[BO] Zum Vorfall am 15.4.2011

Antifaschistische Jugend Bochum

Weil sich seit etwa einem halben Jahr das Problem mit neonazistischen Aktivitäten in Bochum verschärft, veranstaltete ein Bündnis von Bochumer AntifaschistInnen (u.a. die AJB) am Freitag, den 15.4. eine Demonstration in der Bochumer Innenstadt. Ziel sollte es gewesen sein, mittels Flugblättern, Reden und Einzelgesprächen auf der Straße einerseits über die Situation aufzuklären und andererseits, den Bochumer Nazis zu zeigen, dass sie mit öffentlichem Widerstand gegen ihre Aktivitäten zu rechnen haben. Am Abend der Demonstration, gegen etwa 18 Uhr, ereignete sich im Griesenbruch – ein Stadtviertel von der Demo-Route entfernt – eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Nazis und einer weiteren Personengruppe. Bei dieser Auseinandersetzung erlitt einer der Nazis eine schwere Kopfverletzung, genauer gesagt: einen Schädelbasisbruch. Diesen erhielt der Nazi durch völlig übertriebene Gewalteinwirkung mehrerer Personen. Wir möchten mit unserer Stellungnahme erklären, was wir von dieser Aktion halten, wo in diesem Zusammenhang für uns die Grenzen antifaschistischer Praxis eindeutig überschritten wurden, wie wir mit dieser Situation umgehen wollen, und warum. Diese Stellungnahme stellt auch einen Schritt für unsere Überlegungen dar, in welcher Weise wir nach unserer Demonstration, die durch diese politisch und moralisch völlig unverantwortbare Tat in den Schatten gestellt wurde, in Bochum weiter Politik machen wollen.

 

Der Vorfall

 

Was uns an diesem Abend zunächst nur gerüchteweise und am nächsten Tag in der Tagespresse zu Ohren kam, wirkte auf uns irritierend und bald erschreckend. Wie war es möglich, dass in Bochum einerseits eine recht gelungene Demonstration gegen eskalierende Nazi-Gewalt durchgeführt werden konnte, während andernorts einer dieser Nazis halb tot geprügelt wurde? Soweit wir wissen, hatten die selben Nazis sich vor Beginn der Demonstration am Bochumer Hauptbahnhof versammelt um die AntifaschistInnen zu provozieren. Nach einigen verbalen Schlagabtauschen und der Intervention durch die Bullen hielt sich die Demonstration mit diesem Umstand nicht weiter auf und ging los. Um etwa 18 Uhr hatten sich die Nazis in Griesenbruch/Stahlhausen getroffen. Diese Szene nahmen eine Gruppe von Personen zum Anlass, um die Nazis anzugreifen. Die Brachialität dieses Angriffs übertrifft allerdings alles, womit die Nazis schon in der Vergangenheit konfrontiert waren. Nicht dass es den Angreifern gereicht hätte, die Nazis zu Boden zu bringen. Ein einzelner Nazi wurde von mehreren in einer Situation völliger Hilf- und Wehrlosigkeit so empfindlich am Kopf verletzt, dass er nur knapp mir dem Leben davon gekommen ist.

 

Einige politische Randbemerkungen

 

Dieser Vorfall ist politisch und moralisch ein herber Rückschlag für viele Antifaschist_innen in Bochum. Nicht in erster Linie geht es uns um unsere Glaubwürdigkeit, wenn wir auf den spezifischen Charakter faschistischer Gewalt verweisen. Es geht um die komplette Legitimität und Eingrenzbarkeit unserer politischen Praxis und unseres politischen Lebens in Bochum.

Angefangen bei der Frage der Moral. Antifaschist_innen haben den Anspruch das Recht eines jeden Menschen auf Leben, Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, soziale Einbindung und materielle Versorgung auf Biegen und Brechen zu verteidigen. Dies kann auch militant geschehen und dazu wird auch zum Teil in eben diese Rechte eingegriffen. Einen Menschen ohne Not an die Grenze des Todes zu prügeln hat damit nichts zu tun, finden wir widerwärtig und es raubt uns die Nerven.

 

Für uns stellt sich nun mehr denn je die Frage, wie denn nun militante Politik durchzuführen sei. In den 90er Jahren schrieben die Genoss_innen der Gruppe F.A.U.S.T. ein „Militanzpapier“ in dem sie ausführlich die Notwendigkeit und den Rahmen der Legitimation linker Militanz darlegten. Daraus leiteten sie einige grundsätzliche Regeln ab. Was großen Teilen der Antifa-Bewegung heute fehlt, ist ein Verständnis und eine Reflektion über genau diese beiden Zusammenhänge. Der angegriffene Nazi in Bochum überlebte den Angriff – dennoch war diese Aktion, wenn man sich das Papier aus den 90ern anschaut, der absolut denkbare worst case „antifaschistischer“ Praxis. Drei von vier abgeleiteten Grundsätzen wurden (nicht nur) mit dieser Aktion eklatant verletzt (1) :

  • Unser Ziel ist die Zerstörung von Machtstrukturen. Wir wollen rassistische und faschistische Propaganda und Praxis bekämpfen und nicht einzelne Faschos.
  • Es muß klar sein, was mit jeder einzelnen Aktion bezweckt ist. Sie darf nicht beliebig, sondern muß Ergebnis genauer Überlegung sein.
  • Aktionen müssen öffentlich gemacht werden, ihre Gründe und Ziele sind zu erklären.

 

Weiterhin werden Grundsätze des lateinamerikanischen Guerilleros Marighela in dem Papier wiedergegeben. Ein absolutes no-go sei es, „Aktionen unabhängig von dem Stand der eigenen Bewegung durchzuführen und damit u.a. die Sicherheit der eigenen Leute zu gefährden.“ (2) Das ist passiert. Die Urheber_innen dieser Aktion haben sich aus dem Kontext der eigenen Bewegung herausbegeben, sie in dreierlei Hinsicht überfordert:

  1. Wir können die Folgen der Aktion moralisch und politisch nicht verantworten. Sie widerspricht grundsätzlich unserem Verständnis von linker Praxis.

