Platz-Rabatz-Demo für «Kommando Rhino» in Freiburg

Typisch für Freiburgs südlichen Lebensstil

Am frühen Abend des 7. Mai 2010 demonstrierten etwa 250 UnterstützerInnen des Wagenburg-Kollektivs «Kommando Rhino» in der Freiburger Innenstadt. Seit Mai 2009 halten WäglerInnen und GegnerInnen einer rücksichtslosen Bebauung des Eingangsbereichs des Vorzeige-Stadtteils Vauban, das M1-Gelände besetzt. Mittlerweile bewohnen rund 30 Menschen den Wagenplatz und ein reges (sub-)kulturelles Leben nimmt seinen Lauf...


Unter dem Motto „Platz-Rabatz 2010 – Rhino bleibt“ riefen Autonome Gruppen für Freitag, den 7. Mai, zur Wagenplatz-Demo am Bertoldsbrunnen auf. Der Demotermin war aufgrund der für Samstag Karlsruhe vorgesehenen Demonstration für Bleiberecht auf den Vortag gelegt worden. Während sich etwa 100 Menschen rund um den Bertoldsbrunnen versammelten, kamen ähnlich viele DemonstrantInnen von Süden her, mit Transparenten, LKW, Lautsprechermobil und einigen als OB-Salomon oder Skwatya-Kuhfuss verkleideten Leuten. Diese Gruppe wurde am Martinstor von der überfordert wirkenden Bullerei gestoppt.

Als jedoch immer mehr UntertützerInnen vom Bertoldsbrunnen zum Lautsprecherwagen durchsickerten, ließ die zahlenmäßig eher gering vertretene Staatsgewalt die Demo laufen. Das erste mal seit Jahren konnte eine Autonome Demo die gesamte KaJo mit einem LKW und dicker Soundanlage entlang ziehen. Dabei wuchs der Demozug auf bis zu 250 Menschen an. Zahlreiche Redebeiträge wurden auf einer Route über Siegesdenkmal, Friedrichsring, Fahnenmastplatz, Rotteckring, Uni-Platz und Rempartstraße verlesen. Auch eine Äktschn-Sambaband sorgte für Stimmung.

Kurz vor dem Werderring wurde die Demonstration nach knapp zwei Stunden aufgelöst, woraufhin sie am besetzten Haus in der Gartenstraße einen gemütlichen Ausklang fand. Positiv zu verzeichnen ist, dass die unangemeldete Demo seitens der Bullen weitgehend unbehelligt blieb und trotz des dunkelbunten Charakters auf ein Spalier verzichtet wurde. So konnte der Bedarf nach mehr alternativen Wohnprojekten, sowie unsere grundsätzliche Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen vermittelt werden.

Aufs Neue konnte lautstark auf die Anliegen der Wagen-BewohnerInnen hingewiesen werden, die noch immer auf politische Lösungen seitens der Stadtverwaltung warten: Für die über 50 SchattenparkerInnen im IG-Nord ist die Lage nach Vertragsende im August 2011 völlig ungeklärt. Kommando-Rhino steht, sollten der Expo-Shanghai-Pavillon oder das Bauprojekt der Stadtbau auf dem M1-Gelände umgesetzt werden, vor der Räumung. Dutzende WäglerInnen stehen aufgrund der Überfüllung der sechs vorhandenen Wagenburgen am Straßenrand...
 
Wir werden weiterhin besetzen, kollektivieren und selber verwalten!
Es braucht mehr Platz, sonst gibt’s Rabatz!
Kommando Rhino fucking bleibt!

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Da ich nicht zur Demo orga gehöre weiß ich nicht warum und wieso aber sicher ist, das hat jeder mitbekommen das die polizei nicht gerade deeskalativ auftrat bei der demo.

DAS ist ein großer fehler im 'lnksunten'bericht, zwar haben sie uns laufen gelassen aber immer provoziert mit sinnlosen blockaden an der spitze mit einer bullenkette. eben weil ich nicht zum orga tema gehöre weiß ich nicht was die damit wollten. verkehrsregelung sicher nicht...beim martinstor wurde gestoppt bevor der lauti überhaupt zum treffpunkt bertholdsbrunnen kommen konnte! das ging dann so lang bis um die 4 straßenbahnen schlange standen. in der zeit wurde von von den orga leuten wahrscheinlich geregelt das die polizei uns doch laufen lassen wollte, denn dann ging es doch weiter. aber so richtig klar ist uns das nich geworden immer wieder stopp und dann gings nicht mehr weiter bis einfach vorne der block losgelaufen ist und die bullenreihe nicht mehr blockiert hat... (?)

die leute im lauti haben ja auch gesagt das sie die demo jetzt auflösen weil sie kein bock mehr auf den bullenstress haben...und dann später als es doch wieder weiterging "verpisst euch!" zu den bullen durchn lauti gerufen...

