Die Mieten steigen permanent, immer mehr Menschen können sich das Wohnen kaum noch leisten. Viele sind gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen und sich in anderen Teilen der Stadt etwas zu suchen. Immer mehr Menschen werden obdachlos. Die Kapazität der Notschlafstellen reicht bei weitem nicht aus. Normalerweise müssen diese tagsüber verlassen werden, persönliche Dinge können dort meist nicht gelagert werden. Seit Ende 2010 sind in den städtischen Notschlafstellen sogar Nächtigungsgebühren zu entrichten, Anfang 2012 sind diese zwar gesenkt worden, aber gleichzeitig auch die Ausnahmeregelungen etwa für suchtkranke und Menschen mit psychischen Krankheiten abgeschafft worden.
Die Eintrittsschwellen in den regulären Wohnungsmarkt steigen ständig, neben der Kaution ist es immer schwieriger, ohne Provision zu zahlen eine Wohnung zu finden. Wer einmal die Wohnung verloren hat, wird so leicht obdachlos, weil kaum jemensch entsprechende Beträge sparen kann.
Die bisher noch etwas billigeren Teile Wiens werden konsequent "aufgewertet". Dazu werden die bisherigen Bewohner_innen mit oft rabiaten Methoden vertrieben, dann wird saniert oder neu gebaut. Am Ende werden so aus verhältnismäßig billigen Mietwohnungen teure, oder sie werden gleich in Eigentumswohnungen verwandelt, die für die meisten völlig unleistbar sind. Die städtische Wohnbauförderung geht schon lange nicht mehr in den Bau von neuen Gemeindebauten, sondern vielmehr in die Förderung von Sanierung von Häusern in Privatbesitz. Damit werden nicht wie früher die Mieten gesenkt, sondern eher nach oben getrieben.
Wem gehört die Stadt?
Gleichzeitig wird auch der öffentliche Raum immer mehr dem Profitinteresse untergeordnet, was nicht dem Kommerz dient, muss weichen. Parks werden zu Tiefgarageneinfahrten, Bahnhöfe zu Einkaufszentren. Überall verstellt Werbung die Sicht, aber wer es wagt, sich auf dem Gehsteig niederzusetzen wird vertrieben. Im Winter gibt es so gut wie gar keine Räume, an denen Menschen zusammen kommen können, ohne zu konsumieren und dafür zu bezahlen. Überall stehen ganze Straßenzüge an Erdgeschosslokalen leer, aber weil die Mieten für nicht-kommerzielle Verwendung viel zu hoch sind, kann dieser leere Raum nicht für Initiativen von unten genutzt werden.
Wir wollen uns zur Wehr setzen! Gegen hohe Mieten, gegen Vertreibung!
Wir wollen uns einsetzen! Für Nutzung von Leerstand, für einen öffentlichen Raum, der allen zugänglich ist und Platz für Initiativen lässt!
Demonstration
Samstag 18. August 2012
Treffpunkt: 16 Uhr Agora am Donaukanal (gegenüber Schwedenplatz / Urania, zwischen Schweden- und Aspernbrücke)