Die Opfer des NSU werden nicht vergessen! Am 04.11.2015 jährt sich die Selbstaufdeckung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zum vierten Mal. 13 Jahre lang führten die Täter_innen rassistische Anschläge und Morde in Deutschland durch.
Eines ihrer Opfer war Süleyman Taşköprü, der am 27.06.2001 in Hamburg-Bahrenfeld erschossen wurde. Die Ermittler_innen der Polizei schafften es bis zum Ende nicht, die Täter_innen zu fassen. Dies lag nicht zuletzt daran, dass sich die Ermittlungen der Polizei oftmals gegen die Familien und Angehörigen der Opfer richteten. Sie erfuhren keine Unterstützung, sondern wurden selbst verdächtigt und unter Druck gesetzt. Hinweise auf eine rassistische Motivation der Täter_innen wurden von der Polizei ignoriert. So forderten schon Mitte 2006 Angehörige der Opfer bei Demonstrationen in Dortmund und Kassel, dass es kein 10. Opfer geben solle und benannten die Täter_Innen als Rassist_innen und zeigten das nicht handeln der Polizei auf. Mit rassistischen Begriffen wie „Sonderkommission Bosporus“, „ Döner-Morde“ und den Ermittlungen im sogenannten „migrantischen Milieu“, dass unter Generalverdacht gestellt wurde, trugen die Sicherheitsbehörden ihren eigenen Teil dazu bei, dass der NSU weiter morden konnte.
Weitere Unterstützung erhielt der NSU durch ein deutschlandweites Unterstützungs-Netzwerk. Neben bekannten Neonazis gehörten diesem auch viele vom Verfassungsschutz bezahlte V-Leute an. Unterstützung erfuhr der NSU auch aus Hamburg und Umgebung von Neonazi-Netzwerken und von Personen wie zum Beispiel Janine Steinhoff aus Pinneberg oder von der Rechtsanwältin Gisa Pahl aus Harburg.
In München läuft zurzeit der NSU-Prozess. Allerdings
sitzen hier nur einige Wenige auf der Anklagebank. Noch immer wird
Rassismus in der deutschen Gesellschaft nicht öffentlich thematisiert.
Geschwiegen wird auch über die Rolle des Verfassungsschutzes und die
Tatsache, dass viele Neonazis im Besitz von Schusswaffen sind.
Der NSU wird von den Sicherheitsbehörden als eine einzelne rechte terroristische Gruppe bezeichnet, jedoch zeigen uns die täglich im Internet erscheinenden Mordaufrufe an vermeindlichen nicht deutschen Menschen genau wie die täglich stattfindenen Demonstationen gegen Geflüchtete und vermeintliche Muslime sowie die täglichen rassistischen Übergriffe und Brandanschläge, dass dem nicht so ist. Täglich schaut hierbei, ähnlich wie in den Ermittlungen zum NSU, die deutsche Polizei weg...
Rassismus ist das Problem!
Wir unterstützen die Forderungen der Familien und Angehörigen der Opfer nach einer lückenlosen Aufklärung der NSU-Morde!
„Jeder, der daran mitgemacht hat, soll seine gerechte Strafe erhalten – damit so was nie wieder passiert“
(Yunus Turgut, Bruder von Mehmet Turgut, der am 25.02.2004 vom NSU ermordet wurde)
> Verfassungsschutz auflösen
> Für eine lückenlose Aufklärung der NSU-Morde!
> Rassismus benennen und entgegentreten!
Video zu den Aktionen am Jahrestag der Selbstaufdeckung:
https://www.youtube.com/watch?v=Tf2XlK8mhCM
Weitere Infos:
http://nsu-tatort-hamburg.org/
http://www.nsu-watch.info/
http://www.nsu-nebenklage.de/
"Die Opfer des NSU werden nicht vergessen!"...aber verschwiegen.
...oder wieso wird hier nur das Bild mit 9 der 10 Todesopfer gezeigt?
Hallo
Es sind nur 9 Menschen abgebildet, da es neun rassistische Morde waren und bei der Polizistin weder gegen die Familie ermittelt wurde noch bis zum jetzigen Zeitpunkt klar ist ob sie mit dem NSU unter einer Decke steckte.
Absolut arme Argumentation
Es scheint nicht auszureichen erschossen zu werden.
Es scheint nicht auszureichen als Familie einen Meschen durch eine Gewalttat zu verlieren.
Es scheint nicht auszureichen, dass die TäterInnen Nazis des NSU waren.
All dies scheint nicht ausreichend für diese Antifa-Gruppe zu sein Frau Kiesewetter in das NSU-Gedenken mit einzubeziehen.
Der Vorschreiber macht sogar aus Frau Kiesewetter eine verdächtige Person. Er kann zwar nichts beweisen, aber allein der Verdacht wiegt so schwer für ihn, dass sie nicht nur zu Recht aus dem Gedenken heraus genommen wird, sondern in die Gruppe der Täter eingeordnet wird. Auch sei gegen die Familie nicht ermittelt worden. Muss erst gegen die Familie von Mordopfern ermittelt werden, dass die Ermordeten es wert sind sich ihrer zu erinnern?
