Am Sonntag, dem 25. November 2012, marschierten rund 110 Menschen unter dem Motto "Höchststrafe für Kinderschänder" durch die sächsische Kleinstadt Geithain. Angemeldet wurde der Fackelmarsch wenige Tage zuvor durch Manuel Tripp, der mit NPD-Mandat im Geithainer Stadtrat sitzt.
Im Gegensatz zu einer ähnlichen Kundgebung vor zwei Monaten in Riesa beteiligten sich nur wenige "normale Bürger" an dem Aufmarsch. Die meisten Teilnehmer waren Neonazis aus Geithain und den umliegenden Orten des Landkreises Leipzig sowie aus Mittelsachsen, Nordsachsen und Chemnitz. Zum Anlass nahmen sie die kürzliche Verurteilung eines Geithainer Sexualstraftäters. Wahlweise forderten sie auch die Todesstrafe für "Kinderschänder" und "Nationaler Sozialismus, jetzt jetzt jetzt!"
Nach einer 16:30 beginnenden Auftaktkundgebung auf dem Geithainer Markt liefen die Nazis über die Bahnhofstraße, Louis-Petermann-Straße und Hospitalstraße zurück zum Markt. Ihre Route war vom Ordnungsamt beschnitten worden, zudem durften sie am Totensonntag nur sechs Fackeln mitführen und ihr Megafon nur zwei-mal zehn Minuten einsetzen. Als Redner traten Manuel Tripp (Geithain), Stefan S. (Kohren-Sahlis) und Maik Scheffler (Delitzsch) auf.
Während der Auftaktkundgebung positionierten sich drei Dutzend Gegendemonstranten in Sicht- und Hörweite vor dem Rathaus. Ihre spontane Kundgebung wurde durch ein übermäßig starkes Polizeiaufgebot abgeschirmt.
Weitere Artikel:
Freie Presse vom 23.11.2012: Geithainer Kinderschänder bekommt fünf Jahre und vier Monate
DNN vom vom 26.11.2012: Nach Gerichtsurteil: Rechtsextreme marschieren durch Geithain
stefan s.
wenn der stefan s. mit auf den fotos ist, dann meint ihr sicher stefan schubinski aus kohren-sahlis?
Stefan Schubinski
Bild 1, Mitte, braune Jacke