Der 1. Mai als internationaler Tag der Arbeiterinnen und Arbeiter, gegen die Zumutungen des Kapitalismus und für eine Gesellschaftsordnung ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ist eine der zentralen Stuttgarter Mobilisierungen. Wir blicken dem 1. Mai auch in diesem Jahr recht gut vorbereitet entgegen. Im Folgenden findet Ihr eine Übersicht und Zusammenfassung der wichtigsten Infos dazu.
Zum
zehnten mal in Folge findet in diesem Jahr in Stuttgart eine
eigenständige, revolutionäre 1. Mai Demonstration statt. Die Demo
ist ein gemeinsamer Ausdruck verschiedener Gruppen, AktivistInnen und
Strömungen, deren Ziel die Überwindung des Kapitalismus und der
Aufbau einer befreiten Gesellschaftsordnung ist.
Der 1. Mai als
internationaler Tag der Arbeiterinnen und Arbeiter, gegen die
Zumutungen des Kapitalismus und für eine Gesellschaftsordnung ohne
Ausbeutung und Unterdrückung, ist eine der zentralen Stuttgarter
Mobilisierungen. Sie dient nicht zuletzt auch der Stärkung linker
Strukturen und weiterer Mobilisierungen, etwa im Kampf gegen Rechts,
gegen imperialistische Kriege und gegen die Angriffe von Staat
und Kapital auf unsere Lebenssituation.
Im Rahmen der
diesjährigen Mobilisierung gab es wieder gemeinsame
Veröffentlichungen von Gruppen aus mehreren Städten. Tausende
Zeitungen, Flugblätter und Flyer wurden verteilt, gemeinsam
Schilder, Transparente und Fahnen gebastelt. Wir blicken dem 1. Mai
nun auch in diesem Jahr recht gut vorbereitet entgegen. Im Folgenden
findet Ihr eine Übersicht und Zusammenfassung der wichtigsten
Infos dazu.
Entwicklung
der Mobilisierung in den letzten Jahren
Als
2004 die Tradition einer eigenständigen revolutionären 1. Mai
Demonstration wieder aufgenommen wurde, beteiligten sich auf Anhieb
mehrere hundert Menschen daran. Über die Jahre konnte die Zahl der
TeilnehmerInnen immer wieder gesteigert werden, auch die
Demonstrationen wurden seitdem sichtbar besser organisiert. Mit einem
eigenen großen Fest mit Kulturprogramm, Infotischen etc. im
Anschluss wurde der Mobilisierung ein wichtiges Element hinzugefügt.
Auch weitere Aktivitäten, etwa große Transparente an Gebäuden auf
der Demo-Route, teilweise mit Feuerwerk, kurze Agit-Prop Einlagen,
unangemeldete Demos zum Auftakt oder im Anschluss, sowie militante
Aktionen, wie Farbattacken im Vorfeld, unter anderem auf ein Gebäude
der Arbeitergebervereinigung, ergänzten die Mobilisierung immer
wieder.
Repressalien von Polizei und Justiz, etwa in Form von
Angriffen auf die Demonstrationen oder Verfahren gegen den Anmelder
und einzelne TeilnehmerInnen, führten nicht zu einer Schwächung der
Mobilisierung. Den Angriffen wurde kollektiv begegnet und sich
dagegen zur Wehr gesetzt, Betroffene von Verfahren wurden durch
Spendenkampagnen unterstützt.
Die
Mobilisierung am 1. Mai wurde über die Jahre zu einem wichtigen
Anlaufpunkt für viele hundert Menschen aus Stuttgart und der Region,
die aus diesem Anlass gemeinsam auf die Straße gehen, sich
austauschen, diskutieren und aktiv werden.
Verhältnis
zu den antifaschistischen Mobilisierungen am 1. Mai
Immer
wieder versuchen Nazis den 1. Mai für ihre menschenverachtende
Propaganda zu missbrauchen. Es ist zweifelsohne wichtig, ihnen dabei
nicht die Straße zu überlassen. Zuletzt wurde aus Stuttgart daher
am 1. Mai 2011 nach Heilbronn mobilisiert um zu versuchen, den
dortigen Großaufmarsch der Nazis zu blockieren. Mehr als 500
Menschen sind damals von Stuttgart aus mit einem Bus, Autos und dem
Zug aufgebrochen. Die revolutionäre 1. Mai Demonstration in
Stuttgart wurde dafür nicht abgesagt, sondern auf den Vorabend
verlegt.
Es ist von enormer Bedeutung, genau abzuwägen, wann wir
die eigene 1. Mobilisierung von den Aktionen der Nazis
beeinträchtigen lassen und wann nicht. Für den antifaschistischen
Kampf ist eine starke Linke von zentraler Bedeutung. Eine starke
Linke schaffen wir jedoch nicht, indem wir nur den Nazis in den Wege
stellen und keine eigenen Akzente setzen. Dementsprechend haben alle
linken und antifaschistischen AktivistInnen, die in ihrer Region am
1. Mai gegen die Nazis aktiv werden, insbesondere wenn sie darüber
hinaus auch eigene Mobilisierungen durchführen, unsere Solidarität.