 

...Alles in Allem -> immer wieder bullenketten vorne an der demospitze die immer paar minuten zugemacht haben.

und den seitenspalier gab es sehr wohl am ende jedenfalls. zwar nicht so direkt und kraftvoll aber es gab schon viele bullen die direkt nebenher mitgelaufen sind :(

am hinteren teil konnten sie das ja nicht da dort die seitentranspis fehlten (was ist das für ne organsiation???) und dort ein unkontrollierbarer haufen demonstranten lief^^

 

aber die mukke das habt ihr diesesmal besser gemacht als bei der letztne die war extrem geil. bitte nextes mal ähnliches zeug. bei der winterdemo gabs ja noch nich mal tanzbare mukke :(

 

Kommando Rhino bleibt! Autonome Strukturen erkämpfen, verteidigen & behalten!! Fight the System!!!

 

Die Bullen haben die Demo gemütlich laufen lassen - Fakt!

 

Einfach aus Prinzip jedesmal über Repression zu heulen ist einfach nur peinlich...

komisch - ich habe es genau umgedreht wahrgenommen. Die Musik fand ich schlecht und die Bullen zurückhaltend. Allgemein  fand ich die Stimmung sehr entspannt. Weder ausgeprägt kämpferisch bei uns, noch repressiv bei den Bullen. Es waren wenig Leute da. Rhino wird nicht als akut räumungsbedroht empfunden. Die Gartenstrasse wurde auch nicht geräumt. Es kam mir vor wie ein kleiner Spaziergang durch die Stadt, um einen Akzent zu setzen - "wir sind immer noch da". Da es nicht zu einer Stichwahl gekommen ist, weil Salomon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit hatte, war irgendwo die Luft etwas raus - der Termin stand aber und so wurde die Demo durchgezogen. Die wichtige Frage ist für mich: schaffen es solche Demos Menschen in Freiburg zu erreichen? Da wenig Bullen da waren, konnte die Demo endlich mal von aussen gut wahrgenommen werden. Aber wurde diese Chance richtig genutzt?

 

Wie wäre es z.B. mit einer kurzen Demo, die in der Innenstadt beginnt und mit Flyer, Transpi etc viele Menschen zu einem anschließenden Polit- und Kulturprogramm in der Gartenstrasse einlädt. Die Demo könnte auch dezentralisiert loslegen und in der Gartenstrasse enden.

 

Noch was: es braucht eine bessere "Sound-Absprache" zwischen Sprechchören, Lauti und Samba. Das sind 3 Elemente, die viel bringen können wenn sie koordiniert eingesetzt werden. Am Freitag kamen sie nicht zur Geltung. Es gab einen Redebeitrag während die Samba spielte und Chöre, die wegen betäubender Musik unverständlich blieben.

Also ich fand die Musik auch schrecklich. Diese penetrant obercoole und schnoddrig gelangweilte Popmusik könnt ihr ja zu Hause hören, aber auf der Straße ist das peinlich. Ansonsten war die Demo nett und es konnten meiner Meinung nach viele Leute erreicht werden. Schade fand ich auch, dass so wenig Leute da waren, aber das schwankt ja immer ein bisschen.

naja, einen Demoug kurz vor dem Durchgang zum Tor auf dem Weg zum Treffpunkt aufzuhalten ist schon irgendwie schikane, wenn auch zu dieser ZEit nicht viele Polizisten Sichtbar waren,

die Sambaband hätte da einfach mal im Durchgang spielen sollen und können!

Es waren noch eine ganze menge mehr Polizisten, vor allem richtung Kronenbrücke - und auch eher Schwarz als Grün ..

"erstmal im Hintergrund halten, aus dem Sichtfeld" hörte ich am Ende von einigen Gruppenführern, so standen sie dann zu 7. etc in so manchem Hinterhof rund um die Gartenstr.

Eine "bessere" Absprache mit den einzelnen Gruppen hätt ich auch besser gefunden, auch wenn ich nicht weis wie das sinnvoll geschehen kann ..

 

 

Unser Anti-Graffiti-Team im Einsatz:

 

Unser Anti-Graffiti-Team im Einsatz in der Gartenstraße 19 am 09.05.2010