Am Donnerstagabend, 27. August, kam es zunächst zu einer gefährlichen Körperverletzung zum Nachteil eines in Lübeck wohnenden syrischen Staatsangehörigen. Die Täter flüchteten. Kurze Zeit später wurde eine Glasscheibe eines Wohncontainers des im Aufbau befindlichen Flüchtlingsheimes in der Schlutuper Straße eingeworfen.
Gegen 19.20 Uhr wurde ein 31-jähriger, syrischer Staatsangehöriger aus Lübeck in der Arnimstraße von zwei Männern angesprochen. Im Verlauf kam es zu einer gefährlichen Körperverletzung zum Nachteil des Syrers. Der Geschädigte wurde leicht verletzt. Die Tatverdächtigen waren flüchtig.
Gegen 19.45 Uhr kam auf dem Gelände des im Aufbau befindlichen
Flüchtlingsheimes mit Wohncontainern in der Schlutuper Straße zum
Verkleben von NPD-Aufklebern "Asylantenheim? Nein Danke" und zu einer
Sachbeschädigung an einer Scheibe eines Wohncontainers durch einen
Steinwurf. Die Tathandlung konnte von einem Zeugen beobachtet werden.
Die beiden Täter flüchteten vom Gelände. Die polizeilichen
Fahndungsmaßnahmen führten dazu, dass nach kurzer Zeit die gesamte
Tätergruppe, insgesamt sieben Personen, noch in Tatortnähe angetroffen
und vorläufig festgenommen werden konnte.
Als Steinewerfer wurde ein 29-jähriger Lübecker ermittelt werden. Ein
weiterer konnte der zuvor begangenen gefährlichen Körperverletzung
zugeordnet werden; es handelt sich um einen 34-jährigen Lübecker. Die
weiteren Beteiligten (42/m, 27/m, 32/m, 35/m, 32/m) stammen ebenfalls
aus Lübeck. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle
Tatverdächtigen aus dem Gewahrsam entlassen. Die Tatverdächtigen sind
polizeilich bekannt und werden vom Staatsschutz als "Gruppierung Rechts"
eingestuft. Die Ermittlungen führen die Lübecker Staatsanwaltschaft und das
Staatsschutzkommissariat bei der Bezirkskriminalinspektion Lübeck.
Polizeidirektor Ulf Witt stellt fest, dass aufgrund der schnellen
Reaktion und des guten Zusammenwirkens aller beteiligten Lübecker
Polizeidienststellen die Tatverdächtigen kurz nach den Taten
festgenommen und den Folgemaßnahmen zugeführt werden konnten. "Dies ist
nicht nur ein schneller Erfolg, sondern auch ein wichtiger Baustein im
Hinblick auf die generalpräventive Wirkung".
"Wir sind über die Taten entsetzt", sagt Marc Langentepe, Sprecher der
Stadtverwaltung, in einer ersten Stellungnahme. Positiv sei aber, dass
Passanten bei solchen Taten nicht weg schauen, sondern die Polizei
alarmieren.