[Ma] Solikreis Interview #6 mit der Roten Aktion Mannheim

Solidarität

Im Zuge der Mobilisierung zur Antirepressionsdemo am 14. Dezember wurde mit verschiedenen unterstützenden Gruppen Kurzinterviews geführt. Die Rote Aktion Mannheim ist neben anderen Gruppen Mitglied des Solikreis Mannheim. Wir haben mit Anna, einer Vertreterin der Gruppe, über die Mitarbeit im Solikreis und die aktuelle Repression gegen AntifaschistInnen gesprochen.

 

Solikreis: Danke erstmal, dass du für das Interview Zeit gefunden hast, Demovorbereitungen sind ja immer sehr zeitaufwendig. Willst du uns erstmal kurz deine Gruppe vorstellen?

 

Anna: Gerne! Die Rote Aktion Mannheim hat sich im Dezember 2010 gegründet. Ziel war und ist es, neben der in den letzten Jahren wieder erstarkenden Antifabewegung in der Region, auch eine kontinuierliche Arbeit im gesamtgesellschaftlichen Bereich zu leisten. Die Auseinandersetzung mit imperialistischen Kriegen, Internationale Solidarität (etwa mit der kurdischen Befreiungsbewegung) und der Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung, wie zum Beispiel am 1. Mai, bilden seitdem Schwerpunkte. Darüber hinaus engagieren wir uns auch überregional, zum Beispiel bei den alljährlichen Protesten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in München, die ja jetzt auch wieder bald anstehen.

 

Solikreis: Warum beteiligt ihr euch an der Mobilisierung zur Antirepressionsdemo?

 

Anna: Na’ erstmal natürlich, weil man die GenossInnen nicht alleine lässt. Der Angriff auf ein paar von uns, ist als Angriff auf uns alle gemeint und so sollte er auch von unserer Seite beantwortet werden. Ziel solcher Angriffe des bürgerlichen Staates ist es selbstverständlich zum Einen aktuelle Prozesse zu schwächen und einen Einblick in die Strukturen zu erhalten, zum Anderen sollen AktivistInnen eingeschüchtert und so von einer weiteren politischen Arbeit abgehalten werden.

Klar ist für uns, dass wir einem solchen Kalkül einen Strich durch die Rechnung machen. Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen solidarisch zusammen! Das gilt nicht nur für uns als linke AktivistInnen, sondern auch für die von rassistischer Diskriminierung betroffenen Flüchtlinge. Die menschenverachtenden Aktionen des bürgerlichen Staates gegen die Flüchtlinge und die damit faktisch stattfindende Beflügelung rechtspopulistischer und faschistischer Umtriebe gehen Hand in Hand mit der Repression gegen AntifaschistInnen. Wir lassen uns aber weder einschüchtern, noch unseren Widerstand spalten. Darum gehen wir gemeinsam am 14. Dezember auf die Straße – gegen Rassismus & Unterdrückung – Feuer und Flamme der Repression!

 

Solikreis: Auf deine letzte Antwort eingehend - wie schätzt ihr in diesem Zusammenhang die gesellschaftliche Entwicklung zu Rassismus, Repression und Krise ein?

 

Anna: Dass die kapitalistische Krise rassistische und faschistische Tendenzen in der Gesellschaft befördert steht für uns fest. Das ist derzeit nicht nur in Griechenland zu beobachten, sondern auch beim Krisengewinner Deutschland. Die mediale Hetze gegen Griechen und andere vom Kapitalismus durchgeschüttelte Länder wurde vom bürgerlichen Staat dankend aufgenommen. In Hellersdorf, Schneeberg und anderswo machen so genannte Bürgerinitiativen wieder mobil gegen Flüchtlingsunterkünfte und das in einem Tenor, der an die Pogromstimmung der Neunziger Jahre erinnern lässt, aber die bürgerliche Politik gießt Benzin ins Feuer, schiebt ab und hetzt Polizisten auf Flüchtlinge, wie etwa in Hamburg und Berlin. Linke Kräfte fordern gegen diese Zustände eine gesellschaftliche Gegenperspektive ein. Dass diese in diesem Zusammenhang massiv vom bürgerlichen Staat angegriffen werden, sollte für keine/n Linke/n eine Überraschung sein.

Wichtig ist was für Schlüsse wir als AktivistInnen aus diesen immanenten Verquickungen ziehen.

Für uns ist klar, dass eine Überwindung von Rassismus, Repression und Klassenjustiz – eine Überwindung jeglicher Ausbeutung und Unterdrückung – nur durch einen revolutionären Bruch mit den kapitalistischen Produktionsverhältnissen möglich ist. Denn wenn wir erkennen, dass die Grenze nicht zwischen den Hautfarben, den Nationen, den Geschlechtern, oder der sexuellen Orientierung, sondern ausschließlich und mit aller Gewalt zwischen Oben und Unten – also der herrschenden und der ausgebeuteten Klasse - verläuft, dann ist es möglich eine neue Welt des Friedens zu erreichen.

 

Solikreis: Dann sag’ ich mal Danke für das Interview! Wollt ihr denn abschließend noch etwas loswerden?

 

Anna: Unsere Grüße gehen natürlich an alle von der Repression Betroffenen: An die kurdischen GenossInnen die auf Grund der Polizeiangriffe auf das Kurdische Festival 2012 mit Schikanen überhäuft werden, an die kritische ver.di Jugendsekretärin aus Stuttgart die ebenfalls von einer Hausdurchsuchung und Festsetzung im Oktober betroffen war, an die entschlossenen AntifaschistInnen der Revolutionären Front Schweden und selbstverständlich an die GenossInnen aus Burg die einen mutigen Kampf gegen Nazi- und Polizeiterror gleichermaßen führen…um nur einige zu nennen.

 

Stehen wir solidarisch zusammen!

Für eine revolutionäre Perspektive, Für den Kommunismus!

 

roteaktion.blogsport.de

solikreis-mannheim.de

 

Alle am 14. Dezember auf die Antirepressionsdemo!

 

13 Uhr am Hauptbahnhof Mannheim