Es wird in Stuttgart jedoch auch von antifaschistischen Gruppen nicht
nach Würzburg oder Frankfurt mobilisiert, sondern zur eigenen
revolutionären 1. Mai Demonstration. Der Kampf gegen Rechts wird
auch dort präsent sein, etwa in Form von Reden und
Infomaterialien.
Antikapitalistischer
Block bei der DGB Demonstration
Die
von Sozialdemokraten dominierten Gewerkschaftsspitzen stehen heute
nicht für einen entschlossenen Klassenkampf der Arbeiterinnen und
Arbeiter, sondern stellen diesen offen in Frage. Selbst ein
antimilitaristisches Selbstverständnis und die Solidarität mit den
Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern wird von ihnen immer
wieder in Frage gestellt. Gewerkschaftliche Strukturen, Streiks und
Arbeitskämpfe sind aber entscheidende Bereiche der Organisierung der
ArbeiterInnenklasse, der Stärkung der kollektiven Kampfkraft, der
Sammlung von Erfahrungen, der Politisierung und Diskussion. Um so
wichtiger ist es dabei, den Sozialdemokraten und Vertretern einer
kapital-freundlichen Linie nicht das Feld zu überlassen, sondern
innerhalb der Gewerkschaften und bei den Mobilisierungen offensiv
klassenkämpferische und antikapitalistische Positionen zu vertreten.
Mehrere Gruppen und Aktive aus den Gewerkschaften werden am 1.
Mai gemeinsam auf der DGB Demonstration für ein Ende des
Schmusekurses mit dem Kapital und dafür, dass der Kapitalismus in
Frage gestellt und im Interesse aller Arbeiterinnen und Arbeiter
überwunden wird, einstehen. Es wird daher einen antikapitalistischen
Block geben und auch auf der Abschlusskundgebung des DGB am
Marktplatz eine Präsenz von Positionen, die die Linie des
Hauptredners und Vorsitzenden der IG Metall, Berthold Huber, in Frage
stellen.
Da die DGB-Demonstration immer schon um kurz vor 10 Uhr
vom Marienplatz in Richtung Marktplatz aufbricht, gilt es rechtzeitig
da zu sein!
Revolutionäre
1. Mai Demonstration
Die
revolutionäre 1. Mai Demo findet nicht in Konkurrenz zur
DGB-Demonstration, sondern im Anschluss daran statt. Sie beginnt
unweit der Abschlusskundgebung des DGB (Marktplatz) um 11:30 Uhr am
Schlossplatz. Die Route führt durch die Innenstadt, vorbei an Orten
an denen Themen wie Leiharbeit, Militarismus und staatliche
Repression aufgegriffen werden, nach Stuttgart Heslach.
Wir haben
uns zum Ziel gesetzt, den vorderen Bereich der Demonstration
möglichst gut zu organisieren, d.h.: Alle die dort laufen, sollen
von Anfang an Reihen bilden, dadurch entsteht eine entschlossenere
und kollektivere Wirkung nach innen und nach außen. Außerdem ist es
dadurch einfacher, im Falle von Angriffen durch die Polizei, schnell
Ketten zu bilden und sich und andere dadurch zu schützen. Der
vordere Bereich soll außerdem durch möglichst viele Fahnen und
Schilder geprägt sein.
Das Fest am Nachmittag
Im
Anschluss an die Revolutionäre 1. Mai Demonstration findet im und
vor dem Linken Zentrum Lilo Herrmann, gleich in der Nähe des
Abschlusskundgebungsplatzes, das 1. Mai Fest statt. Dort gibt es
Getränke und vegane/vegetarische Speisen zu günstigen Preisen,
Infotische und Stellwände, ein Kulturprogramm, sowie ein Quiz. Im
Rahmen des Kulturprogramms treten Mighty Mammut Movement
(RapReggaeSka aus Düsseldorf) auf, außerdem werden Texte von
Bertolt Brecht gelesen.
Nicht zuletzt wird es beim Fest auch
Infos zur Mobilisierung im Rahmen der Blockupy-Aktionstage am 31. Mai
und 01. Juni in Frankfurt, zu den Aktivitäten gegen einen Aufmarsch
von militanten Nazis am 25. Mai in Karlsruhe und zu einem
bundesweiten Aktionscamp gegen das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in
Sachsen-Anhalt geben.
Texte
und mehr
1.
Mai Zeitung
Bundesweite Mobilisierung
Aufruf zum
antikapitalistischen Block
Stuttgarter Bündnis
Infos zur libertären Mobilisierung >>">>>>