Castortransport kurz nach Start in Frankreich blockiert

Castor-Blockade bei Caen

Der Atommülltransport ist kurz nach seinem Start in der Nähe von Caen in Frankreich blockiert worden. Ein dutzend AtomkraftgegnerInnen der Gruppe GANVA haben sich an die Gleise gekettet. Hier eine deutsche Übersetzung des Communiqué der Gruppe GANVA (Aktionsgruppe gewaltfreier AtomkraftgegnerInnen).

 

Communiqué der Gruppe GANVA,

5. November 2010 – 15:40 Uhr

 

Heute ist der Atommülltransport von Valogne nach Gorleben in Deutschland gestartet.

 

Im Rahmen der internationalen Mobilisierung entlang der Zugstrecke hat die Gruppe GANVA (Aktionsgruppe gewaltfreier AtomkraftgegnerInnen) diesen gefährlichen Transport um 15:40 Uhr in der französischen Stadt Caen gestoppt und blockiert. Auf einem aufgehängten Transparent war auf deutsch zu lesen: „Unser Widerstand kennt keine Staatsgrenzen! Castor 2010: Die Erste ... to be continued!“

 

Es ist das zweite Mal, dass wir einen solchen Zugtransport in der Normandie blockieren. (Beim ersten Mal handelte es sich um einen Atommülltransport aus Italien im Juli 2008). Wir blockieren in der Normandie, weil die Atommülltransporte dieser Route benutzen müssen. Sie fahren im Durchschnitt einmal täglich durch den Bahnhof in Caen.

 

Dieser Transport ist der radioaktivste, der bislang stattgefunden hat, und er setzt die Bevölkerung einer riesigen Gefahr aus. Kurzfristig ist das Leben der AnwohnerInnen durch einen Unfall in Gefahr, aber langfristig leidet in jedem Fall ihre Gesundheit unter den ständigen Transporten.

 

Die zahlreichen Transporte mit radioaktivem Material (strahlende und angeblich „wiederaufbereitete“ Brennstoffe) sind die Folge der politischen Entscheidung diese gerade in La Hague, in der Region Contenin, „wiederaufzubereiten“.

 

Der Staat und Areva importieren weiterhin Atommüll aus dem Ausland. Die Verwaltung der SCNF (Einsebahngesellschaft Frankreichs) kümmert sich nicht um den Inhalt und das Ziel dessen, was sie transportiert. Sie gefährdet die Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen. Die Transporte finden höchst intransparent und am Rande der Legalität statt.

 

Etwa ein dutzend AktivistInnen aus Frankreich und Deutschland haben sich an dieser Aktion des zivilen Ungehorsams beteiligt. Sie prangern die Atomindustrie an, die diese Transporte hervorruft und in Zukunft den Atommüll in Bure (Lothringen) und Gorleben (Wendland) lagern möchte. GANVA solidarisiert sich mit allen Menschen in Ost-Frankreich und Deutschland, die die Verschmutzung auf Ewigkeit unserer Erde nicht hinnehmen möchten.

 

Hören wir auf Atommüll zu produzieren der noch Zehntausende Jahre strahlen wird!

Atomausstieg jetzt!

 

GANVA

 

Groupe d'Actions Non-Violentes Antinucléaires

http://ganva.blogspot.com/

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solidarische grüße nach frankreich...grenzenlose wut und grenzenloser widerstand...

Solidarische Gruesse an alle auf den Strassen und Gleisen aus Norwegen !!! Auch hier...grenzenlose Wut...

Hier einige Bilder von der Verladestation am Freitag:

http://www.flickr.com/photos/andreas-potzlow/sets/72157625196125329/

Danke dass Ihr diese Anstrengungen und Gefahren auf Euch nehmt, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, gegen deren Willen Staat und Energiemonopolisten die gefährliche und teure Atomtechnik durchsetzen. Ich bin einer von vielen, die Euch zustimmen, aber nicht teilnehmen konnte.

Update: Am Mittwoch den 17. November, wurde die Kaution eingezahlt.
Vielen Dank für die Unterstützung

Am Montag, den 15. November, stellten sich die GANVA-Mitgliedern und ihren Anwalt Me Lehoux bei der Gerichtskasse vor, um die wegen der Blockade des deutschen Atommülltransportes geforderte Kaution einzuzahlen.

Wir hatten n degeforderten Betrag in Höhe von 16500 Euro zusammen bekommen, die Kaution soll die Anwesenheit der 7 geladenen AktivistInnen bei ihrem Prozess sicherstellen. Wir erinnern daran, dss die GANVA-AktivistInnen, im Gengenteil zu der Polizei, es nie versucht haben, sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Sie handelten mit offenem Gesicht und haben sich nicht hinter blauen Planen verborgen, um Leute zu verletzen! Die GANVA- AktivistInnen werden zu ihrem Prozess hin gehen.

Der Gerichtssaal wird sicherlich zu klein sein, um die zahlreichen Personen, die ihre Unterstützung, Freundschaft und Solidarität bekunden werden, zu empfangen.

Das Schlüsselereignis des Tages war, dass das Gericht die durch die AktivistInnen ausgestellten Checks ablehnte, mit der Begründung, es müsse entweder per durch die Bank ausgestellten Bankscheck oder in Bar eingezahlt werden! Das Gericht weigerte sich zudem, uns ein Schreiben auszustellen, was unseres Kommen und die Nicht-Annahme der Schecks attestiert.

Wir wollen die Situation nicht eskalieren lassen (Lieber darüber lachen als weinen). Die GANVA-Mitgleidern werden ihr Mögliches tun, um die Angelegenheit zu erledigen, um sich endlich auf ihre Verteidigung zu konzentrieren.  Sie wollen zudem die  Unterstützungsabreit und Mobilisierung für den Prozesstag vorantreiben. Mit euch zusammen, wir sehen uns am 8. Dezember vor dem Amtsgericht (Tribunal de Grande Instance) in Caen, place Fontette, ab 12 Uhr.