  2. Die darauf folgende mögliche Repression bekommt die gesamte Bewegung zu spüren. Die für ihre Aufarbeitung notwendigen Strukturen sind klein und kosten die dringend notwendige Anti-Nazi-Arbeit wertvolle Kraft und Zeit.

  3. Die Stufe der Eskalation wurde auf ein unerträgliches Niveau angehoben. Die Nazi-Ideologie beinhaltet die Gnadenlosigkeit bis hin zur Vernichtung gegenüber dem Gegner. Die mögliche „Vergeltung“ der Nazis könnte jede/r aus der Bewegung abbekommen.

Auf eigene Faust wurde hier in dümmster Weise der „eigenen“ Bewegung ein Eigentor geschossen.

Über die Frage antifaschistischer Militanz hinaus werfen sich nun Fragen über Fragen auf. Welche Grenzen hat linke Politik? Wo kann emanzipative Praxis in regressive umschlagen? Etc... Klar ist: links sein muss bedeuten für unveräußerliche menschliche Rechte einzustehen und die menschlichen Lebensinteressen gegen die verselbstständigten gesellschaftlichen Verhältnisse, ihre repressiven Verteidiger_innen und jede Form reaktionärer Ideologie zu verteidigen. Dazu gehört erst einmal, dass diese menschlichen Rechte nicht anzugreifen sind. Andererseits sprechen wir uns gegen einen zynischen Pazifismus aus, der Polizei und Militär vorschickt, wenn es die nationalen und staatlichen Interessen abzusichern gilt, und dem mörderischen und ausgrenzenden Treiben von Faschist_innen einfach zuschaut. So lange die Verhältnisse gewaltförmig sind und eben nicht so eingerichtet sind, „dass Auschwitz nicht sich wiederhole“ (3), müssen wir als Linke in den Lauf der aber Dinge eingreifen. Dadurch legitimiert sich eine gewisse Bandbreite an militanter Praxis gegen rechte Strukturen. In diesem Rahmen kann es sein, dass einzelne Nazis unter dieser Praxis persönlich zu leiden haben. Das ist notwendig, sollte uns aber niemals erfreuen. Wer anfängt Gewalt geil zu finden, demgegenüber beginnt sich die eigene militante Praxis zu verselbstständigen und sie stellt sich seinen Interessen gegenüber als zuschlagende Kopie der brutalen Verhältnisse. Insbesondere die in unserer Bewegung grassierende Verweigerung gegenüber Reflexion der eigenen Praxis und gegenüber der Theorie verstärkt genau diese Gefahr. Wem das ganze „Gelaber“ zu abstrakt ist, wer einfach mal „machen“ will, den hindert wenig am schlichten, gedankenlosen Zuschlagen. Und genau diese Blindheit ist es, die linke Praxis dann wieder in ihr Gegenteil verkehrt. Die die herrschenden Verhältnisse reproduziert, weder in Gedanken kritisch durchdringt, noch durch ihre Ausführung angreift. Und es ist der Mechanismus, der bei allen reaktionären Strömungen einsetzt. Frust und Wut, Motivation zum Handeln, Bock auf Aktionen, werden nicht auf gesellschaftliche Verhältnisse gerichtet, sondern auf ausgemachte Feinde. Theodor W. Adorno wies in Minima Moralia auf diese Problematik hin, die sich ohne Reflexion schnell aus jeder Praxis innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft ergeben kann:

 

„Wer, wie das so heißt, in der Praxis steht, Interessen zu verfolgen, Pläne zu verwirklichen hat, dem verwandeln die Menschen, mit denen er in Berührung kommt, automatisch sich in Freund und Feind. Indem er sie daraufhin ansieht, wie sie seinen Absichten sich einfügen, reduziert er sie gleichsam vorweg zu Objekten [...]“ (4)

 

Damit ist bereits einiges über das gesagt, was sich uns als Problemstellung aufgibt. In einer Gesellschaft voller repressiver und gewalttätiger Verhältnisse, die obendrein noch kaum über sich selbst reflektiert, eine anständige emanzipative Praxis zu machen, ist verdammt schwer. Gleichzeitig Herrschaft und Gewalt abzulehnen und dennoch gegen widerliche Zustände tatkräftig zu intervenieren, ist der Widerspruch in dem wir uns immer bewegen. Es ist besser ihn im Kopf klar zu haben, als die Balance zu verlieren und zynisch-pazifistisch, oder reaktionär-gewaltgeil zu werden. Dazu ist eine Menge Reflexion notwendig. Um so sträflicher ist der Irrtum, man könne auf eben diese verzichten.

 

Wie ist nun aber mit dem Vorfall und seinen Konsequenzen umzugehen?


Eins ist jedenfalls sicher: diese Aktion ist moralisch nicht zu verantworten. Wir kritisieren diesen Vorfall und seine VerursacherInnen aufs schärfste. Wie im oberen Abschnitt schon erklärt müssen bei einer militanten Aktion gewisse Grundsätze, wie die Reflexion der Aktion oder die Verantwortbarkeit vorhanden sein. Beides ist hier mit Sicherheit nicht gegeben. Menschen, welche so verantwortungslos und blind für jegliche Werte der Linken vorgehen, sind aus dieser Bewegung auszuschließen. Aktionen wie diese und mit diesen Konsequenzen sind zu unterlassen.

 

Diese Aktion bringt aber noch andere Übel, als Brüche mit linken Grundsätzen, mit sich. Für die Bewegung in Bochum ist nun mit einer erhöhten Gefahr durch die Repressionsorgane und durch Nazis zu rechnen.

 

Der Staatsschutz Wanne-Eickel ist schon seit Jahren an der Kriminalisierung und Verfolgung der antifaschistischen Bewegung in Bochum interessiert. Ab Frühling 2010 begannen Polizei und Staatsanwaltschaft mit einer regelrechten Kampagne gegen AntifaschistInnnen. Diese zog eine Repressionswelle, welche die Zahl von Ermittlungsverfahren und Gerichtsprozessen enorm steigerte, sowie gewaltsame Übergriffe seitens der Polizei nach sich. Nun wurden durch diese Aktion den Repressionsbehörden noch mehr Mittel in die Hand gegeben um gegen die Bewegung vorzugehen.

