!