Die Täter sind immer noch dieselben Nazis des NSU, aber Frau Kiesewetter hatte anscheinend den falschen Beruf - sie war Polizistin.
Menschliche Anteilnahme und Empathie wird selektiv vorgenommen und Opfer 1. und 2. Klasse definiert.
letit
Kiesewetter wurde wohl kaum aus rassistischen Motiven erschossen, im Gegenteil es steht im Raum, ob sie nicht sogar in das NSU-Umfeld verwickelt war. Zudem wurde nicht sofort nach ihrem Tod die Familie oder sie selbst verdächtigt.
Ihren Fall in der gleichen Reihe zu nennen, würde der Mordserie ihren Aspekt des rassistischen Terrors nehmen, auf den sie ganz klar angelegt war.
Geh also woanders trollen!
Achsoooo!
...wenn ich jemanden aus einem anderen Grund als Rassismus erschieße, ist das natürlich weniger schlimm. Wusst ich nicht.
...und wie genau war der Kollege von ihr (dem man in den Kopf geschossen hat) mit drin gehangen beim NSU? Kannst mich ja sicher aufklären.
Also, hier mal komplett: http://stadt-muenchen.net/bilder/denkmaeler/gedenktafel/nsu_/nsu_morde_0...
letit
Auch wenn es vermutlich vergebene Mühe ist, noch einmal für die ganz langsamen:
Der NSU war nicht bloß irgendeine muntere Freundschaftstruppe, die durch die Lande zogen und wahllos Leute ermordet haben. Dann wäre es vielleicht tatsächlich angebracht Kiesewetter auch aufzuführen.
Es dürfte aber eigentlich jedem und jeder klar sein, dass es dem Trio nicht darum ging, einfach Menschen umzubringen. Ziel war es, rassistischen Terror zu verbreiten. Unter einer bestimmten Menschengruppe. Die Leute sollten jeden Tag Angst um ihr Leben haben. Darum auch Pink-Panter-CDs, usw. Darum ging es den Dreien! Und nicht nur ihnen. Unterstützt wurden sie von einem weiten, mindestens mehrere hundert Personen umfassenden Netzwerk organisierter Rechtsextremer und dem Verfassungsschutz. Mittlerweile ist der 44. V-Mann in ihrem Umfeld enttarnt worden. Das ganze hat einen gesamtgellschaftlichen Hintergrund.
Da die Fakten bekannt sind, schreibst du nicht aus Unwissenheit gegenan, sondern in einer bestimmten Absicht. Kiesewetter als einfach ein weiteres Opfer darzustellen heißt, die rassistische Dimension zu leugnen, den Terror zu verneinen und den NSU zu verharmlosen.
Und noch einmal ganz klar für Kartoffeln wie dich: Es war auch ein Mord an Kiesewetter. Aber eben kein rassistischer. Und ohne gesamtgesellschaftlichen Hintergrund. Wer ihr gedenken und sich von ihren ungeklärten Verstrickungen nicht abhalten lassen will, soll das gerne tun. Der Rahmen muss allerdings notwendigerweise ein anderer sein. Initiativen zu diskreditieren, weil sie Rassismus und Terror erkannt haben, zeugt eben von der weitgreifenden Verkommenheit eines Landes, in dem soetwas möglich ist.
letit
Der Trottel hatte nochmal gepostet, dass die CDs ja erst nach dem Tod der beiden Uwes rausgingen und deswegen die Mordserie gar nicht bekannt und deswegen kein Terror war. Keine Ahnung, warum das wieder weg ist, will dem aber nochmal antworten:
Zur Feststellung der Motivation des NSU (worum es den Dreien ging) ist es nicht relevant, wieviel Erfolg sie damit hatten. Sonst hätten sie sich den ganzen Aufwand mit dem Film ja auch komplett sparen können. Insofern sind indirekte Verbesserungstipps in Sachen Terrorverbreitung derbe fehl am Platz. Dass die Leute keine Angst um ihr Leben hatten, wenn sie ihre Kinder im eigenen Blut liegen sahen, wenn Verwandte, Freunde ermordet wurden, Ngelbomben die Nachbarschaft terrorisierten und die Polizei dann auf einen selbst losging, glaubt eh niemand. Und die Mordserie war sehr wohl als Serie bekannt. Lustiger Plot-Twist: Sogar der Onkel der geliebten Kiesewetter gab vier Jahre vor der Selbstenttarnung des NSU zu Protokoll, der Mord an ihr hätte etwas "mit den bundesweiten Türkenmorden" zu tun.
Da es dem Menschen aber ohnehin nur darum ging Rassismus zu leugnen, ist es nur konsequent, dass sein Mist hier nichtmehr steht.