 

Andererseits wurde den Nazis nun noch mehr Anlass, gewaltsam gegen ihre GegenerInnen vorzugehen, gegeben. Die Nazis in Bochum sind nun aufgeheizt. Gerade jetzt darf nicht mit übereilten und unüberlegten Aktionen gehandelt werden. Es wird ein kühler Kopf und ein reflektiertes Handeln erfordern, um die Nazis in den Griff zu bekommen.

 

Wir werden unsere antifaschistische Praxis nicht unbeirrt, aber mit gewohnter Konsequenz fortführen. Weiterhin werden wir alle Aktivitäten unserer Gruppe, der gesamten Bewegung und von allen, die sich als links bezeichnen, kritisch reflektieren und diskutieren.

  1. F.A.U.S.T.: Militanzpapier. URL: http://ajb.blogsport.de/stuff/antifa/militanz-papier/

  2. ebd.

  3. Adorno, Theodor W.: Erziehung nach Auschwitz, 1966, URL: http://schule.judentum.de/nationalsozialismus/adorno.htm

  4. Adorno, Theodor W.: Minima Moralia. Abschnitt 85. URL: http://www.offene-uni.de/archiv/textz/textz_phil/minima_moral.pdf

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Leuten den Schädel (abseits von Notwehrsituationen) zu brechen hat mit linker/antifaschistischer Politik nix zu tun, da stimme ich zu. Ich kann auch zu einem bestimmten Maß verstehen, dass Menschen die sich antifaschistisch engagieren, ein Bedürfnis haben sich davon öffentlich zu distanzieren.

Die moralische Empörung kann ich aber nicht teilen. Sowas passiert nunmal wenn ein Konflikt eskaliert und die gewaltätige Eskalation ist in den meißten Fällen den Nazis zuzurechnen. Die Tat muss niemand gut heißen, ich würde mich aber mit den TäterInnen nicht entsolidarisieren. Ich denke viele Leute können nachvollziehen, dass es durchaus nachvollziehbar ist, Gewalt suchenden Nazis mehr als ein blaues Auge zu verpassen. Sowas muss nicht öffentlich gutgeheißen werden aber die Leute die dafür verantwortlich sind müssen auch nicht diffamiert werden.

Ganz davon abgesehen hält sich mein Mitleid mit Menschen, denen nach einem neuen Auschwitz gelüstet doch eher in Grenzen...

1. Ganz klar, solche Aktionen stärken die Repression gegen die antifaschistische Bewegung. Man sollte aber Bedenken, das jedes Outing und jede weitere antifaschistische Aktion so oder so die Repression stärkt und stärken wird. Demnach dürften wir nichts mehr machen. Der Repressionsapparat wird immer irgendwelche Argumente finden um die Repression rechtzufertigen. Das haben nunmal reaktionäre Staatensysteme an sich.

 

2. Die von euch bzw der F.A.U.S.T aufgeführten Thesen was die Militanz angeht sind vollkommen richtig und sollten innerhalb der linken Bewegung meiner Meinung nach sogar zum Selbstverständnis gehören. Jedoch wissen wir nicht ob die Schläger_innen überhaupt irgendetwas mit linken Zusammenhängen zu tun haben oder ob man sie überhaupt als "linke" bezeichnen kann. Wissen wir denn ob diese Personengruppe doch nicht vielleicht aus komplett anderen Hintergründen den Fascho attackiert haben? Diese Schlägerei direkt mit der organisierten antifaschistische Bewegung in Verbindung zu bringen ist falsch, weil bisher noch kein einziger Nazi von Antifas umgebracht wurde. Natürlich ist es im allgemeinen scheisse wenn sich Menschen gegenseitig umbringen. Aber dann solltet ihr die antifaschistische Praxis in der BRD nicht mit irgendewelchen Mordfetischist_innen in einen Topf werfen, da wie schon erwähnt von antifaschistischer Seite bisher kein Mord begangen wurde und die Militanz auch im allgemeinen in den letzten 10 Jahren gesunken ist.  

ihr habt weder das wesen der repression noch das wesen der nazis verstanden. das mag noch verzeihbar und vor allem korrigierbar sein, aber die öffentliche entsolidarisierung von den genoss_innen ist in keiner weise zu ertragen. in diesem sinne: "Menschen, welche so verantwortungslos und blind für jegliche Werte der Linken vorgehen, sind aus dieser Bewegung auszuschließen." so bleibt nur zu hoffen, dass ihr eure frage "in welcher Weise [ihr] in Bochum weiter Politik" machen wolltet, selbständig mit: bis auf weiteres gar nicht! beantwortet.

wieso soll ich mich mit jedem mist "solidarisieren", nur weil irgendwer sich selbst als "links" bezeichnet?

So wie man in den Wald reinruft. Die Schweine bringen die letzten Jahre andauernd Leute von uns um. Punks, Antifas, Migranten beißen ins Gras. Wenn kümmert das? Keine Sau. So siehts aus. Die bürgerliche Gesellschaft interessiert das einen Stecken. Auseinandersetzungen zwischen Jugendbanden. Heißt es dann. Die die was machen sind "Wir" auch wenn das ein schwammiger Begriff ist. Ich hasse es wenn jemand einen Tritt der am Boden liegt und schon fertig ist. Das ist echt Scheiße. Aber hier so einen Wust rauszuhauen wegen der Faschosau, kann ich nicht verstehen. Es hätten 10 Sätze genügt. Auch Argumente wie Kriminalisierung u.ä. kann ich nicht nachvollziehen. Das machen die Bullen doch eh!!! Und wenn es das nicht gibt finden sie was anderes. Also geschenkt. Achja, und wenn der Fascho tot wär wärs mir auch egal, weil ich jeden Tag der nächste sein kann. Und da fühl ich mich nicht scheiße sondern sag Auge um Auge, Zahn um Zahn, das haben 10 Jahre Kampf gegen Nazis aus mir gemacht.

