Zwischen Macht und Ohnmacht: Honduras im Kampf um Demokratie

Der Militärputsch vom 28. Juni hat den Blick der Weltöffentlichkeit auf Honduras gelenkt. Das Unabhängige Monitoring-Team Honduras (Equipo de Monitoreo Independiente de Honduras/EMIH), eine Partnerorganisation der Christlichen Initiative Romero, ist Teil der Demokratiebewegung im Land.
Von Anfang an hat sich EMIH am Widerstand gegen den Staatsstreich und seine desaströsen Folgen für das Leben der Menschen in Honduras beteiligt.EMIH gehört zu jenen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Arbeitsbedingungen in der Exportindustrie Mittelamerikas zu verbessern. Seit 1997 tritt die Organisation für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten inbesondere in der Exportindustrie Honduras’ ein. Besonderes Augenmerk legt EMIH dabei auf die Situation von Frauen. Zentrales Tätigkeitsfeld sind die unabhängige Überprüfung (Monitoring) von Arbeitsrechten und von Verhaltenskodizes
multinationaler Konzerne, Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen im Exportsektor sowie die Förderung sozialer Unternehmensverantwortung. Die unabhängige Überprüfung von Arbeitsbedingungen durch EMIH, durchgeführt von lokalen Akteuren, stellt eine Alternative zu den üblichen Monitoring-Verfahren durch solche Audit-Firmen dar, die von den
Unternehmen bezahlt werden. Das Engagement von EMIH ist ein unverzichtbares Instrument im Kampf gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen.
Nach dem Staatsstreich hat sich EMIH auf die Seite jener gestellt, die für Demokratie und Menschenrechte auf die Straßen gehen. Das EMIH-Team bietet vom Putsch Betroffenen die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Auf diese Weise schafft EMIH geistige Freiräume inmitten der Unterdrückung. Darüber hinaus beteiligt sich die Organisation an den demokratischen Protesten, bis die Verfassungsordnung in Honduras wieder hergestellt ist.
Im Rahmen einer von der Christlichen Initiative Romero ausgerichteten zehntägigen Rundreise durch Deutschland berichten die EMIH-Koordinatorin Yadira Rodríguez und die ehemalige Textilarbeiterin Iris Oneyda über die aktuellen Repressionen in Honduras, welche das ohnehin schon schwere Engagement für Arbeits- und Menschenrechte noch komplizierter und gefährlicher machen. Die Veranstaltung „Zwischen Macht und Ohnmacht – Honduras: Ein Volk im Kampf um die Demokratie“ bietet die seltene Gelegenheit, direkt mit vom Putsch in Honduras Betroffenen ins Gespräch über die aktuelle, von Unterdrückung und Gewalt gekennzeichnete Situation in dem mittelamerikanischen Land zu kommen.

 

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findet im Susi-Cafe, Vaubanallee statt