Ganz ehrlich, eure Friedfertigkeit nervt mich.

Ein Schädelbasisbruch kann durch einen Schlag passieren oder durch einen Sturz. Aus eurer Schilderung wird nicht ersichtliche wie es zu dieser Verletzung kam. Ein Schädelbasisbruch bedeutet nicht, dass stundenlang auf einen am Boden liegenden eingetreten wurde. Aus der Feststellung eines Schädelbasisbruchs auf die Brutalität und die Situation zu schließen ist daneben.

 

Nicht in erster Linie geht es uns um unsere Glaubwürdigkeit, wenn wir auf den spezifischen Charakter faschistischer Gewalt verweisen. Es geht um die komplette Legitimität und Eingrenzbarkeit unserer politischen Praxis und unseres politischen Lebens in Bochum."

Der spezifische Charakter faschistischer Gewalt liegt darin, dass sie ihre Opfer anhand von Hautfarbe und zugeschriebener Rasse auswählen und nicht darin, dass sie doppelt so hart wie Linke zuschlagen. Und wenn ihr euch um eure Legitimität eures politischen Lebens in Bochum sorgt, es also euer größtes Problem ist, dass ihr jetzt nicht mehr zum Stadtjugendring eingeladen werdet, nun ja, dann sei´s drum.

 

Unser Ziel ist die Zerstörung von Machtstrukturen. Wir wollen rassistische und faschistische Propaganda und Praxis bekämpfen und nicht einzelne Faschos.

Dann tut das nicht, ich möchte auch einzelne Nazis bekämpfen. Jeder Nazi ist eine latente Bedrohung für viele Menschen. Es macht nur meistens mehr Sinn, faschistische Strukturen anzugreifen, als einen einzelne Faschisten. Ein Krankenhausaufenthalt eines Christian Worch kann aber durchaus sinnvoller sein als das abgebrannte NPD-Haus in Klein-Kleckersdorf. 

 

Angefangen bei der Frage der Moral. Antifaschist_innen haben den Anspruch das Recht eines jeden Menschen auf Leben, Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, soziale Einbindung und materielle Versorgung auf Biegen und Brechen zu verteidigen.

Häh? Wat bitte??? Antifaschisten haben Faschisten zu bekämpfen und sonst gar nix. Mal abgesehen davon, dass höchstens die DKP glaubt, dass es solche Rechte gäbe: Antifaschisten können links, liberal, kommunistisch, konservativ oder reaktionär sein. Wie kommt ihr auf die Idee, hier so etwas als Grundlagen zu dekretieren?

 

Ein absolutes no-go sei es, „Aktionen unabhängig von dem Stand der eigenen Bewegung durchzuführen und damit u.a. die Sicherheit der eigenen Leute zu gefährden.“

Ich bin in meinem Handeln nicht eurer "linken Bewegung" verpflichtet. Eure Einschätzung, dass jetzt mit einer "erhöhten Gefahr durch [...] Nazis zu rechnen" sei ist wenig begründet. Nazis, ob "aufgeheizt" oder entspannt, haben noch nie einen Anlass benötigt, um Menschen zu töten oder zu verprügeln.

 

Gleichzeitig Herrschaft und Gewalt abzulehnen und dennoch gegen widerliche Zustände tatkräftig zu intervenieren

Ich lehne Gewalt nicht ab, im Gegenteil, in gewaltvollen Zuständen ist euer Ruf nach Friedfertigkeit nur die Verewigung der Gewalt. Ich kämpfe für eine Gesellschaft in der Gewalt und Herrschaft so wenig wie möglich ausgeprägt sind. Solange das nicht erreicht ist, ist die Nutzung von Gewalt notwendig.

 

Klar ist: links sein muss bedeuten für unveräußerliche menschliche Rechte einzustehen und die menschlichen Lebensinteressen [...] zu verteidigen. Dazu gehört erst einmal, dass diese menschlichen Rechte nicht anzugreifen sind

Es gibt in Königsborn eine Georg Elser-Gedenkstätte. Vielleicht solltet ihr dort mal hinfahren und den obigen Satz ins Gästebuch schreiben. Schade, dass ihr nicht 1944 gelebt habt, ihr hättet diesen Satz den Millionen Menschen, die von Faschisten ermordert wurden mit auf den Weg geben können: "Sorry, wir können nichts für euch tun. Antifaschismus bedeutet nun mal, das menschliche Lebensinteresse von Adolf Hitler zu verteidigen." Ich weiß nicht, ob ihr nur vielleicht über eure Feststellungen noch etwas mehr nachdenken solltet oder ob ihr das wirklich so meint. Im ersten Fall, denkt bitte Behauptungen mal zu Ende, im zweiten kann ich mich nur noch in den Sarkasmus retten.

 

Man muss sich nicht schützend vor Nazis stellen!

Es stellt sich hier niemand schützend vor Nazis!

Weiterhin ist dem blinden Pazifismus ja wohl klarstens genug eine Abfuhr erteilt worden!

Nur sollten vor allem wir Linke so schlau sein, und genau wissen was wir tun. Mit Sätzen wie "Antifaschisten haben Faschisten zu bekämpfen und sonst gar nix." machst du aus einer Gruppen von Leuten, die eine Alternative zu den heutigen Lebensumständen aufzeigen und erkämpfen wollen, eine reine Miliz, die komplett unreflektiert bleibt. Hinterfragen ist da nicht mehr.

Es gibt sicherlich Umstände, wo selbst das Töten von Menschen ein Weg sein muss, aber diese Umstände sind bei weitestem nicht gegeben! Und darum hilft es auch nicht, sich von der Gesellschaft abzukapseln und sich auf seine Militanz zu feiern, sondern zu versuchen, die eigene Alternative an die Gesellschaft heranzutragen, ganz einfach.

Und sowas wird durch Nazis-halb-tot-schlagen sicherlich keinstens erreicht.

Gute Antwort auf einen sehr fragwürdigen Artikel!

Ihr habt einerseits schon recht. Ein Schädelbruch ist eine krasse Nummer, auch hooliganartiges Zerboxen von Menschen geht mal gar nicht. Aber:

ihr sagt selber, dass ihr von dem Vorfall nur durch Gerüchte und Erzählungen erfahren habt und die genauen Vorgänge sind ziemlich nebulös. Es ist anzunehmen, dass ein Schädelbruch seitens der Antifaschist_innen a) nicht geplant war und b) eine Notwehrsituation vorlag.

 

Wenn Nazis sich treffen, um zu einer Demo anreisende Antifas abzugreifen, haben sie mit Konseuenzen zu rechnen, antifaschistische Selbsthilfe ist notwendig, dazu gehört nunmal das in-die-Schranken-weisen. Die Aktion ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen, aber wie schon erwähnt wurde: ein Schädelbruch kann nur einen ungünstigen Schlag/ungünstigen Sturz passieren. Die euch im Kopf rumspukenden Bilder einer Horde, die wie von Sinnen auf einen am Boden liegenden Menschen eintreten, haben relativ wenig mit der Realität zu tun.

 

Wo ihr komplett falsch liegt:

militantes Agieren gegen Nazis ist niemals zu verurteilen, weil es (faschistische und juristische) Gegenreaktionen hervorruft. Das stimmt zwar in der Tat, aber ist kein Argument. Alleine das blosse Existieren von Antifas ist für Nazis ein Grund für Gewalt, dafür müssen sie nicht erst zusammengeschlagen werden. Euer Vorwurf erinnert ein bisschen an Möllemann, der Juden vorgeworfen hat selber schuld am Antisemitismus zu sein.

 

Positiv ist, dass ihr versucht zu reflektieren, euch auf gute Texte (F.A.U.S.T und Adorno) bezieht und ihr ja eine ganz sympathische Stoßrichtung mit diesem Text an den Tag legt. Nur leider sind ein paar Pferdefüsse drin.

 

Ich wünsche allen Antifaschist_innen in Bochum, dass sie von Naziaktionen und Repressionen verschont bleiben.

Nicht dass es den Angreifern gereicht hätte, die Nazis zu Boden zu bringen.

Sorry, aber geht doch bitte zu den Hooligans. Natürlich ist es völlig legitim, Nazis weiter zu verletzen, wenn diese schon auf dem Boden liegen. Es gibt schließlich nicht darum einen Kampf zu gewinnen, sondern den Nazis Schaden zuzufügen. Dass diese dabei nicht absichtlich umgebracht werden dürfen steht außer Frage, jedoch kann es bei jeder körperlichen Auseinandersetzung zum Tod von Beteiligten kommen, egal wie diese angegriffen werden, das muss jedem bewusst sein. Jedoch wäre es falsche Rücksicht den Nazis nur ein paar Ohrfeigen zu geben aus Angst vor ihrer Unversehrheit - die Geschichte und auch die Gegenwart zeigt doch, wer gezielt Menschen ermordet und ermorden will.

Hier wird über unbekannte Tatumstände in der Öffentlichkeit gequatscht.

Eine öffentliche Distanzierung ohne Not vorgenommen.

Ein impliziter Aufruf zur Entsolidarisierung gegenüber unbekannten Dritten erfolgt.

 

Als Legitimation dieser eigenen Schändlichkeit:

Die Copy eines linksradikalen Papiers, mit jeder Menge kleinbürgerlicher Betroffenheitsrhetorik als Paste.

 

Da will jemand seinen Arsch retten und aus seiner eigenen Scheiße noch Gold machen.

 

Ich könnt kotzen!

"In den 90er Jahren schrieben die Genoss_innen der Gruppe F.A.U.S.T. ein „Militanzpapier“ "

 

Geh mal zitieren lernen. Das Papier ist nicht von der F.A.U.S.T.. Die hat das auch nur zitiert.

Ich krieg langsam ernsthaft das kotzen, wenn jedes Mal wenn irgendwo irgendwas passiert direkt rumgeheult wird und die Moralkeule ausgepackt wird. Ohhh nein, da hat ein Nazi einen Schädelbasisbruch "erlitten". Ohne zu wissen was wirklich passiert ist und/oder wie es dazu kam, werden hier öffentlich Vermutungen breitgetreten. Klar, ist´s erstmal nicht cool wenn jemand einen Schädelbasisbruch aus einer Auseinandersetzung zieht. Jedoch dreht es sich hier um Nazis & war vllt gar nicht so geplant. Wie auch schon jemand in den Kommentaren schrieb, kann ein Schädelbasisbruch auch durch einen einzigen Schlag gegen den Kopf hervorgerufen werden. Wenn öfters mal Menschen so intervenieren würden, hätten wir so gut wie nirgendswo mehr ein Naziproblem. Eine Backpfeife wird wohl niemanden dazu bewegen, aufzuhören scheiße zu sein bzw Scheiße zu fabrizieren. Ein Schädelbasisbruch schüchtert da schon mehr ein[auch wenn weniger warscheinlich auch "reicht"].

Ich find das einzig wirklich eklige hier ist die Entsolidarisierung und die öffentliche Denunziation gegenüber der "Täter_innen". Dieser Text ist kein Anstoß auf eine Militanzdebatte, sondern eine Widerlichkeit.

Joschka Fischer und die Grünen nutzten die "Lehren aus Ausschwitz" um sich deutscher Kriegstreiberei anzuschließen.

Die AJB nutzt ein Militanzpapier von Autonomen um sich auf die andere Seite zu schlagen. Intellektuell wie praktisch.

So läuft`s halt.

 

Sag zum Abschied leise "Sozialdemokrat".

..was ihr bochumer da veranstaltet, nicht nur das es genosen geschafft haben den nazis auf der straße mal zu zeigen wo der hammer hängt, ihr entsolidarisiert euch hier mit begründungen wo mir richtig schlecht wird.

 

die durch diese politisch und moralisch völlig unverantwortbare Tat in den Schatten gestellt wurde

 

 

selbst wenn es hier etwas politisch zu bemängeln gäbe ( z.b. dass es die falschen getroffen hat, unbeteiligte zu schaden kamen usw) wäre der satz immernoch eine katastrophe. ob ihr soja oder rindfleisch currywurst esst ist in der tat eine moralische frage, (ich für meinen teil verurteile das konsumieren von tierischen produkten als moralisch falsch), ob ihr nazis tot oder nur bewusstslos schlagt mag auch eine frage von moral und ethik sein.

 

einersets erkennt ihr selbst, in dem ihr das wort politisch von dem terminus "moralisch" trennt, das moral und politik zwei verschiedene sachen seit. andererseits versucht ihr als rein politische gruppe beide spähren argumentatorisch abzudecken was für eine emanzipatorische gruppe auch absolut daneben ist. moral ist eine rein persönliche sache. die entsolidarisierung mit genoss_innen aufgrund moralischer differenzen ist eine absage an die befreite gesellschaft.

verhältnisse die gewaltsam eingerichtet , deren subjekte gewalt täglich aufs neue reproduzieren und reproduzieren müssen, deren entgegengesetzte interessen nicht befriedet sondern lediglich vermittelt werden können(durch den staat) sind verhältnisse in denen die moral zu einer farce ihrer selbst verkommt. wer seine genoss_innen nach moralischen kategorien aussucht landet da wo die antispe jetzt steht: im abseits

 

Unser Ziel ist die Zerstörung von Machtstrukturen. Wir wollen rassistische und faschistische Propaganda und Praxis bekämpfen und nicht einzelne Faschos.

 

ja und nein, wir können aufgrund der so gestalteten verhältnisse diese nicht einfach umschmeißen, demnach gilt es in den bestehenden verhältnissen sich zu behaupten, kritik zu formulieren und eine perspektive zu erarbeiten. jeder tote fascho ist eine potenzielle bedrohung für uns, für migrant_innen, für schwule und lesben weniger, jeder tote nazi kann nur positiv betrachtet werden. jeder versuch einen nazi aufgrund der tatsache dass er nazi ist zu töten verdient unsere volle solidarität!

 

als zuschlagende Kopie der brutalen Verhältnisse.

was überhaupt kein argument darstellt, falls ihr es noch nicht bemerkt habt, die verhältnisse sind total, eine absolute kategorie. der versuch ausserhalb der verhältnisse zu handeln ist illusorischer hippiescheiß! jedes bezahlte astra reproduziert die gnadenlose brutaltät des kapitalismus!

 

Dazu gehört erst einmal, dass diese menschlichen Rechte nicht anzugreifen sind.

NEIN! NEIN! NEIN! warum denn auch!??!?! wie kommt ihr auf die enthirnte these dass in verhältnissen die die subjekte dazu zwingen gegenseitig ihre interessen zu verletzen, verhältnisse deren bloße existenz ein angriff auf jeden von uns darstellt die wahnsinnige behauptung aufzustellen dass ihr in eurem linken mikrokosmos ausserhalb der logik der verhältnisse handeln könntet? natürlich kann und muss in die rechte dritter eingegriffen werden, allein um in den verhältnissen zu bestehen müsst ihr das als individueen! und wenn ich für die party im örtlichen az schnaps klaue ist das nur verlängerte kapitalistische logik. wenn ich in der ubahn einen kontrolleur angreife weil dieser im begriff ist eine_n schwarzfahrer_in festzuhalten greife ich in sein von euch fetischistiertes recht auf körperliche unversehrtheit ein, ich verletze sein interesse zu gunstem eines interesses was ich für vertrenswerter halte!

eins ist jedenfalls sicher: diese Aktion ist moralisch nicht zu verantworten.

 

noch etwas ist jedenfalls sicher, diese einschätzung muss komplett irrelevant für eine politische gruppe sein

 

 

 

 ich weiß nicht welches bekloppte buch ihr gelesen habt, koran, bibel oder grundsatzung von amnesty international, bitte vergesst den ganzen quatsch und beschränkt euer politisches handeln auf eine materialistische grundlage, nicht auf euer bauchgefühl welches grummelt wenn mal ein mensch stirbt

 

 

 

 

Nazis Totboxen!

Solidarität mit allen repressionsbetroffenen Antifas!

Für den Kommunismus!

...Nö...

hat hier den Text nicht gelesen und echauffiert sich zum Moralapostel par exelence? 

 

Deine ganze Kritik, genauso wie die von fast allen anderen hier auch geht, ins Leere. Denn Pazifismus wird schlicht und ergreifend nicht gefordert.

 

Setzen, 6!

Text lesen, dann nochmal lesen und dann Kritik schreiben.

was laberst du? dein vorredner tut so vieles, jedoch nicht sich als moralapostel aufspielen, sondern selbige verurteilen. und was soll die forderung nazis ja nicht zu töten denn sonst sein ausser peinliches hippiegetue?

Ich bin wirklich erschrocken darüber, dass hier ohne Scheu das Töten von Nazis eingefordert wird, bzw. äußerst gut geheißen wird. Diese Bewegung ist wirklich verloren wenn völlig entgrenzte Gewalt essentieller Bestandteil einer politischen Auseinandersetzung geworden ist. Da schäme ich mich links zu sein!

Tu mal nicht so als würden jedes Jahr 5 Nazis von Antifas umgebracht werden.

Ihr IdiotInnen, natürlich kann es nicht Ziel sein Nazis umzubringen. War natürlich nicht gegen eine militante und konsequente Auseinandersetzung spricht.

wenn jemand das dringende verlangen verspürt, nazis halb tot zu kloppen, so ist das seine sache. soll er es machen, soll er mit den konsequenzen umgehen. das allerdings zu tun, während ein paar straßen weiter eine (extrem wichtige) demo gegen rechte gewalt (!) stattfindet, schadet der gesamten bewegung. es delegitimiert die demo, macht die veranstalter*innen lächerlich und bringt sie in erklärungsnot, macht jede außenwirkung zunichte. es ist zutiefst unsolidarisch und eine absolute politische wie menschliche unmöglichkeit.

die konsequenzen dieses übergriffs tragen nicht die täter, sondern die AJB und die gesamte antifaschistische bewegung in bochum. eine verdammte schande, dieses verdammte hooligangehabe. werdet erwachsen

Keine Ahnung, was wirklich abgelaufen ist.

Keine Ahnung, wer der oder die Täter waren.

 

Aber laut Krakelen, sich Entsolidarisieren und grundsätzlich davon ausgehen, dass jeder, der einem Nazi-Spaken den Scheitel zieht natürlich dem linken Spektrum zugehört. Unglaublich, wie hier aus Scheuklappensicht schwadroniert wird!

 

Wie Selbstverbelndet seid Ihr eigentlich? Dreht sich bei Euch alles nur um die eigene Achse?

 

In den 80ern war ich sehr aktiv in der Antifa. Und ja - wir haben den Deppen aufs Maul gehauen, wo Sie uns in die Finger kamen! Das ist die einzige Argumetation, die diese Spacken vestehen! Ein Schädelbaisbruch ist da eher ein Kollateralschaden, den man bei handgreiflichen Auseinandersetzungen letztendlich nicht ausschliessen kann.

Die Konsequenzen tragen nicht die Täter?

So ein Scheiß. Du hast ja echt Null Ahnung. Hier aus der Polizeipresse vom 15.4.2011:"...

Um 18.00 Uhr wurde eine größere Schlägerei zwischen ca. 15 Personen der "Linken- und der Rechten-Szene" im Bereich Bochum-Griesenbruch gemeldet. Eine schwer verletzte Person wurde auf dem Gehweg liegend angetroffen. In Rahmen der Fahndung konnten insgesamt sieben Tatverdächtige festgenommen werden. Bei dem Verletzten handelt es sich um einen Angehörigen der "Rechten-Szene", der mit schweren Kopfverletzungen einem Bochumer Krankenhaus zugeführt wurde. Lebensgefahr besteht zur Zeit nicht...."

Wer wird wohl hier die Konsequenzen tragen, hä?

Hier die saubere AJB, dort die bösen Totschläger. Du verlängerst nur die vorauseilende Distanzierung und rufst zur Entsolidarisierung auf. Du weißt nicht was los war, aber glaubst es schon zu wissen und als Tatsache im Netz diskutieren und festschreiben zu müssen. Genau wie die AJB.

Du schreist nach Verantwortung in Namen eines dubiosen Begriffs wie Bewegung. Forderst Moral ein. Erklärst gleichzeitig, dass dir das Leben eines Menschen (hier Nazi) einerlei sei. Wie Verlogen ist das denn. Merkst Du eigentlich was für eine Doppelmoral Du hast?

Es geht Dir nicht um politische Verantwortung und Moral an sich. Nicht um emanzipative Entwicklungen Einzelner und von Kollektiven. Sondern um die "extrem wichtige Demo" und den Imageschaden für die AJB.

Die angeblichen Täter seien unsolidarisch?

Von Dir wird nicht die AJB und ihre öffentliche Brandmarkung einer kleinen Gruppe, als unsolidarisch erklärt, sondern in Form der Täter - Opfer - Umkehr diejenigen, die die Polizei festgenommen hat.

Die Schnauze hätte die AJB halten sollen. Wie es alle andere Antifaschisten in Bochum auch gemacht haben. Aber die pressegeile Teenie-Antifa fürchtet, wie Du, um ihren Ruf. Es geht nicht um die Bewegung oder politische Moral. Weder der AJB noch Dir. Es geht um Euer Image.

Vor irgendwelchen Anklagen und Prozessen sich überhaupt zu äußern, ist saudumm und bedeutet nur im Sinne des Staates die "Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Gröpfchen" zu sortieren,  Also Selektion von Innen heraus. Man äußert sich nur, wenn man angegriffen wird. Und auch dann hält man meistens die Klappe.

Kritik wird nach innen, ohne öffentlichen Fokus, gemacht. Und zwar mit der Beteiligung aller. Später sollte man Diskussionsprozesse und deren Ergebnisse  transparent nach außen vermitteln, um so Positionen transparent und nachvollziehbar zu machen.

Das hier ist  eine "Ich war es nicht, der andere da war es"- Aktion, eine "Reine Weste"- Aktion für die Medien.

Hier noch einmal zur Grundsatzposition der AJB in einem WAZ Interview mit der Gruppe" „Gewalt gegen Personen lehnen wir dabei ausdrücklich ab“, so Nicole." (http://linksunten.indymedia.org/de/node/34333)

 

Ein Militanzpapier  zitieren, aber sich der Lokalpresse als Friedensengel präsentieren. Da stimmt doch was nicht.

Das stinkt gehörig nach Abgrenzungsschwierigkeiten und so müssen schnell ein paar Bauernopfer gebracht werden.

"Das stinkt gehörig nach Abgrenzungsschwierigkeiten und so müssen schnell ein paar Bauernopfer gebracht werden."

 

Wenn es darum gegangen wäre: warum hat die AJB nicht unmittelbar nach dem Vorfall was veröffentlicht? Nichts anderes hätte öffentlichkeitspolitisch Sinn gemacht, als eine Presseerklärung noch am selben Tag - spätestens aber nach dem Wochenende - zu veröffentlichen.

Kannst du vielleicht den Grund dafür nennen, du Schlauberger? Warum braucht eine Gruppe über 3 Wochen, bis sie überhaupt ein Sterbenswörtchen zu der Demo verliert? Vielleicht weil es bereits interne Diskussionen gab, die du ja selbst eingefordert hast, die jetzt transparent gemacht wurden? Wenn du aus Bochum kommst, tut's mir leid für dich, denn dann hat dich wohl niemand zu den "internen Diskussionen" eingeladen...

 

 

Fragen über Fragen, die aus deiner auf hate speech begrenzten Kritik nichts abringen werden....

Wo steht da etwas zur Demo?

Zu lesen sind nur Vermutungen zum Tatablauf,  Motivation und politischen Einstellung angeblicher Täter.

Eine Distanzierung und Vorwegdenunziation anderer, um sich zu selbst zu schützen.

 

Darum auch seit Wochen kein Bild, kein Text zur Demo. Darum fehlt diese Verleumdung auf der eigenen Homepage der AJB.

Mediales Abtauchen einer sonst auf PR-fixierten Gruppe.

 

Du willst Bochumer sein? Mhh...

Du weisst Bescheid?

Also haben noch mehr Leute diese Schweinrei zu verantworten?

Wer gehört denn zum Selektions-ZK?

Warum schreiben diese nicht ihren Namen unter das Papier?

Distanzierungen solcher Art sind doch echt in Mode.

Damit kann man doch im Extremismusdiskurs bei der Backe und Jesse-Fraktion echt punkten. Es bedient den Extremismusdiskurs von Rechts und ist auch schon das Resultat: Da beginnen sich Leute gegenseitig zu denunzieren. Spaltung unter den Antifaschist_innen. Besser hätten die Jugendlichen der AJB im Sinne der Rechten den Extremismusdiskurs nicht aufgreifen können.

 

Warum schreiben diese Mitdiskutanten nicht ihren Gruppenamen unter das Papier?

Es gibt diese Leute entweder nicht. Oder diese Leute wissen, dass diese Schweinerei lieber an der AJB kleben bleiben sollte.

 

Möchstet du die AJB reinwaschen mit einer Andeutung, nicht allein die AJB hätte dies Papier zu verantworten?

Hältst dem Kritiker deswegen Neid und "hatespeech", also faschistische Gesinnung vor?

 

"Interne Diskussionen". Ja davon wird man ausgehen können. Weil es wohl viel zu viel schmutzige Wäsche gibt.

Wie funktioniert bei euch in Bochum die "Szene"?

Normalerweise funktioniert ja in struktur- und erfahrungsarmen Regionen wie z.B. das Ruhrgebiet die  "Szene" so:

Man lädt nur frieds ein, beweint die eigenen Blessuren und hat ganz viel Verständnis für die eigenen Schweinereien.

Dann schreibt man ein Papier, das unredlicher und unsauberer nicht sein kann.

Ziel: Hierarchien in einem Mikrokosmos zu erhalten.

Basisdemokratie in der "Szene"? Nö! Interne Absprachen, Vorenthalten von Infos, Manipulation der GenossInnen durch Funktionalisierung, nicht offene Zusammenarbeit mit dubiosen Dritten (die die Schmutzarbeit erledigen). Anbiederung an bürgerliche Geldgeber und Staatspresse.  Bedrohung von uneinsichtigen Genoss_innen durch Outings und Denunziation via Internet,  Streuen von Gerüchten, handfeste Bedrohung durch körperliche Gewalt (letztere Massnahmen, damit diese Personen keine öffentliche Kritik wagen). Eröffnung möglichst vieler Unter- und Randgruppen, also Vorfeldorganisationen, die eine angebliche politische Breite, Vielfalt und Masse vortäuschen sollen. Aber im Grunde genommen nur dazu dienen an mehr finanzielle Töpfe zu gelangen, mehr Informations- und Meinungshoheit herbeizumanipulieren, Dominanzkultur zu erzeugen, Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet auf einen kapitalistisches Pressewesen. Politische Präsentation, die gleichzeitig andere politische Gruppen bekämpft und diffamiert, um mehr Aufmerksamkeit für sich zu bekommen.

Ausbildungsplätze, Studiengänge und Berufswahl so wählen, dass die Zeit in der "Szene" verwertungsorientert verwandt werden kann, etwas für das zukünftige Leben in der kapitalistischen Mainstream Gesellschaft abwirft. Sei es als Computerhansel, liberaler Journalist/Wissenschaftler, Anwalt,  Arzt, Partei/Gewerkschaftsfunktionäre, etc. Zeit und Geld gilt es nicht zu verplempern in der "Szene". Image und Karrierestart zu forcieren.

Alles schön versteckt hinter angeblich egalitären Strukturen.

Also das ist doch das Standartmodell "Szene im Jahr 2000 plus X".

In einer solchen Szene gab es jetzt "interne Diskusiionen"? Naja, dann ist es ja auch legitim, solch einen "warst case" mit solch dieser Abschreibepolitik an unbekannte Dritte und kritischen linkem Bewußtsein zu beantworten. Nicht wahr?

Hier wurde weder links gedacht, noch links gehandelt.  Dies ist nicht das Papier einer linken Gruppe. Allein kapitalistische Imagepflege liegt hier zu Grunde. versteckt hinter einem Autonomenpapier aus dem letzten Jahrtausend.

Das man sich zum Sprecher und Gralshüterl einer ganzen Bewegung machen will, ist da nur bezeichnend.

 

Von linker oder gar revolutionärer Moral und Taten sind dies Nachwuchs-Helden meilenweit entfernt. Gerade diese Aktion belegt es.

 

Aber das hat hier schon irgendjemand gesagt: "Hier versucht die AJB aus Scheiße Gold zu machen".

 

 

Aber das (laut einiger Bochumer) soll ja nicht das erste Mal sein, gelle?

In ein paar Wochen ist aller Verrat vergessen.

Ein, zwei Propaganda-Veranstaltungen und die Welt ist wieder in Ordnung.

Warum findet man diesen Beitrag nicht auf der AJB-site?

wahrscheinlich ist ihnen ihr schwachsinn mittlerweile selbst peinlich...

Da kannst Du die Rote Hilfe, Anarchist Black Cross und alle anderen Antireppressionsgruppen fragen.

Das Papier der AJB ist Aufforderung zur Entsolidarisierung und Ausgrenzung von Dritten, die sich nicht wehren können.

Vorverurteilung und Stigmatisierung in aller Öffentlichkeit.

Oberschullehrerhaftes stießbürgerliches Denunziantentum.

Verharmlose nicht diese Schweinerei als bad taste oder schlechten Stil.

 

Für die AJB gilt der Hoffmann von Fallersleben-Spruch;

"Das größte Schwein im ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant."

Stimmt, Sie haben die Kritik an Sie nicht verlinkt.

Aber das ist nur ein Beleg von mangelnder Auseinandersetzungsfähigkeit, dem Bewußtsein "Was Demokratie ist, bestimme ich", Selbstherrlichkeit, Authismus und Arroganz.

 

Für die Antifaschistische Jugend Bochum gilt: Sometimes antifascist, allways antisozial!